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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vater
zusammengetragen hatte, die vielen Aktien und Goldbestände, die
in Banktresoren aufbewahrt wurden, und die Kunstschätze, die
sein Haus an der Südküste Frankreichs schmückten.
    Bertrand Munuel war Millionär geworden. Für ihn hatte
sich ein Lebenstraum erfüllt, aber nun verfügte seine Witwe
über das Geld.
    »Sie ist noch jung«, sinnierte Alain Munuel, und seine
Hand fuhr unbewußt das eiskalte Bierglas auf und ab, das vor
ihm stand.
    »Vierzig«, bestätigte Tosette nickend und warf
über den Rand der goldfarbenen Brille einen schnellen,
nervösen Blick auf sein Gegenüber. »Sie kann nochmals
so alt werden. Ich habe keine Lust, vierzig Jahre zu
warten!«
    Munuel seufzte. »Ich auch nicht«, sagte er dann
leise.
    »Und wenn wir warten würden, ist zum Schluß kein
Sou mehr übrig.«
    Da hatte Pascal, recht.
    »Du bist dir wirklich ganz sicher, daß
sie…?«
    Munuel stellte seine Frage nicht zu Ende. Tosette winkte ab.
    »Ich kann mich auf meinen Privatdetektiv verlassen. Die
Rechnung, die er mir präsentieren wird, kommt nicht ganz billig.
Deine Frau Mutter ist vom Reisefieber erfaßt, Lancan, das ist
der Detektiv, steigt in den besten Hotels ab und macht die
längsten Reisen mit. Den letzten Bericht habe ich von der
’Sabina’ erhalten, einem Luxuskreuzer. Darauf verschleudert
deine Mutter sinnlos Tausende von Franc.«
    »Was können wir tun?«
    »Deswegen treffe ich mich mit dir.«
    »Du hast einen klareren Kopf. Mit deinem wissenschaftlich
trainierten Hirn siehst du die Dinge besser. Weiß Nicole
Bescheid?«
    Tosette nickte.
    »Was ist ihre Meinung darüber?«
    »Die gleiche wie deine und meine, Alain. Genevieve muß
die Möglichkeit genommen werden, weiterhin unnötig Geld
auszugeben.«
    »Wie willst du es anfangen? Habt ihr an einen – Unfall
gedacht?« Er konnte brutal denken, und man sah ihm nicht an,
daß auch solche Gedanken durch seinen markanten Kopf gehen
konnten und daß sich in ihm mehr abspielte als nur die
Vorstellung, wie man ein besonders schönes und praktisches Haus
am preisgünstigsten baute.
    Tosette schüttelte den Kopf. »Kein Unfall, Alain! Solche
Dinge mag ich nicht. Ich denke, wir können es geschickter
machen, Genevieve bietet selbst den Grund dafür.«
    »Was für einen?« Alain leerte sein Glas. Er
ärgerte sich im stillen darüber, daß er nicht gleich
begriff, was in Pascal Tosettes Schädel vorging.
    »Sie verhält sich nicht normal. Das können wir
forcieren. Wir müssen alles tun, damit sie noch mehr
auffällt. Alle Welt soll glauben, daß sie nicht mehr ganz
zurechnungsfähig ist. Dann können wir einen Antrag auf
Entmündigung stellen, und ehe Genevieve sich versieht, befindet
sie sich hinter Mauern, die gleichbedeutend mit denen eines
Gefängnisses sind. Kein Mensch wird sie je dort
herausholen.«
    Alain Munuel griff sich an den Kragen. »Das ist
teuflisch«, krächzte er.
    »Weißt du eine bessere Lösung, um so schnell wie
möglich an das Geld zu kommen, ohne daß man uns
verdächtigt, etwas Illegales unternommen zu haben?«
    Nein, die hatte er nicht, das mußte er ehrlich zugeben.
    »Wann soll’s losgehen, Pascal?«
    »Es geht bereits los. Genevieve arbeitet an ihrem Ruf. Den
Rest laß nur meine Sorge sein… Noch etwas, Alain!«
Mit diesen Worten griff Tosette in seine rechte Hosentasche und holte
dort etwas heraus. Er öffnete die Hand. Auf seinem Handteller
lag ein münzgroßes, buntschillerndes Etwas, von dem aus
strahlenförmig mehrere dünne, aber starre Drähte
abgingen, die so aussahen, als fehlten irgendwelche Gegenstücke
und als sei dies der strahlenförmige Mittelpunkt eines
größeren Objekts.
    »Was ist das?« fragte Alain Munuel und nahm den
Gegenstand zwischen die Finger.
    Ein seltsames Gefühl der Angst ergriff von ihm Besitz. Die
fremdartigen Zeichen und Symbole darauf sahen aus, als hätte ein
Urmensch sie eingekratzt, und kein Heutiger konnte sie
entziffern.
    »Was ist das? Das eben wollte ich fragen. Ich habe es in
Bertrands Arbeitszimmer gefunden. Genevieve dürfte nichts davon
gewußt haben.«
    Alain Munuel glaubte die Stimme aus weiter Ferne zu hören. In
seinen Ohren rauschte es, die dunklen Farben auf dem Amulett
verschmolzen ineinander, und ein seltsames, diffuses Licht stach in
seine Augen. Die Striche und Runen gerieten in heftige, tanzende
Bewegung, und Alain Munuel wurde unwillkürlich an tanzende
Knochen erinnert. Die Geräusche, die er vernahm, paßten
dazu. Sie hörten sich an, als würden morsche Gebeine
aneinander

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