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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hingen schräg an den
Wänden, Tongefäße und Behälter aus geschnitztem
Holz lagen wahllos verstreut am Boden. Die Wände, bestehend aus
weichen Matten, waren eingerissen. Es herrschte im ganzen Haus ein
heilloses Durcheinander. Hier hatte ein Kampf stattgefunden.
    Die drei Männer drängten ins Innere. Sie suchten alle
Räume auf. Nirgends war die Spur eines Bewohners zu finden.
    Arson blieb in einer Kammer, die mit duftigen Vorhängen und
zwei verwüsteten Bettstellen, einem wunderschönen, mit
bunten Intarsien verarbeiteten Schrank und dazu passenden
Stühlen und einem Tisch eingerichtet war, wie elektrisiert
stehen.
    »Amina!« entfuhr es ihm. »Taaro!« Er blickte
sich gehetzt um. »Sie waren hier… Aminas Parfüm, es
liegt noch jetzt in der Luft…«
    Sie konnten es beide nicht riechen, aber wahrscheinlich hatte der
Mann aus der Zukunft die bessere Nase.
    Die Stühle lagen umgekippt unter dem Fenster, die
Tischschublade war aufgerissen, die Schranktüren standen weit
offen.
    Unter dem Fenster lag etwas Helles,
Zusammengeknülltes…
    »Amina!« nannte Arson noch mal den Namen seiner Frau,
und er ließ langsam das seidige Tuch, das mit sanft
schimmernden Spitzen wie mit Perlmutt besetzt war, durch seine Finger
gleiten. »Dieses Tuch – stammt von ihr!«
    Ungewiß blieb das Geschehen, das Schicksal, das sie und
ihren Sohn erwartete. Ungewiß blieb auch das Schicksal Warnaks,
der offenbar seine Kompetenzen überschritten und die beiden
heimlich bei sich aufgenommen hatte.
    Was war aus ihnen geworden?
    Sie stellten das ganze Haus auf den Kopf und durchsuchten noch die
nähere Umgebung, in der Hoffnung, vielleicht Spuren der
Geflohenen oder Entführten zu finden. Der Boden war nicht
zertrampelt, es waren keine Äste und Zweige abgerissen. Es
schien, als hätten sich Warnak, Amina und Taaro in Luft
aufgelöst.
    Traurig und enttäuscht kehrten sie schließlich um.
    Niemand wußte eine Erklärung, nur Vermutungen konnten
ausgesprochen werden.
    Dämonenwerk… das schien festzustehen. Hier auf dieser
legendären Insel war einiges ins Rutschen gekommen. Die Zeichen
und Signale standen auf Sturm, und die Macht der Bösen nahm
überhand. Sie hatten das bisher nur am Rand zu spüren
bekommen, aber durch Kima erfuhren sie nun, daß es noch viele
versprengte Gruppen wie diejenigen gab, der er angehörte. Und
die versuchten, das Beste aus der verfahrenen Situation zwischen
Schwarzen und Weißen Priestern zu machen. Daß diese
Einzelgruppen dabei selbst in Gefahr gerieten, sich nicht ganz
einwandfreier Praktiken zu bedienen, das hatten die
zurückliegenden Stunden gezeigt.
    Die Anhänger der Weißen Magie ließen sich mit
Mächten ein, die sie selbst nicht kannten, die sie riefen, von
deren Existenz sie dunkel etwas ahnten und von denen sie nur soviel
wußten, daß sie auf keinen Fall in direkter Verbindung
mit den Schwarzen Priestern und der normalen Geister- und
Dämonenwelt des Jenseits in Verbindung standen.
    Die geheimnisvollen Unterirdischen gehörten dazu.
    Björn Hellmark und Arson schlugen den Rückweg ein. Kima
begleitete sie. Die Rückkehr ging glatt und verlief ohne
Zwischenfälle.
    Im Zeitschiff trafen sie Pepe und Rani Mahay wohlauf an. Die
beiden konnten von keinen besonderen Vorkommnissen berichten. Im
Gegensatz zu Björn und Arson.
    Die Freunde weihten den jungen Mann aus Xantilon in ihr Vorhaben
und ihre Mission ein.
    Kima schloß sich ihnen an.
    Er versprach, sie zu führen und ihnen in jeglicher Hinsicht
behilflich zu sein. Viel Zeit blieb ihnen nicht, das wußten sie
alle. In Xantilon und in der Umgebung der großen,
blühenden Stadt, würde es zum offenen Kampf kommen. Der
Einbruch der Dämonen und das damit verbundene Losbrechen der
Naturgewalten stand unmittelbar bevor.
    Arson wußte: er mußte Amina und Taaro aus dem
drohenden Hexenkessel befreien. Und es stand in den Sternen, wie
dieses Abenteuer ausging.
    In der Nacht unternahmen sie nichts mehr. Sie waren müde und
erschöpft und suchten Ruhe.
    Björn lag in seiner Kabine und dachte an die schöne
Carminia, ehe er in einen traumlosen Schlaf fiel.
     
    *
     
    Die gutaussehende Frau mit der bronzefarbenen Haut war einer von
dreiundachtzig Fluggästen auf dem Weg nach Genf.
    Carminia Brado, zweiundzwanzigjähriger, rassiger Import aus
Rio de Janeiro, befand sich auf dem Rückflug in die Schweiz.
    Gedankenverloren starrte sie aus dem Fenster. Wie Watteberge
türmten sich dichte Kumuluswolken neben ihr auf, dehnte sich ein
Meer dichter Watte unter den

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