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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ausgestreckt. Der
weiße, flauschige Mantel lag halb über dem Oberschenkel.
Ihre samtene Haut schimmerte matt.
    Birchlinger schluckte. Seine Augen wurden groß wie
Untertassen. »Jo…«, konnte er nur sagen.
    Claudia Sanders trug unter dem weißen Mantel nichts als ihre
Haut.
    »Hm, wie ist’s?«
    »Ja, eigentlich… ich bin auf der Suche nach einem
Lokal… für unseren Skatclub. Wir wollten ein Wochenende in
Frankfurt verbringen. Ich sollt das richtige Lokal suchen –
für ’nen zünftigen Skat und all dös, woas
noachher noch d’zu gehört…«
    Claudia Sanders meinte: »Was nachher alles dazu gehört,
das kann ich euch zeigen. Wir sprechen gemeinsam die Tour durch,
mhm?«
    Sie hatte die richtige Art. Wer sie sah, konnte ihr schlecht
widerstehen.
    Im Nu waren sie sich handelseinig. Franz-Xaver Birchlinger setzte
sich neben sie, und gleich darauf fuhr der 350 SEL los.
     
    *
     
    Es war eine Begegnung wie andere auch. Man traf sich, man ging
gemeinsam ins Bett, und damit hatte es sich. Vielleicht traf man sich
auch ein zweites Mal wieder. Das kam auf die Umstände an.
    Franz-Xaver Birchlinger lag wie verklärt auf dem breiten,
duftenden Bett. Die rosafarbene Bettwäsche paßte in dieses
Apartment.
    Ein einsames rotes Licht brannte, schuf eine Stimmung, eine
Atmosphäre, wie er sie noch nie erlebt hatte.
    Mann, war das ein Leben!
    Diese Claudia Sander war Spitze. Er hatte gehört, daß
man in Frankfurt einiges erleben konnte, wenn man nur wollte.
    Die Tour hatte es in sich. Seine Skatbrüder würden
staunen, wenn er ihnen erzählte, wie sich die Sache abgespielt
hatte.
    Wie im Film!
    Fuhr ein Wagen vor, saß ’ne Blondine drin, nur mit
einem Pelzmantel bekleidet. Mann, war das ’ne Sache?
    Und jetzt bekam er vor dem Spielchen sogar ’nen Drink
serviert. Zugegeben, der Spaß mit »The Doll« war
nicht billig. Aber was soll’s. Dafür bekam er auch etwas
geboten, was nicht alltäglich war.
    Er beobachtete jeden ihrer Schritt. Unter ihrer samtenen Haut
spielten die Muskeln.
    Claudia Sander bewegte sich mit der Grazie und Eleganz eines
Pferdes.
    Sie trug nichts auf dem Leib. Ihrer Figur war vollendet.
    Die runden Hüften, die langen Beine. Hier stimmte einfach
alles.
    Mit dem Drink kam der Tod.
    Das wollte Franz-Xaver Birchlinger nicht. Auch Claudia Sander
hatte eigentlich nicht die Absicht. Sie war keine Mörderin, die
fremde Männer in ihr Apartment lockte, um ihnen den Garaus zu
machen.
    Es kam einfach so über sie. So konnte man es sagen. Sie
merkte nicht, daß etwas Besitz von ihr ergriff.
    Sie holte aus der Schublade ihre Schlaftabletten.
    In ihren Augen blitzte ein eisiger Glanz.
    Claudia Sander war nicht mehr sie selbst.
    Etwas Fremdes beherrschte sie. Ein Dämon hatte den Weg zur
Erde gefunden. Sie war eine Besessene, auf eine besondere Weise.
    Sie tobte nicht, sie schrie nicht. Sie blieb ganz still.
    Sie mixte zehn Tabletten in den Drink, brachte ihn mit einem
Tablett zu dem Bett, wo Franz-Xaver Birchlinger wie ein rosiges
Ferkel lag und von einem Ohr zum anderen grinste.
    Sie prosteten sich zu. Sie saß neben ihm, und er streichelte
ihre Schultern und ihre Brüste.
    »Ich hoffe, es schmeckt dir«, sagte sie und leerte ihr
Glas auf einen einzigen Zug.
    Birchlinger wollte der Dame vom horizontalen Gewerbe nicht
nachstehen.
    »Scharf«, sagte er und gab einen Ton wie eine
schnaufende Lokomotive von sich. »Wie du…«
    Er riß sie an sich.
    Hier konnte er sich einmal alles erlauben. Doch mit seinem Elan
war es nicht weit her.
    Das Präparat wirkte schnell.
    Er sah vor seinen Augen alles verschwommen, lallte
unverständliches Zeug. Seine Anne fielen herab, und dann fing er
an zu schnarchen.
    Sein Kopf fiel auf die Seite.
    Er atmete schwer, sein Puls fing an zu rasen. Birchlinger versank
schnell in tiefe Bewußtlosigkeit.
    Claudia Sander verließ das breite Liebeslager, stellte das
Tablett mit den beiden leeren Gläsern hinaus in die Küche
und ging vor den Spiegel, um ihre Haare zu ordnen.
    Wortlos griff sie nach dem weißen Pelzmantel und
verließ das Appartement.
    Um ihre schön geschwungenen, sinnlichen Lippen lag ein
zynischer Zug.
    Das eisige Glitzern in ihren Augen verlor sich, als sie in ihren
Mercedes stieg und startete.
    Sie wußte nichts von dem, was in ihrem Zimmer geschehen war.
Sie war auf Kundenfang, wie immer. Erst eine knappe Stunde
später, als sie einen Interessenten anschleppte, kam das
große Theater.
    Der fremde Mann in ihrem Bett.
    Die Polizei kam, ein Unfallwagen. Aber mit

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