Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
raschem Wechsel sein
Bewußtsein erfüllten, nahm er auch jene Bilder wahr, die
das Geschehen um ihn herum bestimmten.
    Marubur reagierte sofort.
    »Schnappt ihn euch!« rief er.
    In dem Teich zu seinen Füßen brodelte und spritzte es.
Alles ging so schnell, daß man es kaum verfolgen konnte.
    Die fischgesichtigen Ungeheuer klatschten mit ihren breiten
Schwimmhäuten über die unterste Stufe und fielen über
den Jungen her. Der wehrte sich, kam aber gegen die Übermacht
nicht an. Sie rissen ihn zu Boden und schlugen auf ihn ein.
    Hellmark jagte über die Steinplatte und war durch den breiten
Teich von dem Geschehen auf der anderen Seite der Insel getrennt. Die
Unheimlichen zerrten den Knaben auf den Tempel zu, und es war
eindeutig zu erkennen, daß sie ihn dort hineinziehen
wollten.
    »Pepe!« entrann es Björn Hellmarks Lippen.
    Und da erinnerte er sich noch einer Sache.
    Wenn er Hellmark war, dann war er auch Macabros! Er war der Mann,
der sich verdoppeln und an zwei Orten zu gleicher Zeit sein
konnte.
    Und Björn Hellmark – wurde zu Macabros!
     
    *
     
    Hellmarks Ätherkörper erstand aus einem hellen,
fluoreszierenden Licht, unmittelbar hinter dem dröhnend
lachenden Marubur.
    Macabros, der sich nicht im geringsten von Björn Hellmark
unterschied, trug wie er das Schwert in der Hand. Dieses wunderbare
Phänomen der Verdoppelung auch der Dinge die er in der Hand
hielt, trat ebenfalls immer wieder auf.
    Maruburs dröhnendes Lachen wurde zu einem erschreckten
Seufzer, als Macabros ihm das Schwert an den Hals legte.
    Der Wahnsinnslord riß die Augen auf.
    »Ruf sie zurück!« preßte Macabros hervor.
»Gib den Jungen frei – oder ich schneide dir den Hals
durch!«
    »Ich kann’s nicht! Sie gehorchen mir nicht!«
    Die gespenstischen Wesen aus dem nebelumwaberten Teich waren
bedrohlich nahe an dessen Rand angelangt.
    Macabros verstärkte den Druck des Schwertes.
    »Du hast sie gerufen – du kannst sie
zurückschicken. Tu’ es sofort!«
    Die Schneide ritzte die Haut.
    »Genug!« gurgelte Marubur. Todesangst zeigte sich in
seinen Augen. »Ich werde tun, was du von mir verlangst. Aber
wundere dich nicht über die Folgen! Ich werde sie beleidigen.
Sie sind nicht gewohnt, von mir so behandelt zu werden.«
    Er hob die Rechte mit dem Schädel, die Linke mit der
Peitsche, brachte die beiden Dinge zusammen und murmelte
geheimnisvoll klingende Worte.
    Die Nebel über dem Teich zu seinen Füßen
wirbelten, wurden wie von einem Sog in die Tiefe gerissen, und es
war, als ob das Wasser sich öffnete.
    Die unheimlichen Wesen, die sich über Pepe hergemacht hatten,
taumelten wild durcheinander, als ob eine Riesenfaust sie packe und
durchschüttele.
    Sie klatschten ins Wasser, das hoch aufspritzte, und tauchten
unter. Pepe lag am Boden und richtete sich benommen auf.
    »Hierher, Pepe!« rief Hellmark und lief auf den Teich
zu, dessen Oberfläche sich glättete. Die Unwesen waren
verschwunden, und der Wasserstand im Teich nahm langsam ab.
    »Narren! Ihr habt euch selbst gerichtet!« brüllte
Marubur.
    Ein dumpfes, Grollen kam auf, und Erschrecken spiegelte sich in
Hellmarks Augen. Dieses Geräusch kannte er. Das entstand immer
dann, wenn sich ein schlimmes Naturereignis ankündigte. Er wurde
an die zurückliegenden Erdbeben erinnert.
    »In der Stunde der Dämonen habt ihr euch gegen sie
gestellt! Prophezeit ist der Untergang Xantilons. Die Insel wird
auseinanderplatzen wie eine Glaskugel und versinken. Maruburs Land
aber wird bleiben und wieder auftauchen, und nicht durch Menschenhand
kann es besiegt werden.«
    Das Grollen verebbte… Wieder Stille…
    Hellmark eilte um den Teich herum, lief auf Pepe zu und
schloß ihn in die Arme, ohne daß er den Blick von dem
dämonenfratzigen Muschelthron und von Marubur nahm. Er
löste auch Macabros nicht auf, der ihr Garant war für ihre
Sicherheit. Vor dem magischen Schwert fürchtete Marubur sich,
und er war zu Zugeständnissen bereit. Hellmark nutzte das Gebot
der Stunde und forderte die Freiheit jener Menschen, die mit Gewalt
und Heimtücke hinter die Mauern Maruburs geraten und in den
Wahnsinnshallen gelandet waren. Doch dieser Wunsch ließ sich
nicht verwirklichen. Marubur ließ ihn wissen, daß es
Dinge gab, die nicht rückgängig zu machen waren.
    Pepe bestätigte dies, als Hellmark die Absicht
äußerte, selbst in den Wahnsinnshallen nachzusehen. Da
hielt der Junge ihn fest.
    »Du bist verloren!«
    »Woher weißt du das, Pepe?« Hellmark lächelte
ermattet, aber glücklich. Noch

Weitere Kostenlose Bücher