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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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irgendetwas g e schwächt noch gebrochen werden konnte. Oft verbanden sich Paare auf diese Weise, fanden sie sich rechtzeitig im Leben, aber es stärkte ebenfalls Familien, Geschwister oder Eltern mit ihren Kindern.
    Semi litt Höllenqualen und Lyon ebenso, ohne zu wissen, was passiert sein mochte.
    Er sah den tosenden Wasserfall, spürte Semi hinter dem dichten Vorhang aus Trilliarden Tropfen und flog hindurch.
    Ein Hitzeschwall fegte ihn unkontrolliert durch die dahinterliegende Höhle. Er prallte in seinen Schutz gehüllt an den Fels und rauschte hart zu Boden. Sofort rappelte er sich auf und lief dem Feuerinferno entgegen, dorthin, wo er seine Schwester witterte. Der Geruch nach Magycen, und deren Magie, ließ ihn noch schneller werden. Flammensäulen schlugen von überall her um sich, flackernde Möbel entfachten Wandteppiche, Detonationen erschütterten die Gesteinswände. Er stärkte sein energetisches Netz, schützte seinen Körper gegen das Bombardement von Glutsteinen und sackte vor vier Leibern auf die Knie – drei brannten b e reits lichterloh. Eine eigenartige Flüssigkeit züngelte über den Felsboden.
    Entsetzen lähmte ihn und umklammerte sein Herz. Er spürte Joshs Aura nicht, auch nicht die seiner Eltern. Sie waren tot, er wusste es . Er konnte ihnen nicht mehr helfen.
    Eine Explosion ließ die Höhle erbeben. Schwarzer Rauch hing überall, erschwerte die Sicht. Ein Lüster krachte von der Decke, schepperte auf den Boden. Tausende Tränen aus Diamant flogen wie tödliche Geschosse umher. Lyon löste sich aus seiner schützenden Hülle, Hitze brachte seine Kleidung sofort zum Knistern. Funken stoben. Seine Hände vermochten nicht, die Flammen zu löschen, die auf Semis Haut loderten. Ihr Kopf war kahl, ihr Gesicht trug Brandblasen. Er legte einen magischen Nebel über sie, der das Feuer erstickte. Die brennende Lösung, die den Boden beherrschte, zischte auf seinen Händen, als er sie unter Semis Schultern schob, um sie hochzuheben.
    „Nein“, krächzte sie, ihre Linke rutschte vom Thorax. Ein Messer steckte tief in ihrer Brust, ihr Dasein erlosch.
    Lyon umhüllte sie mit seinem Schild. Er musste sie aus der Höhle bringen, die bebte, als würde sie jeden Moment einstürzen. Dicke Felsbrocken fielen herab, zerbarsten an seiner Schutzhülle. Ihre Qual war seine Qual. Er versuchte, sie ihr mental abzunehmen, zwängte erneut die Arme unter ihren Nacken und die Knie. Sie schrie grell auf, obwohl kein Leben mehr in ihr zu sein schien. Da bemerkte er den Widerstand und stockte vor Schreck. Die Klinge war viel länger, als er vermutet hatte. Sie war durch Semis Oberkörper hindurch unter ihr in den Stein getrieben worden, verankerte sie dort fest. Teufelswerkzeug.
    Sein Netz flackerte. Hitzewellen und Flammen züngelten herein. Ihm blieb keine Wahl. Er stellte sich breitbeinig über Semi und zog das lange Messer mit aller Kraft nach oben he r aus. Lyon wusste, dass der Dämonenstahl die Blutung bisher unter Kontrolle gehalten hatte . Er beugte sich nieder, leckte die Wunde, mehrfach, spuckte aus und drückte eine Handfläche auf ihr Amorphenherz, aus dem unaufhörlich das Blut sickerte. Er hielt ihr se i ne geöffnete Handgelenksvene vor den Mund, pumpte mit seiner Faust, suchte verzweifelt nach weiteren Lösungen, einem Zauber, der ihr half. Er betete, ihre Selbstheilungskräfte mit seinem Spe i chel und Blut würden ausreichen, den Schaden in ihrem Herzen zu reparieren. Es musste ausreichen. Der Einstich schien nicht lebensbedrohlich – aber es tat sich nichts.
    Lyon verdrängte die Panik, die sich pechschwarz in sein Sichtfeld schob, ihm den Tod se i ner Familie vor Augen halten wollte, die Höllenpein, die an seiner Seele wie an seiner Haut leckte. Es erforderte, Semi fest an sich zu drücken, um mit ihr zu flüchten. Er nahm die Hand von der Stichwunde und umklammerte seine Schwester, begann zu schweben, immer schneller dem rettenden Ausgang entgegen, dem Wasserfall. Hitze und Rauch hatten sich bis in den letzten Winkel in der Höhle ausgebreitet. Er wich wie ein Blitz herunterfallenden Felsen aus, doch ein Brocken erwischte ihn. Sein Schild erlosch.
    Sie fielen auf den Boden, er bremste den Sturz. Es hagelte glühende Steine. Er beugte sich über Semi, schützte sie und presste sein Handgelenk auf ihren Mund. Seine Schuhsohlen schmolzen, seine Knie brannten, sein Bart verschmorte wie sein Haar. Er brüllte vor Hölle n folter und hob sie erneut hoch.
    Semis Lider flackerten. Der letzte

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