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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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irgendwie heimeliger, bedeutet für mich aber ziemlich viel Arbeit.“
    Mabel nickte zustimmend. „Ich danke Ihnen für Ihre Mühe, Angela. Künftig kann ich das Feuer selbst entzünden, ich bin daran gewöhnt.“
    „Ach, ich mach das doch gern.“
    „Soll ich gleich nach Lord Douglas sehen?“, fragte Mabel und legte den Mantel ab, denn in dem Zimmer war es fast schon zu warm.
    „Heute Abend benötigt er Sie nicht mehr“, antwortete Angela. „Ich habe ihm bereits das Essen gebracht und ihm die Medikamente gegeben. Ich habe auch schon gegessen, es sind aber noch Suppe und kaltes Hühnchen da. Soll ich Ihnen etwas bringen?“
    „Danke, das wäre sehr aufmerksam.“ Erst jetzt merkte Mabel, wie hungrig sie war, schließlich hatte sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. „Und wären Sie so freundlich, mich über die Medikamentengabe für Lord Douglas in Kenntnis zu setzen? Darüber gibt es doch bestimmt Unterlagen.“
    Angela nickte. „Lady Michelle hat immer alles genau notiert. Ich bringe sie Ihnen nachher. Ansonsten müssen Sie dem Captain beim Waschen und Anziehen behilflich sein, regelmäßig seinen Blutdruck und den Puls kontrollieren, die jeweiligen Medikamente auf die Werte abstimmen und darauf achten, dass er vom Sitzen keine Druckstellen bekommt.“
    „Dekubitus, ich verstehe.“ Mabel nickte wissend und fragte: „Kann Lord Douglas überhaupt nicht aufstehen oder gibt es Hoffnung, dass er seine Beine eines Tages wieder bewegen kann?“
    Ein Schatten fiel über Angelas hübsches Gesicht. „Soweit ich informiert bin, wurde bei dem Unfall ein Nerv in der unteren Lendenwirbelsäule verletzt, und er kann weder stehen noch gehen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob eine Chance auf Besserung oder gar Heilung besteht.“
    Wohl eher nicht, dachte Mabel bedauernd, denn sie hatte schon viele ähnliche Fälle miterlebt. Trotzdem sagte sie: „Die Medizin macht rasante Fortschritte. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.“

    Mabel hatte gerade ihre Kleidung im Schrank verstaut und ihre Toilettenartikel ins Bad gestellt, als Angela mit einem Tablett in den Händen zurückkehrte. Unter ihrem Arm klemmte außerdem ein flacher Laptop, so dass Mabel ihr das Tablett abnahm. Angela legte das Gerät auf die Frisierkommode.
    „Lassen Sie es sich schmecken“, sagte sie und deutete dann auf den Laptop. „Wenn Sie den Computer hochgefahren haben, finden Sie die Datei mit der Medikation direkt auf dem Desktop. Sie brauchen sie nur anzuklicken. Bitte dokumentieren Sie alles in den jeweiligen Tabellen, das sieht sich dann auch immer der Arzt an, wenn er ­Captain Douglas aufsucht. Sie können den Computer natürlich auch für sich nutzen, zum Beispiel das Internet. Wir haben WLAN und eine Flatrate. Wenn Sie etwas ausdrucken möchten, ziehen Sie es auf den USB-Stick und geben es mir. Ich erledige das dann für Sie am Hauptcomputer, der im Arbeitszimmer steht und mit dem Drucker verbunden ist.“
    Mabel blieb der Bissen kaltes Huhn beinahe im Hals stecken. Entsetzt starrte sie auf den Laptop, beschloss aber blitzschnell, sich Angela gegenüber nicht anmerken zu ­lassen, dass sie von Computern nicht die geringste Ahnung und kein Wort verstanden hatte. Natürlich – jede Pflegerin, die für eine professionelle Agentur arbeitete, musste mit PCs umgehen können, denn heutzutage wurden Behandlungsbücher kaum noch handschriftlich geführt. In seiner Praxis verwendete Victor zwar noch Karteikarten, seine gesamte Buchhaltung und die Praxisführung erledigte er aber schon seit Jahren elektronisch. In dem Londoner Krankenhaus, in dem Mabel bis vor drei Jahren gearbeitet hatte, war ebenfalls alles auf EDV umgestellt worden, nur war Mabel damit nie in Berührung gekommen. Die Klinikleitung hatte die Meinung vertreten, entsprechende Schulungen für ältere Mitarbeiter wären zu ­kostenintensiv und lohnten sich nicht, da diese Angestellten ohnehin bald in den Ruhestand gehen würden. Und obwohl Mabel sonst allen Neuheiten gegenüber sehr aufgeschlossen und ­keinesfalls altmodisch war, hatte sie immer geglaubt, selbst im Zeitalter der Digitalisierung auf einen ­Computer verzichten zu können und diesen neumodischen Kram nicht zu benötigen. Das rächte sich nun.
    „Danke, Angela“, würgte Mabel hervor. Ihr war ­plötzlich jeglicher Appetit vergangen.
    Angela schien von Mabels Verwirrung nichts zu bemerken. Bevor sie das Zimmer verließ, deutete sie auf einen kleinen weißen Knopf unter dem Lichtschalter.
    „Wenn Sie noch

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