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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Berührung Phantoma
seinerzeit mied, würde er jedoch diesen Streifzug nicht
unternehmen. Mit dem magischen Schwert, geschmiedet auf der
versunkenen Insel Xantilon, konnte er sie zumindest in Schach halten.
Ob er sie damit auch – wie bei anderen Dämonen oft erlebt
– in die finsteren, jenseitigen Reiche der unsichtbaren
Höllenmächte zurückschicken konnte, war noch
fraglich.
    Ein Rezept, um Phantoma zu vernichten, kannte er noch nicht.
    Unwillkürlich dachte er in diesem Moment auch an Al Nafuur,
den geheimnisvollen, unsichtbaren Freund, der im Reich zwischen
Diesseits und Jenseits körperlos existierte, das Wirken
dämonischer Geistwesen offenbar sehr genau beobachtete und von
Fall zu Fall mit Hellmark in Verbindung trat, um ihn zu warnen, oder
gar auf eine Sache aufmerksam zu machen, die wichtig für
Björn war, und von der er noch nichts wußte.
    Im Zusammenhang mit den gespenstischen Vorkommnissen auf der
»Aloha« hatte Al Nafuur sich noch nicht gemeldet, aber
gerade jetzt in dieser Situation wäre Björn ein Hinweis von
allergrößter Wichtigkeit gewesen.
    Al Nafuur schien wieder mal – aus welchen Gründen auch
immer – nicht durchzukommen.
    Hellmark bat Carminia, gut auf sich und Pepe aufzupassen und
Türen und Fenster verschlossen zu halten. Mehr konnte er im
Moment nicht für sie tun. Sowohl Carminia als auch Pepe trugen
zwar zauberkräftige Amulette, aber die stellten kein
All-Abwehrmittel dar. Die Dämonen waren verschieden wie die
Welten, woher sie kamen. Sie waren Schädlinge, die das
menschliche Leben störten und auch vernichteten, wenn es in ihre
Pläne paßte, aber jede Art von Schädling sprach auf
ein anderes Gegenmittel an.
    Bevor Björn die Kabine verließ, hauchte er der
Brasilianerin einen Kuß auf die Lippen und streichelte dem
schlafenden Pepe über das Haupt.
    Der Junge drehte sich auf die Seite und schlug die Augen auf.
Verschlafen murmelte er: »Die Sache mit dem Stromausfall –
hat nichts mit mir zu tun, Björn. Das mußt du mir
glauben.«
    »Ich glaube dir, Pepe.«
    Der Junge, der über parapsychische Kräfte verfügte,
hatte hin und wieder unbeabsichtigt eine Glühbirne zum Platzen
gebracht, Bilder an Wandhaken in Bewegung versetzt, ohne daß er
dazu die Hände gebrauchte, und manchen metallenen Gegenstand
verbogen.
    »Ich wollte dir das nur noch mal sagen. Ich hatte heute noch
keine Gelegenheit dazu!«
    Pepe drehte sich auf die Seite. Björn wollte ihm noch etwas
sagen, aber da war der Junge schon wieder eingenickt.
     
    *
     
    Er schlug die Augen auf, und das rötliche Glosen waberte vor
ihm auf und ab.
    Im ersten Moment wußte er nicht, wo er sich befand. Dann
fiel es Sindom schlagartig ein.
    Die Höhle, die schrecklichen, riesenhaften Götzen, der
Feuersturm, der Horst Krentzer in ein Aschehäufchen verwandelt
hatte – das alles war plötzlich wieder da.
    Ein brenzliger, schwefelartiger Geruch stieg dem Deutschen in die
Nase. Der Höhlenforscher richtete sich langsam auf, wischte sich
über das Gesicht und tastete in der Dunkelheit nach seiner
Taschenlampe. Aber er fand sie nicht.
    Auf allen vieren kroch Walter Sindom durch die Dunkelheit. Die
Nähe der schrecklichen Gestalten, die nichtmenschlicher
Phantasie entsprungen sein mußten, war mehr zu ahnen als zu
sehen.
    Das rötliche Glosen war so schwach, daß er gerade die
Umrisse der schrecklichen Götzen sehen konnte.
    »Johann?« rief Sindom, und seine schwache Stimme
tönte durch die Dunkelheit. »Hallo? Kannst du mich
hören?«
    Seine Worte verhallten, dröhnten dumpf und echoartig an sein
Gehör zurück.
    Die Luft war geschwängert mit Angstgefühlen und
Beklemmung.
    Sindoms Körper war mit einer Gänsehaut überzogen,
die er sich nicht erklären konnte.
    »Walter…« Strauß’ leise Stimme kam von
ganz vorn.
    »Wo bist du?«
    »Hier.«
    Sindom richtete sich auf, taumelte mehr durch die Dunkelheit, als
er ging, und folgte der Richtung, aus der die Worte des Begleiters
kamen.
    Er fand Strauß gegen die nackte Felswand gelehnt.
    »Mir tut der ganze Rücken weh, als hätte mich…
einer gegen die Wand geklatscht«, stöhnte der
Österreicher. »Wie konnte das nur passieren?«
    »Wenn ich es wüßte, wäre ich schlauer«,
knurrte Sindom.
    »Wie lange sitzen wir schon hier unten fest?«
    »Keine Ahnung.« Der Deutsche warf einen Blick auf seine
Armbanduhr. Die stand. Er schüttelte sie, aber sie ging nicht
weiter, obwohl das Federwerk noch nicht abgelaufen war.
    »Hier unten ist etwas faul. Darüber sind wir uns wohl

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