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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Mittag des heutigen Tages beim Verlassen der
Untergrund-Station am Trafalgar Square von einem mysteriösen
Hund angefallen und verletzt worden. Augenzeugen des Geschehens
berichteten, daß es sich bei dem Hund um eine bisher unbekannte
Rasse mit einem totenkopfähnlichen Aussehen gehandelt haben
soll. Zoologen konnten hierzu keine plausible Erklärung finden.
Die Hunderasse ist unbekannt. Fleet wurde in das Somerset-Hospital
eingeliefert, wo die Ärzte hofften, sein Leben zu retten. Ohne
das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, ist James Fleet dort
gegen acht Uhr verstorben. Der Tod ist eingetreten durch ein Platzen
der Halsschlagader.«
    »Das ist nicht wahr!« rief Laughton, und sein Gesicht
lief zornesrot an. Er schaltete mit einer harten Bewegung das
Radiogerät aus. »Die Katze war’s! Sie hat ihm die
Schlagader geöffnet, sie hat sein Blut getrunken!« Im
Selbstgespräch sprudelten die Worte über seine Lippen, als
gelte es, den Nachrichtensprecher zu übertrumpfen und die
Wahrheit in die Welt hinauszuschreien. »Eine Vampirkatze hat ihm
die Ader geöffnet!«
    Er sprang auf, ließ sich jedoch gleich wieder in den Sessel
sinken.
    »Es ist aus«, sagte er. Sein Blick vergewisserte sich,
daß das Fenster und die Tür verschlossen waren. »Sie
werden mich holen. Ich kann mich nicht länger verbergen. Die Uhr
läuft ab.«
    Das große Geheimnis seines Lebens griff nach ihm.
     
    *
     
    Die Sonne ging glutrot über dem Genfer See auf. Der Schein
spiegelte sich auf der Wasserfläche, wanderte über die
Parkanlagen und die weißen Bungalows, die in dem grünen
Landschaftsgürtel verstreut lagen.
    Eine Stunde nach Sonnenaufgang war Carminia Brado bereits im Haus
tätig. Sie erledigte nicht nur die anfallende Hausarbeit,
sondern auch die Büroarbeiten.
    Björn Hellmark, der junge deutsche Millionär, dessen
Leben ein Geheimnis umgab, hätte es sich leisten können,
Personal anzustellen. Doch ganz bestimmte Gründe hielten ihn
davon ab, dies zu tun. Er wollte und mußte in diesem Haus
allein sein. Es gab Dinge und Geschehnisse, von denen
Außenstehende nichts mitbekommen durften. Es war nichts
Ungesetzliches, was hier geschah. Hellmark war kein Gesetzesbrecher.
Ein ungewöhnliches Schicksal hatte ihm ein Geheimnis
aufgebürdet, das außer ihm nur Carminia Brado, die rassige
Brasilianerin, kannte.
    Carminia stellte die Kaffeemaschine an.
    Während das Wasser kochte, legte sie eine Platte auf.
Sekunden später durchzogen feurige südamerikanische
Rhythmen das Haus.
    Zum Klang der Rumbarasseln und Trommeln wirbelte Carminia in einem
einfachen weißen Hauskleid durch die Wohnung, als käme es
darauf an, bei einem Samba-Wettbewerb den ersten Platz zu
gewinnen.
    Sie fuhrwerkte mit dem Staubsauger durch die große Halle und
sang die Melodie mit, obwohl die im Lärm des laufenden
Staubsaugers unterging.
    »Diesen Krach kann ja kein Mensch ertragen! Wie soll man da
noch schlafen können?!« Die Stimme Björn Hellmarks
übertönte Schallplatte, Staubsauger und Gesang.
    Carminia drehte den Kopf flüchtig in die Richtung, aus der
sie die Stimme vernommen hatte. Der junge Deutsche stand oben auf der
die ganze Halle umlaufende Galerie. Wie er da stand, erinnerte er an
Adonis.
    Darauf bildete er sich aber nichts ein. Er war nicht arrogant, gab
sich immer natürlich wie ein großer Junge, den man einfach
liebhaben mußte ohne zu wissen, woran das nun lag.
    »Was hast du gesagt?« brüllte Carminia Brado nach
oben. »Ich kann dich so schlecht verstehen.«
    »Dann schalt den Staubsauer und die Musik aus. Es ist zu laut
hier.«
    »Ich kann dich nicht verstehen, Björn. Es ist zu laut
hier.« Lachend wirbelte sie weiter über den riesigen
Teppich und führte den Staubsauger vor sich her.
    Björn verdrehte die Augen. Er schlang den Gürtel seines
Morgenmantels enger um die Hüften und jagte die Treppen herab,
nahm zwei, drei Stufen auf einmal mit einer federnden Leichtigkeit,
so daß man glaubte, er berühre überhaupt nicht den
Boden.
    Hellmark erreichte die Steckdose und zog den Stecker heraus. Mit
einem Jaulen verstummte der Sauger.
    Carminia riß die Augen auf. Sie strahlte Björn an.
»Ich habe schon gedacht, es ist ein Defekt. Es ist nett,
daß du so fröhlich aus den Federn steigst.«
    Die Musik lief noch immer. Björn stellte sie leiser.
»Ich bin nicht nett aufgestanden, ich bin verärgert. Dein
Krach hat mich herausgerufen, um es respektvoll zu sagen.«
    Die Brasilianerin sah ihn erstaunt an. Sie machte einen
Schmollmund. »Du bist

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