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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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jetzt genau wissen, und er konnte sich nicht vorstellen,
daß er vor achtundvierzig Stunden noch in New York weilte.
    Valo gab schließlich nach.
    Tuamoa lag nur zehn Meilen von Apataki entfernt.
    Wie der flache, dicht behaarte Rücken eines vorsintflutlichen
Ungetüms tauchte schon bald die winzige Insel vor ihnen auf.
    Mark Ellis hatte recht gehabt. Die Insel halte die Form einer
großen Muschel. Man konnte sie überschauen.
    Sie war höchstens zwei Meilen lang und eine breit. Sie war
von dichtem Grün umgeben. Sanft stieg auf der einen Seite eine
Bucht an. Weißer, feiner Sand, gesäumt von Palmen und
tropischen Gewächsen, überall.
    Langsam schien sich das Eiland auf sie zuzubewegen. Gil Sanders
atmete flach und wurde sich der Erregung bewußt, unter der er
stand.
    Das Boot glitt in die Bucht, und Gil Sanders sprang auf den
weichen, weißen Sandstrand.
    Leiser Wind… Keine Vogelstimmen…
    Das fiel ihm sofort auf.
    Valo verließ das Boot nicht.
    Sanders hatte einen Beutel mit Proviant, einen Fotoapparat und
eine Pistole dabei – für alle Fälle –, obwohl er
mit einer sichtbaren Gefahr nicht rechnete. Schließlich war
jeder, der Tuamoa betrat, auch wieder zurückgekommen. Fragte
sich nur wie… Ellis und Slayton hatten sich hier aufgehalten.
Über Nacht. Was hatten sie gesehen, erlebt? Was war ihnen
begegnet, daß sie später – den Verstand verloren?
    Sanders wollte es ergründen. Er begab sich in Gefahr. Aber
das war in seinem Beruf nicht unbedingt etwas Neues. Reporter, die
während des Krieges in Südvietnam, auf den Golan-Höhen
und vom Sinai berichtet hatten, begaben sich auch in Gefahr, und
manch einer war nicht wiedergekommen.
    »Bis morgen früh dann, Valo!«
    »Ich werde pünktlich sein. Alles Gute!« Der Fischer
ruderte hinaus aus der Bucht.
    »Falls es mir hier besonders gut gefällt, müssen
Sie sich eben nochmals herbemühen. Es wird nicht Ihr Schaden
sein«, rief Sanders dem Entschwundenden nach.
    Er hätte zu gern Genaueres über die Insel gewußt,
aber es schien, als wüßten die Eingeborenen gar nicht
Soviel darüber. Alles stützte sich nur auf Vermutungen und
auf Aberglauben. Die aus den Fluten getauchte Insel war ihnen einfach
unheimlich. Sie sahen übernatürliche Kräfte am Werk.
Wenn aus vulkanischer, unterseeischer Tätigkeit eine Insel
geboren wurde, dann war das schon ein seltenes und zu allerlei
Spekulationen Anlaß gebendes Naturereignis. Wenn aber eine
Insel auftauchte, auf der Mauerreste und eine uralte Flora
aufzufinden waren, dann ging das auf keinen Fall mit rechten Dingen
zu!
    Das war auch ungewöhnlich, und Sanders versuchte sich in
Thomas R. Slaytons Gedanken zu versetzen, als der zum ersten Mal von
der rätselhaften Südsee-Insel hörte.
    Handelte es sich dabei um die Reste eines versunkenen Erdteils?
Vielleicht – um das sagenhafte Atlantis? Oder um Mu? Oder um
Xantilon? Warum waren Fachleute dieser Frage nicht nachgegangen? Oder
waren Gelehrte hier gewesen und es war ihnen genauso ergangen wie
Mark Ellis und Thomas R. Slayton. Man hatte nur nichts davon
gehört weil man sich nicht dafür interessierte?
    Das würde nun anders werden. Sollte es hier etwas geben, was
die Welt anging, dann wollte er, Sanders, darüber berichten.
    Am Fuß einer am Strandende wachsenden Palme ließ er
seinen Proviantbeutel zurück, steckte die Pistole in seinen
Gürtel, hängte sich den Fotoapparat um und begann einen
ersten Erkundungsgang. Die Gefahr, daß er sich verirren
könne bestand nicht. Die Insel war zu klein. Er würde immer
wieder auf den gleichen Punkt zurückkommen.
    Sanders tauchte zwischen großblättrigen Gewächsen
unter, die einen sandigen Pfad wie einen Tunnel überwuchsen.
    Der Reporter merkte nicht, daß er beobachtet wurde. Einem
Augenpaar hinter den Gläsern einer großen, extravaganten
Sonnenbrille, entging nichts.
    Ein Motorboot mit ausgeschaltetem Motor glitt von der Ostseite
langsam unter überhängendem Blattwerk in die Bucht.
    In dem Bott – saß Eve Sanders.
    Sie hatte mit der gleichen wackeligen, zweimotorigen Maschine, die
eine amerikanische Luftfahrtgesellschaft ausrangiert hatte, Apataki
erreicht, und Gil Sanders war mehrere Male an der allein reisenden
Frau vorbeigelaufen, ohne sie zu erkennen. Eve Sanders hatte auch ihr
Parfüm gewechselt, sonst hätte die ganze Maskerade wenig
Sinn gehabt. Gil hatte eine Nase für solche Dinge, und er
hätte garantiert Verdacht geschöpft.
    Sie hatte Gil Sanders’ Abfahrt vom Hafen erlebt und mietete
sich in aller

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