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Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen

Titel: Macabros 042: Hades, Hort der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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in Lovon war stets groß, und die Primitiven in den
Randzonen wurden seit jeher wie Tiere behandelt. Ghanor hat sich
befreit aus den Fesseln der Verstrickungen, und sein Bruder Lugom
will diese Verstrickungen wieder herbeiführen. In Lovon hat, ein
geheimes Tauziehen begonnen. Wie es ausgeht, weiß niemand. Du
sollst wissen, in welche Situation du gerätst und welche
Bedingungen du antriffst, wenn du Lovon und diesen Opferort gefunden
hast. Denn ich muß dir noch eines sagen: am Fuß der
Todes-Pyramide wirst du abermals Siaris nehmen müssen. Diesmal
wirst du dabei sterben…«
     
    *
     
    Das Wort sterben hallte in ihm nach wie ein Gong.
    Ratlosigkeit und Verwirrung wurden von Al Nafuurs Seite
aufgenommen.
    »Ich will es dir erklären«, fügte er sofort
hinzu, noch ehe die Flut der fragenden Gedanken ihn vollends
erreichte. »Was du hier erlebst, ist nur wie ein Traum, den du
im Schlaf hast. Der Schlaf ist die Vorstufe des Todes. Nur wenn deine
Körperabläufe vollends ausgeschaltet sind, kann deine Seele
sich lösen. Durch Siaris wird ein Zustand erreicht, der dich
todähnlich sein läßt. Deine Zellen werden nicht
absterben, wie dies in jedem anderen Todesfall sein müßte.
Siaris hält unmerklich die Verbindung zwischen deinem hilf- und
reglosen Leib und deiner befreiten Seele aufrecht. Ein dünner
Faden – der jedoch in dem Augenblick reißt, wo es zu einem
Zwischenfall kommt.«
    »Was für ein Zwischenfall, Al?«
    »Daß zu dem Zeitpunkt, wo du das riskante Experiment
durchführst, um Zavho in der Unterwelt Molochos’ zu
begegnen, Lugom und seine Schergen etwas in der Pyramide unternehmen,
um die Dinge auf die Spitze zu treiben. Während du nämlich
mit deiner Seele drüben auf der anderen Seite bist, ist dein
Körper nicht mehr als eine leblose Hülle, mit der alles
geschehen kann. Ein Zwischenfall kann deinen Leib vernichten. Das ist
eine Möglichkeit. Ein anderer kann dafür sorgen, daß
es zum Seelentausch kommt, wenn zum gleichen Zeitpunkt, da du
drüben bist, Opfer in das Schwarze Wasser gestoßen werden,
um die Geister der Unterwelt und deren finstere Göttin
günstig zu stimmen. Das alles sind Hypothesen. Nichts von dem
braucht einzutreten. Aber zur Sicherheit und um deine Entscheidung
von allem abhängig zu machen, was ich dir mitteilen kann,
muß ich es erwähnen. Auch die Sandspinnen gehören
hierher.«
    Hellmark brummte der Schädel. In den letzten Minuten –
oder waren es Ewigkeiten, seit denen er sich hier aufhielt? –
war soviel auf einmal auf ihn eingestürmt, daß er gar
nicht alles auf Anhieb verkraften konnte.
    »Sandspinnen? Was ist das nun wieder, Al?«
    »Gefährliche Tiere, die hochgiftige Stacheln
verschießen und ihre Opfer mit Haut und Haaren
auffressen.«
    »Nun, das ist ja noch harmlos gegen das, was du mir sonst
alles angedroht hast.«
    Björn starrte auf das dunkle, bedrohend wirkende Quadrat, aus
dem der Einstieg oberhalb der stumpfen Pyramide bestand.
    Ein risikoreiches Abenteuer oder ewig dazu verdammt zu sein, hier
auf einem fernen Stern durch eine unbekannte Welt zu laufen und
überhaupt keine Chance mehr zu haben?
    Wenn man es so betrachtete – war es da noch schwierig, eine
Entscheidung zu fällen?
     
    *
     
    Danielle de Barteaulieé betrachtete sich im Spiegel.
    Sie trug ein weich fallendes, bis über die Fußspitzen
reichendes sonnengelbes Kleid. Deutlich zeichneten sich die Konturen
ihres braunen, wohlgeformten Körpers darunter ab.
    Die Französin, die sich in einem hohen Spiegel betrachtete,
schnippte mit den Fingern und bewegte kaum sichtbar die schön
geschwungenen, feucht schimmernden Lippen.
    Sie war zufrieden mit sich und ihrem Aussehen. Der Spiegel, den
sie in der Duschnische hatte entstehen lassen und der die eine
Zeltwand ganz einnahm, verschwand mit dem Fingerschnippen.
    Danielle lief barfuß über den weichen, flauschigen
Boden, mit dem das Zelt ausgelegt war.
    Sie machte einen Schmollmund und fand, daß es eigentlich an
der Zeit war, daß Björn wieder in das Zelt
zurückkehrte. Er hielt sich nun schon lange genug draußen
auf.
    War es ihm gelungen, durch Siaris hinter die Fragen zu kommen, die
ihm keine Ruhe mehr ließen?
    Sie schlug den Zelteingang zurück.
    Draußen war es inzwischen dämmriger geworden. Die Sonne
tauchte die sanften Dünenkämme in glühendes,
fantastisches Licht, und es sah aus, als ob der ganze Boden wie Lava
brennen würde.
    Danielle ließ ihren Blick in die Runde gehen.
    Sie entdeckte Björn.
    Der Begleiter lag etwa drei

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