Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 009: Blutregen

Macabros 009: Blutregen

Titel: Macabros 009: Blutregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
kommen gesehen?
    Vielleicht – alle drei? War er in eine verschworene
Gesellschaft geraten, von deren wahren Zielen er nichts
wußte?
    Christopher Baring paßte nicht in das Bild. Doch man konnte
sich täuschen.
    Björn erreichte die obersten Sprossen, stemmte sich mit
seinen schmerzenden Beinen gegen die Schachtwand und fing an, gegen
die Klappe zu drücken. Es kostete viel Kraft, den Deckel
anzuheben und so weit zur Seite zu drücken, daß ein Spalt
entstand.
    Er stemmte sich mit seinen Schultern dagegen.
    Es gelang ihm, den Deckel vollends auf die Seite zu drücken.
Das laute Knirschen und Kratzen war im ganzen Haus zu hören.
    Björn hielt den Atem an und lauschte.
    Schwerfällig kroch er über den Rand des Schachtes und
blieb liegen. Aufmerksam leuchtete er mit der Taschenlampe die
Umgebung aus und vergewisserte sich, ob auch wirklich niemand in der
Nähe lauerte.
    Außer Ratten nichts.
    Sein Widersacher schien sich seiner Sache ganz sicher zu sein.
    Drei Minuten verstrichen. Es blieb still im Haus. Björn
hätte jetzt das Kellergewölbe verlassen können. Aber
er kroch wieder in die Tiefe des Schachtes zurück. Der Deckel
blieb neben dem Einstieg liegen.
    Schließlich war er hierhergekommen, um etwas zu
erfahren.
    Seit dem Zusammenstoß mit dem Fremden waren noch keine zehn
Minuten vergangen.
    Hellmark streckte den Kopf in den Tunnel, der unter dem massiven
Mauerwerk weiterführte.
    Es gab nur einen Stollen, durch den man sich kriechend fortbewegen
mußte.
    Er wußte selbst nicht, was er eigentlich suchte, aber die
Hinweise Al Nafuurs kamen nicht von ungefähr. Sie hatten ihre
Bedeutung, auch wenn er die nicht sofort erkannte.
    Das Kriechen durch den niedrigen Stollen wäre nicht unbedingt
das schlimmste gewesen. Hellmarks Körper war durchtrainiert.
Allerdings waren seine Gliedmaßen von dem Sturz in die Tiefe
mitgenommen.
    Das ärgste waren die Ratten. Sie waren ständig um ihn
herum. Er stieß nach ihnen mit den Händen und mußte
sich immer wieder Luft verschaffen.
    Der Boden fiel etwas ab. Er rutschte langsam weiter nach vorn.
    Das Licht der Taschenlampe vertrieb das Dunkel vor ihm und
ermöglichte ihm, sich einen verhältnismäßig
guten Eindruck von seiner Umgebung zu machen.
    Die schwere gewölbeähnliche Decke über ihm wich
weiter zurück. Schon konnte der Deutsche sich halb aufrichten.
Seine Muskeln waren kalt und verkrampft. Eisige Kälte strahlten
Boden und Wänden aus.
    Ein völlig anderes Gewölbe lag vor ihm.
    Wenn er den Weg und die Richtung berücksichtigte, konnte er
sich in etwa vorstellen, wo dieser Teil des Kellers liegen
könnte.
    Er mußte sich auf der südlichen Hälfte der
Grundfläche des Hauses befinden. Genau dem Kellereingang
gegenüber.
    Die Wände bestanden aus groben Steinquadern. Der Keller war
älter als der obere, von dem aus der Schacht in die Tiefe
getrieben worden war.
    Mächtige Säulen unterteilten das Gewölbe. Hier
unten hatte einmal jemand gewohnt. Oder zumindest gearbeitet.
    Er stieß auf große, klobige Tische, auf eine
Feuerstelle, auf dickverstaubte Glaskolben und ein Regal, in dem
zahllose kleine dunkle Flaschen abgestellt waren, die teilweise noch
mit eingedickten Flüssigkeiten oder farbigen Pulvern
gefüllt waren.
    Hellmark öffnete die festsitzenden Korken und roch an den
Flaschenöffnungen. Der Inhalt einiger Fläschchen roch
erstaunlich scharf, mancher sogar ätzend.
    Chemikalien, die sich nicht auf Anhieb analysieren ließen.
Aber eines war klar: er hatte eine ehemalige Alchimistenküche
gefunden, daran gab es keinen Zweifel.
    Der Strahl der Taschenlampe riß immer nur Ausschnitte aus
der Dunkelheit, die ihn umgab. Er konnte sich nur Meter für
Meter voranarbeiten.
    Da blieb der Strahl auf der Ecke neben der Feuerstelle
hängen.
    Der Raum wich hier etwas zurück. In der Nische saß
jemand.
    Ein menschliches Skelett. Die dunklen Augenhöhlen waren mit
Spinngewebe überzogen. Neben den skelettierten Händen lag
ein großes, aufgeschlagenes Buch.
    Die Feder war dem Fremden, der handschriftliche Notizen in das
Buch machte vom Tod aus der Hand genommen worden.
    Die Zeilen auf den brüchigen, feuchten und modrigen
Blättern waren mit schwarzer Tinte geschrieben. Einiges
ließ sich noch deutlich lesen. Mit verschnörkelten
Buchstaben war da in einem altmodischen, heute nicht mehr
gebräuchlichen Englisch ein Text niedergeschrieben, der für
die Nachwelt bestimmt war.
    Der Mann hatte in seiner Alchimistenküche sein Leben aufs
Spiel gesetzt, um ein großes

Weitere Kostenlose Bücher