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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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der bei weitem wichtigere Faktor.
    Sarles Boot, die
Preval
, lag auf dem Kiesstrand unmittelbar vor seinem Haus, was vorteilhaft war. Er hatte die
Preval
von seinem Vater geerbt; das Boot war inzwischen alt und abgenutzt und leckte und knarrte in allen Fugen und Spanten. Sarles wußte wohl um die Mängel der
Preval
, und er fuhr nur bei schönem Wetter mit ihr aufs Meer hinaus.
    Liba war, wie Sarles, von einigermaßen umfänglicher Gestalt. Sie war älter als er, aber sehr viel tatkräftiger, und so fragte sie ihn oft: »Warum bist du heute nicht zum Fischen hinausgefahren wie die anderen Männer?«
    Sarles Antwort lautete dann wohl: »Der Wind wird heute nachmittag sicher auffrischen, und die Jungfernblöcke an den Backbordwanten halten einfach keine große Spannung mehr aus.«
    »Warum wechselst du die Jungfernblöcke nicht aus? Du hast doch nichts Besseres zu tun.«
    »Bah, Weib, du verstehst nichts von Booten! Das schwächste Teil zerbricht immer als erstes. Wenn ich die Jungfern ausbessere, könnten die Wanten reißen. Oder ein kräftiger Windstoß treibt mir das Mastlager durch den Boden.«
    »Wenn das so ist, erneuere die Wanten, und dann besserst du die Bodenplanken aus.«
    »Leichter gesagt als getan! Es wäre Zeitverschwendung, und ich würfe gutes Geld dem schlechten hinterher.«
    »Aber in der Schänke verschwendest du auch viel Zeit, und gutes Geld wirfst du dort mit vollen Händen weg.«
    »Genug, Weib! Willst du mir meine einzige Erholung verwehren?«
    »Das will ich in der Tat! Alle anderen sind draußen auf dem Wasser, und du hockst hier und fängst Fliegen. Dein Vetter Junt ist schon vor Sonnenaufgang hinausgefahren, um sich seiner Makrelen zu versichern. Warum machst du es nicht genauso?«
    »Junt hat nicht unter solchen Rückenschmerzen zu leiden wie ich«, brummte Sarles. »Außerdem fährt er mit der
Sirlou
, einem hübschen neuen Boot.«
    »Der Fischer fängt die Fische, nicht das Boot. Junt bringt sechsmal soviel heim wie du.«
    »Nur weil sein Sohn Tamas mit ihm fischt.«
    »Das bedeutet immer noch, daß jeder von ihnen dreimal soviel fängt wie du.«
    »Weib!« rief Sarles erbost. »Wann wirst du lernen, deine Zunge im Zaum zu halten? Augenblicklich ginge ich in die Schänke, hätte ich nur das nötige Kleingeld dazu!«
    »Warum nutzt du die Muße nicht, um die
Preval
instandzusetzen?«
    Sarles warf die Hände in die Höhe und ging hinunter zum Strand, wo er die Schäden an seinem Boot in Augenschein nahm. Da er wirklich nichts Besseres zu tun hatte, schnitzte er einen neuen Jungfernblock für seine Wanten. Taue waren zu teuer für seinen Beutel, und so spleißte er einige schadhafte Stellen behelfsmäßig; das stärkte die Wanten, bot aber einen unvorteilhaften Anblick.
    Und so ging es immer. Sarles versah die
Preval
mit dem Nötigsten an Wartung, damit sie nicht unterging, und er wagte sich nur dann zwischen den Riffen und Klippen hinaus, wenn beste Bedingungen herrschten, was nicht oft der Fall war.
    Eines Tages aber geriet sogar Sarles in Aufregung. Eine sanfte Brise hatte an Land geweht, und so war er zum Hafen hinausgerudert, hatte das Sprietsegel gesetzt, die Pardune festgemacht, die Segel gesetzt und glitt nun flott durch die Dünung hinaus zu den Riffen, wo die Fische am zahlreichsten waren ... Sonderbar! dachte Sarles. Wieso hing die Pardune durch, wo er sie doch gerade erst straff gespannt hatte? Er schaute nach und machte eine niederschmetternde Entdeckung: Der Achtersteven, an dem er das Tau befestigt hatte, war von hohem Alter und den Attacken des Holzwurms so sehr verrottet, daß er unter der Spannung der Pardune auszubrechen drohte. Dies aber würde ein großes Unglück nach sich ziehen.
    Sarles verdrehte die Augen zum Himmel und knirschte wütend mit den Zähnen. Jetzt durfte nicht mehr gesäumt noch gezögert werden: Eine Reihe mühseliger Reparaturarbeiten war nötig, und er durfte weder auf Muße noch auf Wein hoffen, solange sie nicht getan waren. Und um die Reparaturen zu bezahlen, würde er womöglich gar gezwungen sein, einen Platz an Bord der
Sirlou
zu erbitten, was wiederum äußerst verdrießlich werden würde, weil er dann an Junts Arbeitszeiten gebunden wäre. Vorläufig verlegte er die Pardune auf eine der Heckklampen; bei mildem Wetter wie heute würde dies genügen.
    Sarles fischte zwei Stunden lang, und in dieser Zeit fing er eine einzige Flunder. Als er den Fisch putzte und den Bauch aufklappte, rollte eine prachtvolle grüne Perle heraus, die alles, was

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