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Macabros 009: Blutregen

Macabros 009: Blutregen

Titel: Macabros 009: Blutregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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auch wirklich
tragfähig war.
    Ein dumpfes Knirschen lief durch die Wand. Sand und Lehm rieselten
herab, der Balken rutschte auf die Seite.
    Es gab ein schrilles Geräusch, als ob Bremsen
quietschten.
    Hellmark warf sich instinktiv nach hinten und riß Garet
mit.
    Vor ihm kam eine Handvoll Sand herab, der Balken senkte sich
etwas, blieb aber dann wieder hängen.
    »Sie sollten die Finger davon lassen«, murmelte Garet,
der totenbleich war.
    Hellmark duckte sich. Der Sand rieselte ihm ins Genick.
»Vielen Dank, daß Sie’s ausprobiert haben«,
sagte er und ging geduckt mit Garet zu den anderen zurück.
    »Es hat keinen Sinn.« Christopher Baring schüttelte
den Kopf. »Es ist zu gefährlich.«
    Hellmark mußte es ihm bestätigen. »Ich werde es
noch einmal versuchen. Aber nicht heute, nicht jetzt. Ich werde mir
morgen erst ein paar Geräte in London besorgen. Alles muß
gründlich überprüft werden. Vielleicht sind neue
Abstützungen notwendig, um tiefer in den Keller eindringen zu
können.«
    Zehn Minuten später standen sie auf der Straße.
    Der Weg der vier Männer führte in verschiedene
Richtungen. Baring gab zu verstehen, daß er bereit war, den
Deutschen, der mit einem Taxi hierhergekommen war, in die
nächste Ortschaft zu fahren, damit er sich dort in einem
Gasthaus ein Zimmer nehmen könnte. Sie kamen überein,
morgen noch einmal in Ruhe über alle anstehenden Probleme zu
sprechen. Vielleicht wußte man dann auch schon mehr über
das Schicksal von Camilla Davies.
    Baring versprach außerdem, Hellmark bei der
Durchführung seines Vorhabens zu helfen, und das Haus auf sein
wahres Geheimnis zu untersuchen. »Cork’s House« hatte
es in sich.
    Man verabschiedete sich.
    Die Fahrt in die Nachbarortschaft nutzte der Parapsychologe zu
einen regen Gedankenaustausch mit Hellmark. Baring bewunderte die
Klarheit und Logik der Kombinationen und auch die Vorstellungskraft
dieses Mannes, den er vor zwei Stunden zum ersten Mal gesehen hatte
und der ihm nun vorkam, als kenne er ihn schon ewig.
    Hellmark redete nicht sehr viel, aber was er sagte, klang gut. Als
Baring sich von dem Deutschen verabschiedete, hatte er das
Gefühl, mit diesem Mann etwas Großartiges vollbringen zu
können.
     
    *
     
    Björn hatte praktisch kein Gepäck dabei. Die Tasche mit
seinen persönlichen Utensilien war noch auf Heathrow Airport
deponiert.
    Hellmark hatte nicht damit gerechnet, in dieser Nacht
außerhalb zu übernachten. Sein ursprünglicher Plan
war so gewesen, daß er sich in der Dunkelheit einen ersten
Eindruck von dem verrufenen Haus machen wollte, das plötzlich in
den Mittelpunkt des Interesses gerückt war. Und daß sich
sogar weitere Personen für die Vorgänge aus der
Vergangenheit interessierten, hatte er nun am eigenen Leib
erfahren.
    »Al Nafuur, Al Nafuur«, flüsterte er, während
er am Fenster seines dunklen Zimmers stand und dem Wagen Barings
nachblickte, der auf offener Straße wendete und dann davonfuhr.
»Mir scheint, du weißt mehr, als du zugibst.«
    Fast erwartete er, daß sich die telepathische Stimme seines
unsterblichen Freundes melden würde. Aber dies war nicht der
Fall.
    Björn ließ zwei Minuten verstreichen. Dann
verließ er sein Zimmer wieder.
    Dem Wirt, der in der Gaststube saß und das Zimmervermieten
nur nebenbei betrieb, sagte er, daß er noch einmal weg
müsse. Er bat um ein Taxi.
    Bis zum Eintreffen des Wagens trank Björn einen Sherry.
    Er hatte sich eingehend Gedanken über sein Vorgehen
gemacht.
    Was in »Cork’s House« passiert war,
beschäftigte ihn sehr. Vor allem der Vorfall mit Garet.
    Ernie Garet hatte einen Fehler gemacht.
    Wenn es ihm wirklich darauf angekommen wäre, Hellmark vor
Schaden zu schützen, hätte er das anders tun müssen.
Garet hatte gleich zu stark gegen die Bohlen geklopft.
    Garet war in Wirklichkeit nicht an Hellmarks Wohl, sondern am Tod
des Deutschen interessiert gewesen.
    Wäre der Balken ein bißchen tiefer gerutscht,
hätte er ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Genick
gebrochen.
    Der Eingriff des Journalisten war also nicht zum Schutz erfolgt.
Es war ein Anschlag auf Hellmarks Leben gewesen.
    Warum hatte Garet so reagiert?
    Es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder er war nicht mehr
Herr seiner selbst oder er wußte etwas, das Hellmark nicht
erfahren sollte.
     
    *
     
    Dies war der Grund, weshalb Hellmark noch einmal
zurückkehrte.
    Alle waren der Ansicht, daß er sich nun auf seinem Zimmer
befand. Niemand hielt sich mehr in »Cork’s House«
auf.
    Christopher

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