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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wüstenvampiren
wurden, deren Aufgabe, darin bestand. Verirrte und Flüchtlinge,
die Hoffnung hatten auf den kleinen Hafen jenseits des schrecklichen
Wahnsinnsreiches, in Angst und Panik zu versetzen und in die Arme
Maruburs zu treiben. So wurden die, die er vernichtete, zu seinen
besten Helfern! Welch ein Teufelskreis!
    »Nun kämpfe, Kaphoon!« stachelte Marubur den Recken
an. »Man spricht von deinen Taten, vielleicht wird man auch mal
davon sprechen, daß es dir gelungen ist, den schrecklichen
Marubur zu besiegen und seinen Wahnsinnshallen zu entkommen.« Er
lachte, daß es schaurig durch die finstere Tempelkuppel
dröhnte.
    Hellmarks Blicke irrten in die Runde. Er sah zahllose Wege
über Brücken, die ins Verderben führten. Einen dieser
Wege mußte er gehen. Es blieb ihm keine andere Wahl.
    Er dachte an Laerte und Velena, und es gab ihm einen Stich durchs
Herz. Vor zwei Tagen hatte er sie zurückgelassen. Lebten sie
noch oder waren sie inzwischen Opfer der Wüstenvampire geworden
– oder hatten sie sich ein Herz gefaßt und den Weg zum
greifbar nahen Meer allein zurückgelegt?
    Und er dachte an den schwarzhaarigen Jungen mit den traurigen
Augen. Was war aus ihm geworden?
    Ein rascher Blick aus Hellmarks Augen traf Marubur. Was
wußte der Wahnsinnslord über das Schicksal dieser
Menschen?
    Für den Bruchteil einer Sekunde schätzte Björn
Hellmark seine Chancen ab, die er hätte, wenn er auf Marubur
zueilte und ihm das Schwert auf die Brust setzte. Doch so schnell
konnte er nicht handeln. Der Teich vor Maruburs Thron war breit, und
er fürchtete von den badenden Dämonen und Geistern, welche
Marubur mit Zaubermacht gerufen hatte, in den Tümpel gezogen zu
werden. Dann hatte er überhaupt keine Chance mehr.
    »Nun fällt dir die Wahl so schwer?«
Dröhnendes, unmenschliches Lachen. »Ich habe dir ja gesagt:
man kann sich schlecht trennen von Maruburs Tempel. Dabei liebst du
doch so sehr die Freiheit!«
    Plötzlich gab Hellmark sich einen Ruck und ging auf die
mittlere der drei Brücken zu, die direkt vor ihm lagen.
    Sein Blick war auf das glosende Oval gerichtet hinter dem
schattenhaftes Treiben herrschte und grausame Töne erschollen.
Wilde Schreie von Menschen erfolgten, die bewußt in den
Wahnsinn geschickt worden waren und der Bilder nicht Herr wurden, die
Gefahren nicht meistern konnten, mit denen Marubur sie beglückt
hatte.
    Er erreichte das Ende der steinernen Insel, wo Marubur mit seinen
gespenstischen Gespielen hockte und sich amüsierte, und setzte
seinen Fuß auf die schmale, zerbrechlich und morsch aussehende
Brücke, die sich in weitem Bogen über den brackigen Sumpf
spannte.
    Da erscholl ein wilder Aufschrei.
    »Nicht! Björn! Tu’s nicht! Wer mal in den Hallen
war, kehrt nie wieder zurück! Niemand kann dem Wahnsinn
entgehen, keiner kann das verkraften, was er dort zu sehen
bekommt!«
    Hellmark wirbelte herum. Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu
dürfen.
    Hinter den Säulen – nur eine Armlänge von dem
feisten Fettsack entfernt, stand der Knabe, den er gesucht hatte.
     
    *
     
    »Björn! Björn!«
    Er hörte den Namen. Wie ein Pfeil bohrte sich etwas in sein
Hirn.
    Diesen Namen kannte er, und sein Bewußtsein sprach darauf
an.
    Flackernde, hektische Bilder im Zeitraffertempo und rasch
wechselnd in ihrem Aussagegehalte, passierten sein geistiges
Auge.
    Eine Straße abseits einer großen Stadt… ein
See… in Hanglange ein Bungalow, von einem großen Park
umschlossen…
    Genf! Eine Stadt in einer anderen Zeit…
    Da lebte er.
    Ein Junge, übermütig, schwarzer Wuschelkopf, hell
lachend, sprang in ein Schwimmbecken. Pepe! Der kleine Mexikaner!
    Auf einer sonnengeschützten Terrasse saßen drei
Menschen. Ein breitschultriger, bronzefarbener Riese, an seiner Seite
eine prachtvolle Tigerkatze, die nicht diesen Platz verließen.
Rani Mahay und Chitra! Auf einer Liege eine rassige, dunkelhaarige
Schönheit. Jung und verführerisch, verträumt
lächelnd. Carminia Brado, heißer Import aus Rio de
Janeiro. Und der Mann an ihrer Seite blätterte in einem Buch, um
seine Kenntnisse über rätselhafte, versunkene Welten,
über Leben und Sterben fremder Völker aufzufrischen die
einst von großer Bedeutung für die Entwicklung der
Menschen auf dieser Welt gewesen waren. Lesend – das war niemand
anders als er selbst, er, den man hier Kaphoon nannte, und den ein
Junge nun mit Björn anrief.
    Er war Björn Hellmark! Die Erinnerung kehrte wieder. Und er
war auch Kaphoon!
    Während die geistigen Bilder in

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