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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hinter der er Björn Hellmark vermutete.
    Er mußte diesen Mann sprechen! Die Idee kam ihm ganz
plötzlich, und er gab dem Gedanken nach. Dreimal klopfte er
an.
    Niemand rührte sich.
    In der 35er Kabine war die heißblütige
Südamerikanerin untergebracht, mit der der Deutsche praktisch
keinen Tanz ausgelassen hatte. Vielleicht hielt Hellmark sich dort
auf.
    Nach dem plötzlichen Wetterumschwung waren viele
Alleinreisende aus Angst zu anderen Passagieren in die Kabinen
gegangen.
    Vielleicht hatte auch Hellmark das getan.
    Es kam auf einen Versuch an. Er, Hardy, mußte mit jemand
sprechen. Es war eigenartig, daß er sich entschlossen hatte,
sich ausgerechnet diesem Mann anzuvertrauen und mit seiner Geschichte
nicht zu Kapitän Huarto zu gehen.
    Hellmark hatte Dinge zur Sprache gebracht, die ungewöhnlich
waren, und er hatte den Engländer ausdrücklich
aufgefordert, sich auf alle Fälle an ihn zu wenden, wenn ihm
noch etwas einfalle.
    Das war sehr höflich ausgedrückt gewesen.
    Der Deutsche schien bemerkt zu haben, daß er von Anfang an
etwas verschwiegen hatte, aus Angst, ausgelacht zu werden.
    Er mußte die Geschichte von der geheimnisvollen,
schrecklich-schönen Cheryl erzählen, die bereits in London
seine Sinne gefangennahm, der er hier auf der »Aloha«
wiederbegegnet war – und die er schließlich nackt und
schön in der letzten Welle zerfließen sah.
    Er bewegte sich wie im Traum und hatte Gedanken wie in einem
Traum. Er war erregt und gleichgültig zur gleichen Zeit.
    »Ja, bitte?« fragte eine ruhige, angenehme Stimme von
innen.
    »Hier ist Mister Hardy, Madame. Könnte ich für
einen Moment Mister Hellmark sprechen? Es ist sehr wichtig.«
    »Mister Hellmark ist nicht da.« Die Stimme war jetzt
ganz nahe an der Tür. Dann wurde die Klinke gedrückt.
    Carminia Brado, die schöne Brasilianerin, stand vor Poul
Hardy.
    Sie war bleich. Das war kein Wunder nach den Aufregungen und dem
Schlingern des Schiffes.
    »Aber treten Sie doch bitte ein! Er wird sicher gleich
kommen. Es ist eine furchtbare Nacht, und man ist froh, wenn man
einen Menschen sprechen und mit ihm ein paar vernünftige Worte
wechseln kann.«
    Dann sind Sie bei mir garantiert an der falschen Adresse, wollte
er sagen, und mußte sich zwingen, diese Worte nicht
auszusprechen.
    Er lächelte verzerrt.
    Sie ließ ihn an sich vorbei. Sie hatte damit begonnen, die
Kabine aufzuräumen. In dem Bett schlief ein etwa
vierzehnjähriger, dunkelhaariger Junge. Das war Pepe. Er merkte
nichts von dem Besuch.
    Carminia bot dem Engländer Platz an. Hardy wollte einige
belanglose Worte sagen, aber da wurde leise an die Tür
geklopft.
    »Schoko?« fragte eine ruhige Stimme.
    »Ja, ich bin noch wach.«
    Björn Hellmark trat ein. Aber wie sah er aus! Gesicht und
Hände zerkratzt. Am Kinn und am linken oberen Backenknochen
klebte ein großes Pflaster.
    Carminia gab einen leisen Aufschrei von sich und preßte die
Hand an die Lippen. »Björn! Was ist denn
passiert?«
    Das waren keine normalen Verletzungen. Deutlich waren die
Kratzspuren auszumachen, als wäre er von einer großen
Raubkatze angefallen worden.
    »Mahays Chitra war’s nicht«, sagte er
lächelnd. Er wollte dem noch etwas hinzufügen, als er Hardy
entdeckte.
    »Der Mann wollte dich sprechen, Björn«, murmelte
die Brasilianerin.
    Hellmark nickte. »Ich habe damit gerechnet. Wir unterhielten
uns vor zwei Stunden schon mal. Ich nehme an, Mister Hardy will mir
das sagen, wovor er sich vorhin noch scheute.«
    Der Engländer schluckte, als Björn ihm die Hand
drückte. Die Nähe dieses Mannes tat ihm gut. Es war, als ob
Hellmarks Sicherheit und Ruhe auf ihn übergreife. Mit diesem
Mann konnte man reden!
    Das tat Hardy dann ausführlich. Er begann mit dem Erlebnis in
seiner Londoner Wohnung, als er Cheryl sich verwandeln sah, und
berichtete von seiner Begegnung hier auf dem Schiff.
    »Die gleiche Cheryl, die sich Ihnen als Monster in Ihrem
Apartment in der Kingsroad zeigte, war auch niemand anders als die
Vampirleiche und der angeblich zerstückelte Leichnam der Dorothy
O’Thail. Auf dem Weg nach hier habe ich einen Blick in die
Kabine der Amerikanerin geworfen, deren Eingang von einem
Mannschaftsmitglied bewacht wird. Huarto hat mir die Erlaubnis
gegeben. Die Kabine ist einwandfrei. Kein Glasbehälter mehr,
keine Leichenteile. Phantoma…«
    »Phantoma?«
    »Nun, sagen wir, Ihre Cheryl hat alle ihre Teile wieder
aneinandergefügt wie ein Mosaik und ist dann verschwunden, um
das Unwetter zu

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