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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Eile ein Motorboot, verfolgte in angemessener
Entfernung das Boot des Fischers, und der Wind stand so günstig,
daß Valo und Gil Sanders nichts von dem sie verfolgenden
Motorboot bemerkten.
    Jetzt, nach Valos Abfahrt, riskierte Eve Sanders es, weiter in die
Bucht zu kommen, nachdem sie sich die ganze Zeit auf der anderen
Seite der Insel hinter schützendem Buschwerk versteckt gehalten
hatte.
    Sie sah den einsamen Inselbesucher zwischen dem Blattwerk
verschwinden, und lautlos wie eine Katze sprang sie an Land und lief
ihm nach. Eve wußte nichts über die Insel. Es kam ihr nur
darauf an, in Sanders’ Nähe zu sein…
     
    *
     
    In der Vergangenheit schlug ein Mann die Augen auf.
    Er war sofort hellwach, erinnerte sich, was vorgefallen war, und
es schien ihm, als wären seitdem erst Minuten vergangen.
    Daß er insgesamt zwei volle Tage in tiefer
Bewußtlosigkeit gelegen hatte, daß die giftigen
Dämpfe sein Hirn völlig lahm legten, sollte er erst viel
später merken.
    Björn Hellmark alias Kaphoon richtete sich auf.
    Eine grau-grüne Atmosphäre hüllte ihn ein. Er kam
sich vor wie in einem Aquarium.
    Der Boden unter ihm war glatt geschliffen wie Marmor, eine Kuppel
wölbte sich über ihm, und er glaubte, mitten auf einer
steinernen Insel zu sitzen, von der aus schmale, gebogene
Brücken über ein graues, still stehendes Wasser in
verschiedene Richtungen führten. Sie mündeten genau in
ovalen Öffnungen, die ihn wie tote Augen anstarrten.
    Hellmark atmete tief durch.
    Wie kam er hierher? Wo befand er sich?
    »Dir gehen bestimmt jetzt viele Fragen durch den Kopf,
Kaphoon«, ertönte da die markige, unangenehme Stimme hinter
ihm. »Ich kann sie dir gern beantworten. Einen solch hohen Gast
hat man nicht jeden Tag zu Besuch.«
    Der Angesprochene warf den Kopf herum – und starrte in
Maruburs Angesicht!
     
    *
     
    Wie ein aus allen Häuten platzender, öliger Götze
saß der Wahnsinnslord auf seinem schillernden Muschelthron und
starrte auf den Mann herab, der sich erhob und dabei merkte, wie
schwach und kraftlos er war.
    »Ich hatte Zeit, dich zu beobachten. Schon lange liegst du
vor meinen Füßen.« Die Stimme triefte vor Hohn, war
kalt und abweisend.
    Auf dem kahlen, runden Schädel spiegelte sich schwaches Licht
aus einer unbekannten, verborgenen Quelle.
    Marubur war erschreckend groß. Der Thron, der sich wie eine
überdimensionale aufgeklappte Muschel hinter ihm erhob, stand
auf einem erhöhten Podest. Der Herr der Wahnsinnshallen war in
einen weiten, bis zu den Knöcheln reichenden Umhang gekleidet.
Aus den Ärmeln ragten die massigen Hände, die auf
dämonenfratzigen Lehnen ruhten. In der rechten Hand hielt
Marubur einen Schädel, in der linken eine Peitsche, die eine
zischende Schlange darstellte, deren widerliche, gespaltene Zunge
ruckartig hervorschnellte und deren kleine starre Augen auf den
blonden Mann gerichtet waren.
    Vor den Füßen Maruburs befand sich ein runder Tisch,
aus dem farbige Dämpfe stiegen. In dem Wasser tummelten sich
makabre Wesen, die sich wie Schweine suhlten und wohlige Laute von
sich gaben.
    Björn Hellmark erblickte Ungeheuer mit breiten
Fischmäulern und Fischaugen, andere trugen Krokodilköpfe
auf menschlichen Schultern, wieder andere waren unbeschreiblich in
ihrer Form und ihrem Aussehen. Hier schien die Hölle ihre
scheußlichsten Mitglieder ausgespien zu haben, die nur eines
konnten: Angst und Schrecken verbreiten. Hellmark, der schon so viele
unheimliche Erlebnisse und Begegnungen hatte, konnte sich der
Gänsehaut, die seinen ganzen Körper erfaßte, nicht
erwehren.
    Die Geister kicherten und zischten wie die mit der Peitsche
verbundene Schlange, die Marubur langsam über den Teich zog. Die
Gestalten tauchten unter, andere erschienen, näherten sich dem
Rand des sumpfartigen Gewässers, verzogen ihre abstoßenden
Gesichter zu Fratzen, streckten die Zunge heraus und lachten.
    »Ich träume!« murmelte Björn und sprach die
Worte absichtlich laut, um seine eigene Stimme zu hören.
    »Nein, du träumst nicht!« dröhnte Maruburs
Stimme durch die gespenstische Kuppel, die mitten über einem
finsteren, gefährlichen Sumpfgebiet errichtet schien. »Du
hast geträumt, zwei Tage lang, und ich habe schon
befürchtet, die giftigen Dämpfe hätten dich für
alle Zeiten in das Reich der Toten geschickt. Aber oft lohnt sich das
Warten. Nun werde ich doch noch meine Freude mit dir haben.«
    Was meinte er damit? Diese und viele andere Fragen lagen Hellmark
am Herzen: er stellte eine nach

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