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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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fürchte ja.“ Wardens Blick schweifte über alle Anwesenden. „Sie halten sich zu unserer Verfügung und verlassen Allerby House ohne meine ausdrückliche Genehmigung nicht! Ich werde noch weitere Fragen haben und bald wieder auf Sie zukommen.“

    „Ist schon gut, mein Schatz.“ Lachend wehrte Mabel die Katze ab, die auf ihrem Schoß saß und sich mit beiden Pfoten in ihre Hose krallte. „Das tut weh, meine Kleine. Frauchen ist ja wieder da, jetzt beruhig dich wieder!“
    Lucky freute sich unbändig, dass Mabel endlich wieder zu Hause war. Nun konnte sie auf ihren Lieblingsplätzen, zu denen auch Mabels Schoß gehörte, herumtollen. Dass die Bekundungen ihrer Freude oft etwas schmerzhaft waren, sah Mabel der Katze nach. Sie war ja auch froh, wieder in ihrer gewohnten Umgebung zu sein, und Lucky hatte sie neben Victor am meisten vermisst. Entgegen ­Wardens Anweisung hatte Mabel Allerby House noch am Tag von Lord Douglas’ Verhaftung verlassen, allerdings nicht ohne den Chefinspektor anzurufen und ihn über ihren Entschluss zu informieren.
    „Mein Befehl galt natürlich nicht für Sie, Miss Clarence“, hatte Warden geantwortet. „Wurde Lady Carter-Jones aber nicht misstrauisch, als Sie plötzlich Ihre Sachen packten und gingen?“
    Mabel hatte genickt, dann war ihr bewusst geworden, dass Warden das nicht sehen konnte, also hatte sie laut gesagt: „Lady Jane zeigte sich verwundert, weil ich Ihre Anweisung ignorierte. Ich argumentierte, ein ­anderer Krankheitsfall würde auf mich warten und meine ­Agentur hätte kein Verständnis dafür, wenn ich in einem Haushalt verbleiben würde, deren Pflegeperson verhaftet wurde. Außerdem müsste Lady Jane mein Gehalt weiter ­bezahlen. Das war für sie wohl der entscheidende Punkt, und sie stellte keine weiteren Fragen mehr.“ Mabel hatte eine Pause gemacht, dann hatte sie eindringlich gefragt: „Glauben Sie wirklich, Captain Douglas war in der Lage, den Mann zu töten?“
    Sie hatte gemerkt, wie Warden gezögert hatte, und seine Stimme war sehr geschäftsmäßig geworden, als er geantwortet hatte: „Was jetzt geschieht, ist allein Sache der Polizei, Miss Clarence. Ich danke Ihnen für Ihre Mühe, in diesem Fall jedoch war Ihre Hilfe nicht notwendig. Glücklicherweise, kann ich nur anfügen.“
    „Es sieht alles danach aus.“ Mabel hatte sich auf keine Diskussion mit Randolph Warden einlassen wollen, denn sie hatte gewusst, diese würde ohnehin zu keinem ­Ergebnis führen. Wie vor einiger Zeit hatte sich der Chefinspektor ein Bild vom Täter gemacht und würde davon nicht abweichen – gleichgültig, welche Argumente Mabel vorbringen würde. Daher hatte sie das Telefonat beendet und sich zuerst ihrer Katze Lucky gewidmet, um sich ­später ein leichtes Abendessen zuzubereiten.

    Es war bereits dunkel, als es an die Tür des Cottages klopfte. Vorsichtig hob Mabel Lucky hoch, die auf ihrem Schoß tief und fest schlief, setzte sie auf die Couch und schaltete den Fernseher aus. Das Programm war wie üblich ohnehin uninteressant, und sie war gespannt, wer der späte Besucher war. Für einen Moment hoffte sie, es wäre Victor, aber der Tierarzt hatte noch gar keine Ahnung, dass Mabel wieder in Lower Barton war. Victor Daniels hatte den tiernotärztlichen Wochenenddienst übernommen und war seit Stunden unterwegs, wie ihr die Ansage seiner Mailbox verraten hatte.
    „Sie?“, rief Mabel überrascht, als sie Alan Trengove gegenüberstand. „Was führt Sie um diese Zeit nach Lower Barton?“
    „Das werde ich Ihnen gleich sagen. Darf ich eintreten, Miss Mabel?“
    „Selbstverständlich. Soll ich uns einen Tee machen?“
    Der Anwalt schüttelte den Kopf. „Keinen Tee, danke! Wenn Sie vielleicht etwas Stärkeres hätten?“
    Mabel überlegte. „Ich hab von Weihnachten noch irgendwo eine Flasche Single Malt stehen“, sagte sie schließlich. „Das war ein Geschenk von den Penroses.“
    Alan nickte. „Ein Whisky wäre jetzt genau das Richtige – das heißt, wenn es Ihnen keine Umstände macht.“
    Mabel fand die Flasche im unteren Fach ihres Küchenschrankes. Sie schenkte Alan ein Glas ein, verzichtete aber selbst auf einen Schluck.
    „Woher wussten Sie, dass ich nicht mehr in Allerby House bin?“, fragte sie.
    Alan grinste. „Ich bin der Anwalt von Lord Carter-Jones, hat Ihnen Victor das nicht erzählt?“
    Mabel nickte. „Stimmt, er erwähnte es. Das heißt, ­Captain Douglas hat Sie über alles informiert?“
    „Unmittelbar nach seiner Verhaftung.“ Mit

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