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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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arrangieren.«
    »Ich verstehe zwar nicht alles.« In Hardys Kopf
dröhnte es. »Bis vor ein paar Minuten war ich noch der
Meinung, nicht mehr ganz richtig im Kopf zu sein. Ich dachte so
verworrenes Zeug. Aber das, was Sie mir da erzählen, klingt
nicht weniger verworren und irr. Die junge Amerikanerin, die man
zerstückelt auffand – und die gar nicht die gewesen war,
für die man sie hielt – muß doch auch irgendwo
stecken.«
    »Man hat sie noch nicht gefunden. Es ist in der Zwischenzeit
zuviel geschehen, so daß niemand dazu gekommen ist, sie zu
suchen. Es eine Schlag auf Schlag. Machen Sie sich keine Sorgen um
Ihren Gesundheitszustand, Mister Hardy! Sie sind so normal wie jeder
andere auch. Man muß sich nur erst dran gewöhnen,
daß es auf dieser Welt Dinge gibt, die man nicht immer fassen,
messen und wiegen kann – und die trotzdem existieren. Es mag ein
Zufall sein, daß Sie ausgerechnet die Frau, die Sie so
begeistert und zu der Sie sich hingezogen fühlten, hier wieder
trafen. Aber ich halte es nicht für einen Zufall. Phantoma
beherrscht die Kunst der Magie und der Verwandlungsfähigkeit wie
keine zweite. Trotz allem aber ist sie, da sie irdische Gestalt
angenommen hat und hier eingeschleust wurde, teilweise an die
irdischen Gesetze gebunden. Auf der einen Seite also Tochter der
Dämonengöttin – auf der anderen Seite ein Mensch. Sie
braucht Geld, um öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Solange
sie sich in dieser Welt aufhält, untersteht sie gewissen
Gesetzen, die auch sie nicht umwerfen kann. Es ist ausgeschlossen,
daß sie sich zum Beispiel unsichtbar machen kann. Ihr
Äußeres verändern. Teile davon in eine andere Form
bringen – das vermag sie. Wenn ich davon spreche, daß sie
trotz alledem nicht auftauchen und verschwinden kann wie ein Geist,
dann bedeutet das auch, daß sie – stundenweise vermutlich
– fest an ihre irdische Gestalt gebunden ist. Sie braucht einen
Unterschlupfort, ein Versteck.«
    Poul Hardy kratzte sich im Nacken. Das Gespräch verlief ganz
anders, als er es sich vorgestellt hatte.
    Es kamen so seltsame Dinge zur Sprache, aber eigenartigerweise
fand er sie nicht mal lächerlich, wenn er berücksichtigte,
was ihm zugestoßen war.
    Er war Phantoma begegnet.
    »Sie hat mich bestohlen, weil sie eine Reise machen wollte.
Sie hat den richtigen Zeitpunkt abgewartet. Und sie muß
gewußt haben, daß wir uns noch mal wiederbegegnen. Sie
taucht auf der ’Aloha’ auf, mit der ich diese Kreuzfahrt
mache. Was ist besonders an mir, daß sie mich verfolgt wie ein
Schatten und mir einen Schrecken nach dem anderen bereitet. Was habe
ich ihr getan?«
    Er begegnete dem Blick Hellmarks. »Sie haben ihr nichts
getan, aber man braucht – diesen Wesen nichts zu tun, um
trotzdem von ihnen als Opfer angesehen zu werden, Mister Hardy. Ihre
Begegnungen auf der ’Aloha’ sind rein zufällig, dessen
bin ich sicher. Nicht Ihretwegen ist Phantoma hier, sondern
meinetwegen.«
    Björn Hellmark sagte das sehr ernst und fügte dem nichts
mehr hinzu.
    Er mußte daran denken, was Phantoma ihn prophezeit hatte.
Sie wollte ihn quälen. Das war typisch Dämonenart.
    Niemand sprach mehr ein Wort. Totenstille herrschte in der Kabine,
in der man nichts hörte außer den tiefen, ruhigen
Atemzügen des kleinen Pepe.
    Hellmark machte sich Sorgen um die Menschen an Bord, um die
Freunde und Carminia, die ihn begleiteten.
    Er mußte einen Weg finden, der dämonischen Tochter der
Finsternis zuvorzukommen und herauszufinden, wo sie sich aufhielt,
wenn sie als Mensch unterschlüpft und dann die schöne,
begehrenswerte Frau war, welche die Blicke der Männer auf sich
zog.
    »Sie muß auf dem Schiff sein, anders geht es
nicht.« Hellmark konnte seine Gedanken nicht lösen von den
Problemen, die ihn beschäftigten. Er wußte: heute nacht
würde er kein Auge schließen. Gemeinsam mit Huarto, Rani
Mahay und nun noch Poul Hardy, der seine Unterstützung anbot,
wollte er noch mal das riesige Schiff durchstreifen. Das würde
wiederum mit einigen Unannehmlichkeiten für die Passagiere
verbunden sein. Aber lieber kleine Unannehmlichkeiten als von Angst
und Tod betroffen zu werden.
    Er mußte Phantoma finden. Es war ihm nicht gelungen, ihre
Geburt auf der Dämonenwelt zu verhindern, und auch die erste
entscheidende Begegnung mit ihr, war nicht so verlaufen, wie er sie
sich gerne gewünscht hätte.
    Nun erhielt er eine neue Chance. Er mußte sie nutzen, ehe es
zur Katastrophe kam.
    Ohne das Schwert des Toten Gottes, dessen

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