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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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seine Ära als erfolgreicher Kopfgeldjäger. Er würde zur Sicherheit eine Bedingung an die Übergabe knüpfen – keine weiteren Aufträge mehr, se i nen unumstößl i chen Ausstieg.
    Zymon-Ki kehrte zum Hotel Dureza zurück und verschnaufte, ehe er den Bann vom Zimmer löste und sein Zielobjekt vom Bett auf die Arme hob. Als Dunst fehlte ihm Kraft und Magie, sie zu transportieren. Um diese Besonde r heit beneidete er die Amorphen, aber weitaus mehr um ihre präventive Aura, die sie vor dem Gesehenwerden und sogar magischen Angriffen schützte. Er verließ das Hotel durch die Hintertür, nahm Anlauf und sprang mit ihr über den hohen Bretterzaun.
    Doch die Landung missglückte. Seine Knie knickten ein, sie schlug mit der Stirn auf den Fußgängerweg. Er reagierte zu langsam, um seinen und ihren Sturz abzufangen. Phantomschmerzen flammten überall auf. Sein abgetrenntes Bein verursachte ihm unsägliche Qualen, obwohl es längst nachgewachsen war. Er unterdrückte das Aufbrüllen, rutschte mühsam zurück und lehnte sich im Sitzen gegen die Umzäunung. Höllenqualen rissen an Sehnen und Muskeln, die längst verheilt waren. Er kniff die Lider zusammen, drückte den Kopf an das Holz. Bloody hell! Seine Kräfte ließen ihn langsam aber sicher im Stich. A l les brannte, schickte glühende Pein wie Magma durch seine Nerven. Schweiß brach aus und er keuchte.
    Autos fuhren vorüber, ein Paar auf dem gegenüberliegenden Gehweg stieß erschreckte Laute aus. Sie wollten die Polizei alarmieren. Dieser Auftrag würde in einem noch größeren Fiasko enden als der letzte, wenn er sich nicht schle u nigst zusammenriss.
    Zymon-Ki blieb angelehnt sitzen, gab seinen Heilkräften die Chance, ihn zu stärken, versuchte, mittels Gedanken die halluzinogenen Qualen auszublenden und erhob sich. Drei Dekaden hatte er seinen Leib geschont und das hatte er nun davon. Von Erholung keine Spur. Die Anfälle verschlimmerten sich mit jeder Attacke. Er wischte den Schweiß fort.
    Sein Ziel hing mit einem Arm über dem Bordstein, halb verrenkt, ziemlich entblößt. Er hätte eine Decke mitnehmen sollen, wenn er mit dermaßen g e schwächten magischen Fähigkeiten mit ihr durch die Straßen New Yorks wa n delte. Er wartete einen Augenblick ab, in dem weder Autofahrer noch Passa n ten in der Dunkelheit vorbeikamen, knöpfte ihre Bluse bis zum Hals zu und rückte den Rock zurecht. Besser. Er hob sie mit vor Schmerz zusammengebi s senen Zähnen hoch und rannte los .
     

     
    Lyon drehte sich würgend mit dem Mund zum Fußboden. Er zitterte, als steckte er in einer Steckdose, Hitze und Kälte fuhren in seinen Nervenbahnen Karussell. Er fühlte sich elend und tat eine Weile nichts, als nur dazuliegen und röchelnd zu atmen. Sein Körper kämpfte gegen die Betäubungsmittel, spaltete die Wirkstoffe auf und schaltete sie nacheinander aus. Das kostete Kraft. Z u dem war die Luft äußerst dünn, enthielt kaum Sauerstoff und erst der Geruch nach Geld veranlasste ihn, die Lider aufzustemmen, an denen Anker zu hä n gen schienen.
    Obwohl seine Schläfe am Boden klebte, sein Blick verschwamm und beim Bewegen der Augen Schlieren in seiner Sicht tanzten, wusste er sofort, wo er sich befand. Die Erinnerung kehrte gnadenlos zurück. Jemand begann, mit e i nem Vorschlaghammer auf sein Herz einzuschlagen, das schmerzhafte Drö h nen hallte nach und nach, Echos geißelten sein Gehirn wie seine Seele.
    Sie zersprang in atomare Einzelteile, als das Bild sich scharf stellte, er Adina im Bett mit diesem Emanuel vom Foto liegen sah. Ihre Erregung war ihm in die Nase gestiegen, als irgendwer ihm … Lyon zwang seine Hand in den N a cken und zuckte zusammen. Klebrige Masse haftete an seinen Fingern. Der tiefe Schnitt heilte schlecht, schien sich erst zu schließen, seit er bei Bewuss t sein war. Es gab nur eine Erklärung, weshalb er in einem Großraumtresor lag wie ein Bündel Banknoten und nicht in den Klauen des Sensenmannes oder des Feindes: Adina musste das Ziel des Kopfgeldjägers sein!
    Die Gewissheit bescherte ihm mehr Furcht um ihr als um sein Leben. Sogar die Gefangennahme und Auslieferung des Königs der Amorphen war nicht wichtiger als der Auftrag des Magycen, Adina zu fangen. Und der Jäger hatte ihn erkannt, daran zweifelte er nicht. Ob sie einen ihrer Besten auf Adina a n gesetzt hatten, weil sie eine der letzten war, die sich zum Amorphen wandeln würde? Oder weil sie mit heftiger Gegenwehr gerechnet hatten, da sie verm u teten, Adina würde von mächtigen

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