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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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auf das alte Haus schauen zu können.
    Ellis entging nicht, daß sie zum Fenster hochguckte, hinter
dem Licht brannte.
    Die ersten Gäste trafen ein. So war es immer.
    Sie parkten ihre Wagen drei Häuserblocks weiter, schlossen
die Türen ab und gingen dann zu Fuß, wie zwei
Spaziergänger, auf das Eckhaus zu. Sie verschwanden hinter der
massiven Haustür, in der es keine Glasscheibe gab.
    Es war an der Zeit.
    Heute würde einiges anders ablaufen.
    Ellis war nicht nur freitags hier gewesen, um zu beobachten, um
Material zu sammeln. Er hatte auch die Stunden nach dem Weggehen der
Gäste genutzt, sich im Haus umzusehen. Er war auf erstaunliche
Dinge gestoßen.
    Ellis warf noch einen letzten Blick durch sein Fernglas in das
hellerleuchtete Zimmer.
    Taylor klappte sein Buch zu und warf einen Blick auf seine
Armbanduhr.
    In den letzten Wochen war der Detektiv immer hier am Fenster des
Hotels geblieben und hatte die weiteren Vorbereitungen beobachtet. So
hatte er beispielsweise gesehen, daß Taylor aus dem Geheimfach
eines alten Kleiderschrankes ein rabenschwarzes Gewand herausholte
und es überzog, bevor er das Licht löschte und die Wohnung
verließ, um einen geheimen Kellerraum aufzusuchen, von dessen
Existenz Außenstehende keine Ahnung hatten.
    Es gab viel Ungereimtes, was Ellis nicht verstand. Aber manches
paßte sehr gut in das Mosaik, das er angefangen hatte
aufzubauen.
    In den letzten Wochen hatte er manches Verbotene getan, Dinge, die
ungesetzlich waren. Er war in Wohnungen eingestiegen, in die er nicht
hätte gehen dürfen, er hatte Räume und Schränke
durchsucht, und er hatte es wohlweislich unterlassen, davon auch nur
ein einziges Wort der Polizei zu sagen.
    Dann wäre er seine Lizenz los gewesen. Bevor er nicht
handfestes Beweismaterial in Händen hielt, konnte er der Polizei
keinen Tip geben.
    Vor allen Dingen mußte er vorsichtig sein mit seinen
Andeutungen und seinen Worten.
    Es gab Hinweise, die bewiesen, daß diese Sekte
einflußreiche Persönlichkeiten zu ihren Mitgliedern
zählte.
    Wenn einer zu voreilig herausplatzte, konnte dies unangenehme
Folgen haben.
    Ellis wußte, daß er sich auf eine risikoreiche Strecke
begeben hatte. Er wußte nicht, wie das Rennen ausging, auf das
er sich eingelassen hatte.
    So hatte er wenigstens eine Sicherheit eingebaut. Bei einem
Rechtsanwalt, der ihm manche Scheidungsangelegenheiten
übertragen hatte, war ein Brief hinterlegt, der morgen um
zwölf Uhr mittags geöffnet werden sollte, wenn er, Ellis,
bis dahin nicht im Büro dieses Anwaltes erschienen war, um den
Brief persönlich abzuholen.
    Darin stand, daß Mister Fleetwood, so hieß der Anwalt,
sofort die Polizei veranlassen sollte, das Eckhaus in der Christopher
Street eingehend unter die Lupe zu nehmen. Die Wahrscheinlichkeit,
daß sich dort ein mysteriöser Mord ereignet hätte,
wäre sehr groß.
    Ellis hatte es mit einem Male sehr eilig, sein Hotelzimmer zu
verlassen.
    Er schloß nicht einmal das Fenster.
    Er legte das Fernglas einfach auf den Tisch und eilte aus dem
Raum, nur mit einem einfach, dezent gemusterten Straßenanzug
bekleidet.
    Er überquerte die Straße.
    Viertel vor acht.
    Es bereitete nicht die geringsten Schwierigkeiten, in das
verdächtige Haus zu kommen, in dem seiner ganz persönlichen
Meinung nach einige Dinge vorkamen, die das Licht der
Öffentlichkeit scheuen mußten.
    Wie ein Schatten huschte er in das Haus. Niemand beobachtete ihn
dabei.
    Er wußte, daß gegen acht Uhr noch mehr Gäste
kommen würden. So war es bisher jedenfalls immer gewesen. Er
hoffte, daß sich an dieser Regel bei seinem entscheidenden
Unternehmen heute nichts ändern würde.
    Die Luft in dem alten Haus war muffig und abgestanden, als
hätte jemand eine Kartoffelkiste geöffnet, die lange Zeit
verschlossen gewesen war.
    Es war vollkommen still im Haus. Keine Musik, keine Stimmen. Hier
wohnte keine Familie mit Kindern.
    Ellis eilte die Treppenstufen hinauf. Lautlos, auf
Zehenspitzen.
    Er zuckte zusammen, als er plötzlich ein Geräusch
hörte.
    Die Haustür ging auf. Neue Besucher kamen. Doch sie waren zu
früh.
    Ellis hielt den Atem an und verharrte in der Bewegung. Absichtlich
hatte er nicht das Flurlicht eingeschaltet.
    Würden die Ankömmlinge hier heraufkommen?
    Die Frage beunruhigte ihn. Bisher hatte er nie Außenstehende
das Haus betreten sehen. Ganz klar hatte er beobachtet, daß es
immer die gleichen Personen waren, die hierherkamen.
    Schritte im muffigen Korridor unten.
    Niemand sprach.
    Schritte, die auf die

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