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Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse

Titel: Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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eine dritte Lücke schuf, während der ich die Donnereier und alles andere, das sie gestohlen hatte, in deinem Ranzen ersetzte. Fahre fort wie bisher, aber sei auf der Hut!«
     
    Shimrod rief den Bergen zu: »Und nun – die Donnereier!« Er langte in seinen Ranzen und zog einen Sack hervor. Mit elegantem Schwung leerte er den Sack auf einem nahen Vorsprung. Die Berge waren sofort besänftigt und hörten mit ihren Drohgebärden auf. Einer der bemerkenswertesten, wohl hundertundzwanzig Meilen entfernt, brummte anerkennend: »Gut gemacht! Nimm unseren freundlichen Willkommensgruß entgegen! Beabsichtigst du, längere Zeit hier zu verweilen?«
    »Dringende Geschäfte erfordern meine baldige Heimkehr. Ich wollte euch lediglich euer Eigentum zurückerstatten und eure glänzenden Leistungen schauen.«
    »Erlaube mir, dir einige Aspekte unseres geliebten Landes zu erläutern. Als Verständnisgrundlage mußt du wissen, daß wir drei miteinander wetteifernde Religionen haben: die Doktrin der Arkoidischen Klinktur, den Verhüllten Makrolith und die Herrenlose Sturmglocke. Diese drei unterscheiden sich in bedeutenden Einzelheiten.« Der Berg erging sich in einer ausschweifenden Darlegung, brachte zahllose Analogien und Beispiele vor, wobei er immer wieder zwischendurch mit behutsamen Nachfragen prüfte, ob Shimrod seinen Ausführungen auch zu folgen vermochte.
    Schließlich sagte Shimrod: »Höchst interessant!Meine Ideen haben eine tiefgreifende Änderung erfahren.«
    »Schade, daß du scheiden mußt! Hast du vor, wiederzukommen, vielleicht mit weiteren Donnereiern?«
    »Sobald als möglich! Doch würde ich in der Zwischenzeit gern ein paar Andenken bei mir tragen, um Irerly immer in frischer Erinnerung zu behalten.«
    »Kein Problem. Was schwebt dir vor?«
    »Nun, wie wäre es mit jenen kleinen funkelnden Gegenständen, die solch entzückende Farben tragen, wohl dreizehn an der Zahl? Von denen würd' ich wohl gern ein paar mitnehmen.«
    »Du meinst gewiß jene blühenden kleinen Pusteln, die rings um die Münder von einigen von uns wuchern. Wir betrachten sie als Schankerpickel, wenn du den Ausdruck verzeihst. Nimm so viele von ihnen, wie du möchtest.«
    »In dem Fall nehme ich so viele, wie in diese Tasche hineinpassen.«
    »Sie wird nur einem einzigen Satz Platz bieten. Mank, Idisk! Ein paar von euren erlesensten Pusteln, und rasch! Doch um noch einmal auf unsere Diskussion über teleologische Anomalien zurückzukommen, wie bringen eure eigenen Gelehrten die verschiedenen grotesken Standpunkte, auf die wir angespielt haben, miteinander in Einklang?«
    »Nun, größtenteils nehmen sie es hin, wie es eben ist.«
    »Aha! Das entspräche dem Ursprünglichen Gnostizismus, wie ich es schon lange vermutet habe. Nun, vielleicht sind starke Gefühle unklug. Hast du deine Andenken verstaut? Gut. Wie wirst du übrigens zurückfinden? Wie ich sehe, sind deine Sandestins zu Staub zerfallen.«
    »Ich brauche nur dieser Schnur zu folgen. Sie führt mich zur Pforte.«
    »Eine kluge Theorie! Sie enthält eine ganz neue und revolutionäre Logik.«
    Ein ferner Berg stieß eine Fontäne blauen Magmas aus, um sein Mißfallen kundzutun. »Wie immer streifen Dodars Gedanken auf fast abergläubische Weise den Rand des Unfaßbaren.«
    »Dem ist nicht so!« widersprach Dodar standhaft.
    »Eine letzte Anekdote, die meinen Standpunkt veranschaulicht – aber nein! Ich sehe, daß es Shimrod zur Rückkehr drängt. Angenehme Reise!«
    Shimrod begann, sich seinen Weg den Faden entlang zurückzutasten, manchmal in verschiedene, ja entgegengesetzte Richtungen auf einmal, durch Wolken von bitterer Musik, über die weichen Bäuche von etwas, das er zu seiner Verwunderung als tote Gedanken erkannte. Grüne und blaue Winde stießen von unten und von oben mit einer solchen Heftigkeit, daß er um die Festigkeit des Garns fürchtete, das eine merkwürdige Elastizität angenommen hatte. Doch schließlich erlangte das Knäuel wieder seine ursprüngliche Dicke, und Shimrod wußte, daß er nahebei der Öffnung sein mußte. Einen Moment später stand er vor einem Sandestin in der Gestalt eines Knaben mit frischem Gesicht, der auf einem Felsen saß und das Ende des Fadens in der Hand hielt.
    Shimrod blieb stehen. Der Sandestin erhob sich träge. »Hast du dreizehn bunte Perlen bei dir?«
    »So ist es, und nun kehre ich zurück.«
    »Gib mir die Perlen, ich muß sie durch den Wirrwarr tragen.« Shimrod ließ sich nicht beirren. »Besser, ich trage sie. Sie sind zu

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