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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wollte, es aber unterließ. Genevieve Munuel
ahnte es. Er wunderte sich, daß sie bereits wieder ging nach
dieser kurzen Zeit.
    Sie wollte ihm ihre Wahrnehmung mitteilen, besann sich dann aber
anders.
    Sie würde sich lächerlich machen.
    Kein Wort würde man ihr glauben: Ein Skelett in einer
dunklen, lederartigen Rüstung lauerte ihr hinter einem Grabstein
auf! Eine verrücktere Geschichte konnte man sich wahrhaftig
nicht ausdenken!
    Die Frau verabschiedete sich und sagte, daß sie in den
nächsten Tagen noch mal wiederkomme, da sie noch ganz dringend
etwas besorgen müsse. Das sei ihr gerade eingefallen.
    Sie ging zur Tür. Am liebsten wäre sie gerannt. Sie
spürte einen eisigen Blick im Rücken, aber zwang sich dazu,
weder umzuschauen noch einen Schritt schneller zu laufen.
    Sie war eine Frau, die wie von Furien gehetzt den Friedhof
verlassen wollte, ruhig bleiben mußte und die Nerven nicht
verlieren – durfte.
    Das Tor klappte ins Schloß, und sie hatte das Gefühl,
ein fremdartiges, erschreckendes Reich verlassen zu haben.
    Aber die Erleichterung wollte nicht kommen. Die Beklemmung blieb,
und das Grauen steckte tief in ihr, weil sie keine Erklärung
fand, was sie erlebt hatte.
     
    *
     
    Wie eine Wachspuppe saß sie hinter dem Steuer ihres
Wagens.
    Sie fuhr sofort zurück.
    Die vertraute Allee, dann die alten, blatternarbigen
Häuser…
    Männer und Frauen saßen an den Tischen vor dem Haus,
sprachen miteinander und lachten.
    Genevieve schnürte das Grauen die Kehle zu, und sie schluckte
trocken.
    Dann kam die Straße, die am Meer entlangführte.
    Rechts neben ihr standen zahllose geparkte Autos, am schmalen
Strand Zelte und Menschen. Radiomusik plärrte, dazu eine Brise
vom Meer. Beides wehte durch das herabgelassene Fenster herein.
    Der Geruch von gegrilltem Fisch und Fleisch lag in der Luft.
    Genevieve erinnerte sich daran, daß Therese das Essen
bereitete. Sie hatte es für halb zehn bestellt.
    Sie würde zehn Minuten früher da sein.
    Der Wagen verließ die Nationalstraße. Eine Abzweigung,
die zum Cap führte, lag vor ihr.
    Genevieve Munuel bog abermals ab, auf eine schlechte Wegstrecke.
Es war eine Pinienallee mit von der Sonne verbranntem Gras zu beiden
Seiten des Wegs.
    Dann kam die Toreinfahrt. Das große Haus glich einem Gut in
spanischem Stil.
    Hier war noch Leben, Licht hinter den Fenstern.
    Wie gut, daß Therese, die treue Seele, im Haus war. Allein
wäre Genevieve unmittelbar nach diesem geisterhaft
unerklärlichen Erlebnis nicht im Haus geblieben.
    Sie stieg aus und eilte über den Kiesweg zur Terrasse. Dort
standen die großen Glasportale weit offen.
    Wie ein Torbogen schien der Eingang von der Terrasse her und gab
den Blick frei auf den offenen Kamin.
    »Therese!« Genevieve rief sofort nach der alten
Köchin. Die Stimme hallte durch das große, stille
Haus.
    Sie brauchte jemand, mit dem sie sprechen konnte. Nicht über
ihr Erlebnis. Nur eine menschliche Stimme mußte sie hören
und wissen, daß sie nicht allein war.
    Doch keine Antwort erfolgte!
    Wahrscheinlich hantierte Therese noch in der Küche herum,
denn sie hörte nichts.
    Genevieve Munuel warf einen Blick in die Eßecke.
    Der Tisch war bereits gedeckt, liebevoll wie immer.
    Eine langstielige Rose steckte in der Kristallvase und belebte den
Raum.
    Die Küchentür war geschlossen.
    Ohne anzuklopfen trat Genevieve Munuel ein.
    Sie begann an ihrem Verstand zu zweifeln.
    Vor ihr lag die Köchin. In einer Hand hielt sie noch einen
hölzernen Kochlöffel, auf der eingeschalteten Elektroplatte
stand die Pfanne mit den zerkleinerten Fischen, und der dunkle Brei
war schon ganz eingetrocknet.
    Genevieve Munuel ging neben der reglosen Gestalt in die Hocke.
    »Therese?« fragte sie sanft.
    Die alte Frau mit dem runzligen Gesicht starrte sie aus weit
aufgerissenen Augen an. Genevieve zuckte zusammen.
    Sie spürte etwas Klebriges zwischen ihren Fingern.
    Ruckartig senkte sie den Kopf und starrte auf ihre
Fingerspitzen.
    Blut!
    Es sickerte schwach aus einer Wunde unterhalb des Herzens.
     
    *
     
    Sie kam aus den Schrecken nicht mehr heraus.
    Alles in ihr sträubte sich, der Schweiß brach ihr aus
allen Poren. Das war kein normaler Tod! Therese war ermordet worden!
Wer hatte diese furchtbare Tat an der alten Frau begangen? Und
warum?
    Sie mußte sofort die Polizei verständigen.
    Da hörte sie das Geräusch, und ihre Nackenhaare stellten
sich aufrecht bei den schweren Schritten im Haus. Es knirschte und
ächzte, als trüge der Unbekannte eine

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