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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und
glutrote, blubbernde Tümpel zeigten sich zwischen den
unbearbeiteten Blöcken. Eine bedrohliche Dämmerung
beherrschte diese Welt, in die er Einblick nahm, während
wahnsinnige Schmerzen ihn peitschten, als ob ihm bei lebendigem Leib
die Haut in einzelnen Streifen vom Körper gezogen
würde.
    Die gruselige, schlangengleiche Gestalt, die rote, mittlere und
rechts die Drachenköpfige mit den Insignien ihrer unheimlichen
Würden erwachten zu gespenstischem Leben und kamen aus dem
diffusen Hintergrund direkt auf ihn zu.
    »Du wolltest es unbedingt genau wissen, du sollst es
erfahren.« Die dumpfe Stimme schien von überall
herzukommen, und plötzlich hatte sie kaum noch Ähnlichkeit
mit der Krentzers. »Aber du wirst nie Gelegenheit finden, jemals
mit irgend jemand über deine Wahrnehmungen und Erfahrungen zu
sprechen. Die Welt der Schatten ist eine Welt der Geheimnisse. Die
Alten haben versucht, das Rätsel zu lösen, und es ist ihnen
gelungen. Wir waren von Anbeginn der Welt auf dieser Erde, wie
Mandragora es uns befohlen hatte. Das Menschengeschlecht sollte
niemals die Stufe einer bestimmten Entwicklung erreichen. Die Alten
haben die Schatten seinerzeit überrumpelt und mit einem
Bannfluch versehen. Ihre unterirdischen Tempel wurden zu
Totengrüften auf Zeit. Wie ein unsichtbarer Schutzschild wirkt
dieser Fluch und hält uns fest, die Dreiheit des Bösen,
geleitet von Mandragora und ihrer teuflischen Tochter. Es gelang den
Alten, uns die Schatten zu vertreiben und daran zu hindern, für
Mandragora tätig zu sein. Sie konnten uns binden, aber die
Menschen nicht daran hindern, doch zu uns zu kommen, uns anzubeten
und geheimnisvolle Riten abzuhalten. Bruchstückhaft erinnerten
sie sich oft an das, was wir hinterlassen hatten, aber die volle
Wirkung der Formel kann nur erfolgen, wenn das Ritual nach genau
vorgeschriebenen Bahnen verläuft. Mit deiner Hilfe hatten wir
die Möglichkeit. Aber du hast dich verweigert. Das ist nicht
unser Schaden, sondern der deine. Der andere wird sich nicht mehr
weigern, die Worte nachzusprechen, die ich ihm nennen werde, denn er
hat dich sterben sehen. Die Bilder, die du jetzt siehst,
gewähren dir einen Einblick in meine Gedankenwelt, in die Welt
der Vergangenheit, wie sie war, als Fabelwesen und Dämonen die
Erde bevölkerten, lange bevor der Mensch Besitz von ihr
ergriff.«
    Panik erfüllte ihn. Er wollte schreien, denn er spürte
die Nähe seines Freundes Strauß nicht mehr. Nur die
unheimliche, dröhnende Stimme erfüllte ihn, und die Bilder
einer fremden, bedrohlichen Umgebung nahmen ihn gefangen. Er war
mitten drin in dem Geschehen, mitten unter den unfaßbaren
Gestalten einer dämonischen Götterwelt, und es kam ihm vor,
als hätte man ihn entführt, von einer Sekunde zur anderen
auf eine ferne Welt versetzt.
    Aber außer den drei schrecklichen Gestalten, deren
fratzenhafte Gesichter und bizarre, plumpe Schuppenkörper ihn
abstießen, war noch mehr Leben um ihn herum.
    Schattengleiches Leben.
    Aus den wirbelnden Nebeln bildeten sich unmenschliche Formen und
wirkten wie große, schwarze, überdimensionale
Blätter, die ein heißer Wind durcheinander wirbelte. In
Sekunden veränderten sich die Schatten und wurden zu
Höllenkreaturen mit langen, klauenartigen Armen, unförmigen
Köpfen und zerfließenden Körpern. Die Geräusche,
das Poltern und Ächzen, Stöhnen und Kreischen, waren dabei
so furchtbar, daß Sindom sich am liebsten die Ohren zugehalten
hätte. Aber er konnte sich nicht von der Stelle bewegen und
mußte die Dinge über sich ergehen lassen wie in einem
schrecklichen Alptraum, in dem man zur Bewegungslosigkeit verdammt
ist.
    Die Schatten umschwirrten ihn. Harte, gezackte Flügel
streiften seine Kopfhaut und sein Gesicht, und er merkte, wie seine
Haut aufplatzte. Doch nicht mal den Kopf konnte er abwenden.
    »Die Schatten werden wiederkommen – nur einmal hat man
sie überlistet«, fuhr die Stimme fort. »Diesmal werden
sie Phantoma den Thron bereiten, nachdem sie den Mandragoras nicht
halten konnten. Der Schutzschild der Alten, der auch Phantoma ein
für allemal binden würde, darf nicht aufrechterhalten
bleiben. Aber das weißt nur du – und du nimmst dein
Geheimnis mit ins Grab.«
    So war es…
    Etwas in ihm zerbrach. Eigenartige, helle, singende Töne
wurden in ihm laut. Es knackte und knirschte, als bestünden
seine Organe aus Glas.
    Der Nebel hüllte alles wieder ein. Er nahm noch wahr,
daß die drei unheimlichen, unbeweglichen Götzenfiguren
unverändert vor

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