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Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Titel: Macabros 036: Gruft der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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auserwählten weisen
Volkes entschieden.
    Durch Mut und Entschlossenheit, aber auch mit jenem Quentchen
Glück, ohne das jedes Unternehmen von vornherein zum Scheitern
verurteilt ist, konnten Hellmark als der Abenteurer Lavan und Rani
Mahay als Kapitän der Geistergaleere eine Entscheidung
herbeiführen, die ein Volk befreite und geistig wieder
freimachte.
    Es handelte sich um das Volk der Kaythen, deren Land auf Boden,
den einst die Götter mit ihren Füßen berührten,
wiedererstand. Die Tatsache, daß die gewaltige Insel inmitten
des Pandämoniums zu einem Ort des Friedens und der Zuflucht
geworden war, konnte in der nahen Zukunft schon entscheidende
Bedeutung erhalten.
    Molochos, der oberste der schwarzen Priester, der sich zum
Führer über eine Legion von Dämonen, bösen
Geistern, Monstern und Widergängern aufgeschwungen hatte, war
zum ersten Mal ernsthaft in seinem Expansionstrieb gestört
worden.
    Durch die Veränderungen im Zentrum des Pandämoniums war
das Volk der weisen Kaythen, jener kleinen Menschen, denen die
Götter wohlgesinnt waren, neu erwacht, und im Schutz der Insel
und der Burg, die einem gigantischen Palast glich, lebten Hellmark
und Mahay seitdem. Sie brauchten hier keine Gefahr zu fürchten,
aber sie lebten wie in einem goldenen Käfig.
    Und das behagte ihnen nicht.
    Auf sie wartete eine ungelöste Aufgabe. Sie hatten eine
Schlacht gegen den Herrn der Dämonen gewonnen – aber nun
stellte sich heraus, daß eigentlich der, den sie bekämpft
hatten, frohlocken konnte.
    Die beiden schärfsten Widersacher, jene Männer, die mit
Hilfe geistiger Waffen und abwehrender Dämonenbanner seine
Kreise gestört hatten, saßen in einem Bereich der
unsichtbaren, vierdimensionalen Welt fest. Von außen her
konnten sie keine Hilfe erwarten, denn niemand wußte, wo sie
waren.
    Am ehesten noch hatte Hellmark damit gerechnet, daß Al
Nafuur, der geheimnisvolle Geistführer aus einem Reich zwischen
Diesseits und Jenseits, ihm Rat oder Hilfe zukommen ließ.
Wieder mal jedoch mußte er die Erfahrung machen, daß der
unsichtbare Freund keine Hilfe schicken konnte und nicht in der Lage
war, Raum und Zeit zu überbrücken, um Kontakt zu ihm
aufzunehmen.
    Es gab Gesetze, die auch diejenigen, welche in einem
einigermaßen sicheren Zwischenreich als Geister weiter
existierten, nicht übertreten konnten.
    Die Rettung konnte nur von innen heraus kommen, aus dem Reich der
Kaythen selbst. Es mußte ein Tor in die dritte Dimension
gefunden werden.
    Die Weisen studierten daraufhin die Schriften der Alten. Es gab
Anhaltspunkte für eine solche Möglichkeit, doch war die
Kraft des auserwählten Volkes noch nicht wieder so weit
erstarkt, daß sie die Götter selbst anrufen konnten.
    Amana, die letzte der Kaythen-Prinzessinnen, mit den Kenntnissen
der Weißen Magie erfüllt, glaubte einen Weg gefunden zu
haben.
    Sie war bereit, alles auf eine Karte zu setzen.
    Für den Übergang in die andere Dimension für die
sie ihre ganze magische Kraft einsetzen wollte, war alles
vorbereitet.
    Amana stand vor der dunkelroten Tür, die mit zahllosen
fremdartigen Zeichen und Fabelwesen bedeckt war. Schwer ruhte ihre
zarte kleine Hand auf der goldfarbenen Klinke.
    Aus dem roten Dunkel des Raumes trat wie ein Schatten eine
Gestalt.
    »Antor«, sagte Amana leise.
    Der Weise beriet sie seit langer Zeit und suchte gemeinsam mit ihr
nach einem Ausweg, jenen zu helfen, die Hilfe benötigten.
    »Du bist also fest entschlossen?« fragten Antor, und
seine klugen Augen folgten ihrem Blick.
    »Ja.«
    »Hast du es dir auch genau überlegt?«
    »Was gibt es noch zu überlegen, wenn es gilt, Freunden
die Freiheit zu schenken?«
    »Ist es wirklich die Freiheit?«
    Sie preßte die Lippen zusammen. »Ich hoffe es. Es gibt
Anzeichen dafür, daß alles gutgeht. Etwas muß
geschehen. Sie sind hier Gefangene. Sie klagen nicht, aber ich
weiß, was in ihnen vorgeht. Nachdem alle anderen
Maßnahmen ergebnislos verliefen, gibt es nur noch diesen
Weg.«
    »Ich weiß. Aber denke auch an dich, Amana!«
    Antors Worte klangen nicht vorwurfsvoll, eher besorgt.
    »Ich tue, was ich tun muß. Hier zähle nicht ich,
sondern die Fremden, denen wir die Freiheit verdanken. Was zählt
da – mein Leben, Antor?«
    »Du bist die Letzte, die das magische Wissen
besitzt.«
    »Wenn die Götter uns gnädig gesinnt sind, werden
Sie es mir auch erhalten.«
    »Eben das wissen wir nicht.«
    »Ich muß die Grenze überschreiten – so oder
so. Wir stehen in der Schuld jener Männer, sie

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