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Macabros 009: Blutregen

Macabros 009: Blutregen

Titel: Macabros 009: Blutregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Geheimnis zu erfahren.
    Hellmark zog von der linken Knochenhand, deren Fingerspitzen noch
den Rand des Buches berührten, das Buch zu sich
herüber.
    Die letzte Eintragung brach mitten im Satz ab. Hellmark las:
»…Kampf der Ursen! Nun habe ich das Geheimnis
gelüftet, habe bewiesen, daß sie zu bannen sind,
indem…«
    Hellmark legte vorsichtig eine der modrigen Seiten nach der
anderen um. An vielen Stellen war die Tinte verlaufen oder so
schwach, daß nichts mehr zu entziffern war.
    Er las im Tagebuch eines Alchimisten, der mit den Gedanken
gespielt hatte, den Stein der Weisen finden und Blei in Gold
umwandeln zu können. Gedanken, die im Mittelalter in vielen
Gehirnen spukten.
    Aber dann hatte dieser Mann einen ganz anderen Weg
eingeschlagen.
    Der Text gab darüber Auskunft.
    Auch wie der Mann geheißen hatte und was er gewesen war,
darüber würde Hellmark informiert.
    Sein Name war Endron und er war ein Magier gewesen, der 1493
gelebt hatte.
    Hellmark überflog die Seiten, auf denen chemische Formeln und
Überlegungen niedergeschrieben waren, die ihn weniger
interessierten.
    Was der Magier und Sucher Endron aber über das Haus selbst zu
sagen hatte, fesselte ihn.
    Nicht alles war mehr zu lesen. Leider. Viele Worte konnte er nicht
übersetzen, andere waren unleserlich, wieder andere waren schon
so schwach, daß man sie nicht mehr entziffern konnte.
    Björn gewann folgendes Bild: Endron hatte vom Fluch des
Hauses gehört von dem niemand mehr genau wußte, wer es
erbaut hatte und wann das geschehen war.
    Der Magier, wollte mehr wissen über das wahre Geheimnis. Er
kaufte das Haus, für einen Spottpreis. Von einer Frau mit
Katzen, wie er kurz erwähnte.
     
    *
     
    In der nachfolgenden Zeit beobachtete Endron sich und alle
Vorgänge im Haus sehr gewissenhaft. Es war zu rätselhaften
Mordfällen und Wahnsinn gekommen.
    Der Besitzer vor Endron hatte das verrufene Haus verkaufen wollen.
Niemand nahm es ihm ab. Da gab er es angeblich wieder an die Alte mit
den Katzen zurück. Und von der kaufte es Endron.
    Dann folgten Endrons erste Eintragungen über seine eigenen
Erfahrungen mit dem Haus. Hellmark erfuhr, daß Endron den
Schacht unter dem Keller baute, denn durch das geheimnisvolle Buch
»Chronik der Totenpriester«, von dem er ein Exemplar
leihweise erhalten hatte, glaubte er einen Hinweis dafür
erhalten zu haben, daß dieses Haus zu einer verfluchten
Opferstätte errichtet worden war.
    Es gab Auszüge aus der »Chronik der
Totenpriester«.
    Björn hatte von diesem Buch schon gehört, aber nie
selbst eines in der Hand gehalten. Es gab nur wenige,
handgeschriebene Exemplare, die über die ganze Welt verstreut
waren. Menschen, die okkulte und geheimnisvolle Riten vollzogen und
Kontakt zu der Dämonen- und Geisterwelt suchten, wußten
von dem Buch. Aber die wenigsten hatten es gesehen.
    Im Falle Endrons war offenbar die »Chronik der
Totenpriester« maßgebend für das Verhalten des
Magiers gewesen, der das Haus vom Keller bis zum Dachboden unter die
Lupe nahm und die Opferstätte suchte, die unter den Fundamenten
zu finden sein mußte. Endron stieß mit seinem Schacht in
die Tiefe vor und fand ein Gewölbe, das um vieles älter war
als das ganze Haus. Hier unten hatten einmal Menschen gewohnt,
Menschen, die mystische Riten durchgeführt hatten.
    »Jetzt weiß ich auch, worum es ging«, schrieb
Endron an einer Stelle. »Sie haben den Ursen geopfert. Sie
gehören nicht in diese Welt, das jenseitige Reich ist ihre
Heimat. Der Geist der Ursen wurde hier an den…« es folgte
ein Wort, das Björn nicht übersetzen konnte. »…
Opfersteinen beschworen. Ihr Elixier ist das Blut der Menschen. Die
Dämonen waren feindselig und boshaft, aber sie forderten nicht
unbedingt Blut. Die Ursen aber lebten vom Blut. Alle Opfer hatten
einen magischen Sinn, der uns in unserer Wirklichkeit ebenso
verschlossen bleibt wie die Martern der Hölle, die wir uns auch
nur unvollkommen vorstellen können. Eines nur ist sicher: wer
immer hierherkommt – eines Tages wird er selbst Opfer – an
diesem unheiligen Ort schläft der gebannte Geist eines ranghohen
Ursen…«
    Er begründete kurz darauf seinen Verdacht. Mit Hilfe der
»Chronik der Totenpriester« war es ihm gelungen, tief in
ein Geheimnis einzudringen, das die Menschen, die dieses Haus jemals
bewohnten, zwar gespürt, aber nie ergründet hatten.
    Das Blut, das hier geopfert worden war, verschwand aus dieser
Welt, aber es zeigte sich eines Tages wieder. Endron hatte selbst
gesehen, wie

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