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Macabros 009: Blutregen

Macabros 009: Blutregen

Titel: Macabros 009: Blutregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Blutstropfen aus der Wand kamen oder aus der Decke.
    Endron hatte Angst und Grauen in diesem Haus kennengelernt. An
einer Stelle schrieb er: »… aber nun, so glaube ich, habe
ich diese Angst überwunden. Der Geist der Ursen, der hier
wirksam wird, ist zu besiegen. Manchmal mischen sich die reale und
die Unsichtbare Welt wie im Traum. Diesen Moment muß man
ausnutzen. Wenn das Blut wiederkommt, wenn es die Sinne der Menschen
erschreckt und lähmt, muß ich es sprechen, das magische
Zahlenwort.«
    Björn Hellmark geriet ganz in den Bann der Gedanken, die vor
rund fünfhundert Jahren ein großer Sucher
niedergeschrieben hatte.
    Er begriff, weshalb der Schacht in der Zeit nach 1493 niemals
wieder erwähnt worden war. Keiner hatte davon gewußt. All
die anderen, die später in den Besitz des verrufenen Hauses
gekommen waren, ahnten nichts davon. Sie wurden von den
gespenstischen Ereignissen so strapaziert, daß sie gar nicht
auf die Idee kamen, das geheime Kellerlabor unter dem
gewöhnlichen Kellergewölbe aufzusuchen. Das unheimliche
Haus forderte weiterhin Opfer. Der satanische, blutrünstige
Geist der Ursen verlangte nach Menschenblut. Die Opfer bluteten aus,
das Blut verschwand in einem jenseitigen Reich, als würde es
nach dort abgesogen.
    Hellmark blätterte die letzte Seite um, die der Magier
niedergeschrieben hatte.
    Er hatte übermenschlichen Mut bewiesen, als er zum
entscheidenden Angriff überging.
    Er wollte den blutdürstenden Geist ein für allemal aus
diesem Haus vertreiben, diesen Brückenkopf einer
dämonischen Macht zerschlagen.
    Endron kannte das magische Zahlenwort.
    Es stand sogar in diesem Buch. Aber er mußte es laut und
deutlich sprechen, wenn es wirksam werden sollte.
    Aber Endron hatte etwas übersehen. Björn Hellmark
erkannte, weshalb der mutige Mann hier unten vom Tod ereilt worden
war.
     
    *
     
    Der Jaguar fuhr mit abgeblendeten Lichtern auf den kleinen
Innenhof. Zwischen Eichen und Buchen versteckt lag das
zweistöckige kleine Landhaus, gleich rechts daneben der moderne
Flachbau mit dem Institut Christopher Barings.
    Im Institut gab es einen Raum, der als Schlafgelegenheit diente.
Hier hatte der Mitarbeiter des Parapsychologen Barings schon mehr als
einmal übernachtet. Es kam oft vor, daß es spät
wurde. Schließlich tendierte ein Großteil der von Baring
auserwählten Medien zu nächtlicher Aktivität.
Schlafwandel und Traumereignisse wurden ebenso untersucht wie
telekinetische, telepathische und andere mediale Kräfte, von
denen man hin und wieder in den Zeitungen lesen konnte, die aber von
den meisten Menschen nicht ernst genommen wurden. Doch das Interesse
am parapsychologischen Forschungsbereich wuchs. Das bewiesen neueste
Umfragen.
    So kam es oft vor, daß Tuth hier im Institut schlief und
seine Wohnung am Stadtrand von London unbenutzt blieb.
    Zwei Wagen waren im Hof abgestellt.
    Sowohl im Wohnhaus als auch hinter einem Fenster des Institutes
brannte noch Licht.
    Ernie Garet steuerte sein Fahrzeug dicht neben den dunklen Bentley
Barings, der im Kernschatten stand.
    Fast lautlos rollte der Jaguar aus. Noch ehe der Wagen stand,
hatte der Journalist die Scheinwerfer ausgeschaltet.
    Niemand hatte ihn kommen hören.
    Der Wind jaulte, der Regen trommelte gegen die Scheiben.
    Mit einem Blick in die Runde wußte Garet Bescheid. Er kannte
sich hier aus. Es war nicht sein erster Besuch im Institut
Barings.
    Sowohl Baring als auch Tuth schienen keinen Schlaf finden zu
können.
    Beide beschäftigten sich mit den mysteriösen
Vorkommnissen von heute abend. Es war auch zuviel auf einmal auf sie
eingestürmt, als daß man es einfach hätte
beiseiteschieben können.
    Garet verließ den Wagen und lief über den Kiesweg um
den Flachbau herum. Der Eingang befand sich hinten.
    Die Tür war verschlossen. Aber das Fenster, hinter dem Licht
brannte, lag zu ebener Erde.
    Garet klopfte an.
    Ein Schatten zeigte sich hinter dem Fenster. Der Vorhang wurde
zurückgezogen.
    Berry Tuth war nur in Hemd und Hose. Auf dem Tisch in der Mitte
des Zimmers lag ein aufgeschlagenes Buch, daneben ein Notizblock.
    Tuth öffnete das Fenster. Warme Luft und der Geruch von
Zigarettenqualm schlug Ernie Garet entgegen.
    »Mister Garet?« wunderte Tuth sich, als er den Besucher
vor dem Fenster erkannte.
    »Ich muß Sie sprechen. Ich habe etwas entdeckt. Es ist
von großer Wichtigkeit.«
    »Weiß Christopher schon, daß Sie…«
    »Ja, er hat mich rüber geschickt. Er kommt gleich
nach.«
    »Ich schließe Ihnen auf. Einen

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