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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Litan
schüttelte den Kopf. »Mit dir stimmt etwas
nicht…«
    »Mit mir stimmt alles. Ich weiß, was ich gesehen hab,
Litan. Ich bin kein Spinner. Zwischen dir und mir hat er
gehockt.«
    »Wer, Asnur?«
    »Der Dämon.«
    »Unsinn!«
    »Nein, es ist kein Unsinn!« Mit starrem Blick tastete
Asnur in die Ecke der Zeltwand hinter sich und griff nach dem
weißen Bogen und dem Köcher mit den weißen
Pfeilen.
    »Hier ist niemand. Hier kann niemand sein. Das Zelt ist
verschlossen…«
    »Dämonen und Geister können durch Wände gehen,
das weißt du ebensogut wie ich. Aber er hat es sich noch ein
bißchen bequemer gemacht, er hat einfach ein Loch in der
Zeltwand entstehenlassen.«
    »Ein Loch?«
    »Ja, direkt neben dir. Du brauchst nur den Kopf zu
wenden…«
    Litan ließ sich das nicht zweimal sagen. Wie von einer
Peitsche getroffen warf er den Kopf herum.
    Was er sah, ließ ihm die Haare zu Berge stehen.
    Er wurde Zeuge, wie die Zeltwand sich schloß. Das eben noch
kopfgroße Loch schmolz weiter zusammen.
    Mit starrem Blick verfolgte Litan, wie die Öffnung sich
schloß, als ob unsichtbare Hände weben würden.
    Wie in Trance griff nun auch er nach Pfeilköcher und Bogen,
und mit einem harten, entschlossenen Ruck die Eingangsklappe
zurückwerfend trat er hinaus in die Nacht.
    »Da führt einer etwas im Schild«, murmelte er.
Beide mußten an das erste gespenstische Erlebnis in dieser
Nacht denken. »Aber trotzdem sollten wir uns nicht aus der Ruhe
bringen lassen«, fuhr Litan mit fester Stimme fort, während
er sich aufmerksam in der Runde umblickte. »Bugken sind
unberechenbar. Vielleicht haben sie etwas damit zu tun.«
    Asnur fuhr sich durch das silbern schimmernde Haar. »Das
glaube ich nicht«, wisperte er. »Es paßt nicht zu
ihrem Sinn. Wenn sie uns in irgendeiner Laune Rätsel aufgeben
wollten, würden sie das anders tun, als gerade mit Gespenstern
aufzutreten. Da liegt etwas im Argen, Litan. Ich fühle
das.«
    Auf Asnurs Gefühle konnte man etwas geben.
    Mit ihren Blicken durchbohrten die beiden Männer die
Dunkelheit.
    Sie blieben dicht beisammen, fanden aber nicht mehr die geringste
Spur von dem Gespenst, das Asnur aufgeweckt und zu Tode erschreckt
hatte.
    Litan näherte sich der Grenze, die durch die
auseinanderstehenden, aus dem Boden ragenden »Sandstengel«
markiert war.
    Er vernahm ein leises, raschelndes Geräusch. Schritte
knirschten.
    Im nächsten Moment registrierte Litan einen Schatten, der
zwischen den aufgeworfenen kegelförmigen Stümpfen
verschwand.
    Scharf zog Asnur die Luft durch die Nase. Mechanisch legte er
einen Pfeil in den Bogen und spannte ihn leicht an.
    »Er ist also doch noch in der Nähe«, wisperte er.
»Wir sollten den Prinzen wecken, Litan.«
    »In Ordnung. Ich übernehm das. Ich…« Litan
schluckte. Zwei Dinge, die beinahe gleichzeitig auftraten, nahmen
seine Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Zwischen den weit auseinanderliegenden Sandkegeln, von denen
einige als Eingänge in die unterirdische, von
Außenstehenden noch nie betretene Stadt der Bugken fungierten,
zeigten sich mehrere dunkle Gestalten.
    Bugken?!
    Geduckt liefen schattengleiche Wesen davon, die auf dem Boden
gelegen hatten. Sie suchten Schutz hinter den Kegelstümpfen.
    Im selben Moment leuchtete am Sternenhimmel ein Licht auf, das das
kalte Glitzern der von dort her strahlenden Weltenkörper um ein
Vielfaches übertraf.
    Litans und Asnurs Köpfe flogen in die Höhe.
    Zwischen den Sternen zeigte sich für den Bruchteil einer
Sekunde ein großer, leuchtender Körper, eine menschliche
Gestalt, die im nächsten Augenblick von der Tiefe des Alls
verschluckt wurde.
     
    *
     
    »Was hat denn das nun wieder zu bedeuten?« fragte der
kleine Litan irritiert.
    Sein Blick irrte zwischen Asnur, den Schatten hinter den
Sandkegeln und der leuchtenden Gestalt am nächtlichen Himmel hin
und her.
    Dann ging es Schlag auf Schlag.
    Ein unheilvolles Wimmern lag plötzlich in der Luft.
    Die Geräusche kamen aus den Sandkegeln und schwirrten
darüber hinweg.
    Die Wüste hinter den Markierungslinien der Grenze zum
Bugken-Reich war mit einem Mal von Leben erfüllt.
    Dunkle, geduckt laufende Gestalten sprangen auf. Zu Hunderten, zu
Tausenden hatten sie sich hier versteckt, um die Ankunft der drei
Reiter aus Lovon zu beobachten.
    Ein Schwarm von Bugken stob entsetzt auseinander.
    Der große, leuchtende menschliche Körper am
nächtlichen Himmel ließ sie ihre Scheu, ihre Vorsicht und
ihre ursprüngliche Absicht offenbar vergessen.
    Die schlanken,

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