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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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taumelte nach vorn.
    »Ich bring Sie zu einem Arzt«, sagte Lucy Sherman
schnell. »Hoffentlich kriege ich die Kiste ohne fremde Hilfe
flott.« Sie deutete auf den Ford, der tief im
Straßengraben steckte.
    »Das schaffen wir schon«, knurrte Garry.
    »Sie tun auf keinen Fall etwas!« widersprach sie.
    Es war ihm anzusehen, daß jeder Schritt Schmerzen
verursachte. Vielleicht hatte er sich innere Verletzungen
zugezogen.
    »Wenn Sie das Auto flott kriegen, Lucy, fahren Sie den
kürzeren Weg. Nicht ins Valley zurück. Da komme ich gerade
her. Fahren Sie zur Wilson-Farm weiter! Die muß ja gleich
kommen. Mein Onkel ist dort. Der ist als Geburtshelfer für eine
Stute aktiv geworden.«
    »Doc Ellert?« wunderte Lucy sich, »ist Ihr
Onkel?«
    »Klar. Der kann mich auch untersuchen. Ein Tierarzt muß
schließlich so ein paar armselige Kratzwunden behandeln
können, finden Sie nicht auch? Das muß einer ja schon
können, wenn er bloß ’nen Führerschein
macht.«
    Da brach er zusammen.
     
    *
     
    Sein Kollaps erfolgte wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    Lucy Sherman streckte noch beide Hände nach ihm aus, um ihn
aufzufangen.
    Vergebens!
    Garry knallte gegen die Karosserie und rutschte am hinteren
Kotflügel ab.
    Lucy kniete neben dem jungen Mann, bettete seinen Kopf hoch,
löste ihm den Helm und öffnete die angeschmorte Montur.
    »Garry?! Hallo, Garry!« rief die Redakteurin
verzweifelt.
    Also doch. Er hatte mehr abbekommen, als er selbst vermutete.
    Er atmete und verdrehte die Augen. Er versuchte zu sprechen. Doch
über seine Lippen kam kein Wort.
    Schweiß perlte auf Lucys Stirn.
    »Garry! Garry!« rief sie immer wieder und schlug dem
Motorradfahrer mehr als nicht gerade sanft auf die Wangen.
    Sie mußte versuchen, den Ohnmächtigen in den Wagen zu
ziehen. Eilig lief sie um den Ford, öffnete die Tür, packte
Garry unter die Arme und versuchte ihn auf den Rücksitz zu
ziehen. Garry war schwer wie ein Kartoffelsack.
    Hilfesuchend blickte sie die nächtliche Straße entlang.
Sie fühlte sich einsam hier zwischen den Bäumen und konnte
nur mühsam der Angst Herr werden, die in ihr aufstieg.
    Wenn nur endlich jemand käme und ihr helfen würde!
    Sie lauschte in die Nacht.
    Kein Motorengeräusch. Lucy kam sich vor, als wäre sie
der einzige Mensch auf der Welt.
    Mit äußerster Kraft schaffte sie es schließlich
doch, den jungen Mann auf den Rücksitz zu ziehen.
    Sie drückte die Türen zu und klemmte sich hinter das
Steuer. Ihre Hände zitterten und ihr Herz pochte wie rasend.
Hoffentlich kam sie aus dem Graben heraus!
    Sie biß die Zähne zusammen, legte den
Rückwärtsgang ein und gab dann vorsichtig Gas.
    Ein Ruck ging durch den Wagen. Die Reifen faßten. Die
Redakteurin hielt den Atem an, gab mehr Gas… und die Räder
drehten durch. Auch der nächste Versuch mißlang.
    Da hörte sie die Stimme hinter sich.
    »Feuer… lautlos und gewaltig… Elemente… die
Feuerzungen hüllen deinen Kopf ein…«
    Lucy Sherman erstarrte und blickte atemlos in den Innenspiegel.
Wie an unsichtbaren Fäden emporgezogen, kam Garry hinter ihr in
die Höhe.
    Sein Gesicht war hart und kantig, wie aus Marmor geschnitten.
Seine Augen waren weit aufgerissen. Er lallte und bewegte seine Zunge
wie einen Fremdkörper im Mund. Er machte den Eindruck eines
Betrunkenen oder eines Berauschten, der mit Hasch bis zur Halskrause
gefüllt war.
    »… rot und feurig ist der Himmel – rot und feurig
die Erde, über die ich schreite… nein, ich
schwebe…« lallte er und machte seltsame, verzerrte
Bewegungen.
    Lucy stöhnte und krallte ihre Finger um das Lenkrad,
daß ihre Knöchel hart und weiß hervortraten.
»Garry!« rief sie tonlos. »Garry! Was ist los mit
Ihnen?«
    Er reagierte überhaupt nicht. Er nahm ihre Stimme nicht wahr.
Hatte er den Verstand verloren? Vielleicht ein Blutgerinnsel im
Gehirn…
    »Das Feuer ist Leben – aus dem Feuer kommt das Licht
– der Himmel wird jetzt violett, aus dem ein glasiges, kaltes
Blau hervorbricht – ein Licht, das denkt, das spricht –
alles ist in Bewegung – es gibt keinen Schatten – Klarheit,
Reinheit – ich…«
    Da war der merkwürdige Anfall vorbei.
    Der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich. Der abwesende
Blick schmolz dahin, sein Gesicht entspannte sich.
    »Lucy!« wisperte er. Ein Lächeln spielte um seine
Lippen. Dann registrierte er, daß er auf dem Rücksitz
saß. »Wie kommt es, daß…«
    Er sprach nicht zu Ende.
    »Sie haben plötzlich schlapp gemacht, Garry.«
    »Ich und schlapp? Das

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