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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Moment kämpfte.
Materie gewordener Geist fiel ihn an.
    Chhlom lachte schrecklich, daß es durch die Tempelhalle
dröhnte.
    Die Schlange unter Mahays Händen wurde weich wie Gummi und
löste sich dann in ihre Einzelteile auf, die davonwehten wie
aufgeblasene Luftballons.
    Björn Hellmark, der sich kämpfend auf ein anderes der
geistigen Untiere stürzte, verschwand, weil er selbst ein
Phantom war, ein Gedanke Chhloms.
    Die steinernen Götzen und flammenden Schalen aber blieben
vorhanden. Der Inder stürzte kopflos davon.
    Nur ein Gedanke erfüllte ihn: er wollte raus aus diesem
unterirdischen Gespenstertempel, und er blickte sich um nach
L’Thar, der erstaunlicherweise bis in diesem Moment nicht wieder
aufgetaucht war.
    Der Inder jagte die Stufen empor, vom dröhnenden Lachen
Chhloms verfolgt.
    Aleana!
    Wie von einer Hand festgehalten, blieb Mahay stehen.
    Sie war kein Traum, kein Phantombild.
    Dort auf dem Steinvorsprung lag sie, richtete sich langsam auf,
und auf ihrem Alabaster-Körper spielte das wilde
Tempellicht.
    »Nimm mich mit, Fremder… zum Schiff… es ist unsere
einzige Rettung!«
    Er ließ sich nicht zweimal dazu auffordern, sprang einfach
nach unten und landete federnd neben der Fürstentochter.
    Mahay schob seine Hände unter den weißen Leib Aleanas
und hob sie empor. Sie war leicht wie eine Feder.
    Der Inder rannte mit seiner geringfügigen Last zur Treppe vor
und jagte sie dann nach oben.
    Chhloms Lachen verfolgte ihn, ebenso das Zischen und Fauchen der
Schlangen. Die Ysgars bekamen plötzlich Flügel und erhoben
sich vom Boden, und ihre riesigen Körper jagten flatternd auf
ihn zu.
    Mahay rannte wie von Sinnen nach oben und erreichte den
Vortempel.
    Leer…
    Der nächste Vortempel! Auch hier hielt sich niemand auf.
    Der Inder erreichte die schmalen Stiegen, die aus der Pagode nach
unten führten. Das Dorf der Skyx lag leer und verlassen.
    Mahay schluckte.
    Er hielt Aleana fest und vermied, so gut es ging,
Erschütterungen, um ihr keine Schmerzen zuzufügen. Er
wußte nicht, wie stark sie verletzt war, ob sie sich etwas
gebrochen hatte. Er hatte keine Zeit gefunden, dies
nachzuprüfen. Jede Sekunde Flucht war kostbar. Für sie
beide. Es ging um ihr Leben.
    Aber dieser Gedanke schon wieder barg einen Widerspruch in sich
selbst.
    Chhlom wollte sie quälen! Bis aufs Blut! Wenn er nur ihr
Leben wollte, dann hätte er längst sich die Dinge so
zuspitzen lassen können, wie er das wollte.
    Ohne Chhlom ging hier auf Skyx nichts!
    Aber Mahay war nicht der Mensch, der einfach die Flinte ins Korn
warf. Solange er lebte und atmete, mußte er etwas unternehmen,
konnte er nicht einfach stehenbleiben und sagen: Komm, mach mit mir,
was du willst! Es hat doch alles keinen Zweck.
    Mahay war ein Kämpfer, bereit, das Letzte zu versuchen.
    Das tat er auch jetzt, obwohl er ahnte, daß es aussichtslos
war.
    Er nahm seine Umgebung wahr wie durch einen Schleier, der vor
seinen Augen lag.
    Die pilz-, blumen- und baumförmigen Gebäude der Skyx
waren nur Schemen für ihn. Er hielt den Blick geradeaus
gerichtet auf den Hauptweg zu, der aus und in das Dorf
führte.
    Warum waren die Skyx verschwunden?
    Hatten sie die unterirdischen Verstecke aufgesucht?
    Die Nähe der Ysgar-Schlangen mußte durch irgendeinen
geistigen Kontakt, den sie alle zu Chhlom hatten, die
überstürzte und völlige Flucht ausgelöst
haben.
    Die armen Skyx.
    Sie erkannten das Geschehen nicht in ihrer ganzen Tiefe.
    Den sie verehrten – der schuf die Gefahr selbst. Deshalb
warnte er sie gar nicht mehr davor!
    Das Hirn, Chhlom, mußte behandelt werden. Es war krank. Was
immer auch diese Krankheit ausgelöst haben mochte: Die Skyx
liefen Gefahr, sich selbst auszurotten, wenn sie Chhloms wahres
Wirken nicht durchschauten.
    Seine Gedanken, die revolutionär auf dieser Welt erscheinen
mußten, stachelten den unheimlichen Geist in der Tiefe offenbar
noch an.
    Chhlom schien den Verstand zu verlieren!
    Mahay sah, wie die an Pflanzen erinnernden Gebäude sich
losrissen – wie sie zu leben begannen und auf Wurzelbeinen die
Verfolgung aufnahmen.
     
    *
     
    Ein Dorf begann zu leben!
    Die großen Gebäude rissen sich aus dem Boden wie
Baumstämme, die vom Sturm entwurzelt wurden.
    Es war ein unheimliches, unfaßbares Bild, und Mahay
zweifelte an seinem eigenen Verstand, ob diese Halluzination wirklich
echt war oder von Chhlom nur vorgegaukelt wurde.
    Blitzartig setzte der Wind ein, zerrte und riß in den
Wipfeln, brüllte und toste.
    Die pilzförmigen Häuser

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