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Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Titel: Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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haben.
    Einsamkeit und Stille herrschten hier, und nur der Wind sang sein
ewiges, eintönig klingendes Lied.
    Hopkins befand sich in bester Laune. Er plauderte munter drauflos,
und Hiller, der das Gesicht des Western-Stars scheinbar greifbar vor
sich sah, biß sich auf die Lippen und hätte die Wahrheit
am liebsten über die Schlucht gebrüllt.
    Aber das tat er nicht. Damit wäre sein so gründlich
ausgedachter Plan nicht mehr ausführbar gewesen.
    Seine Befürchtungen erfüllten sich. Und auch damit
näherten sich die Ereignisse immer mehr den Vorstellungen, die
er mit seinem Plan bezweckt hatte, im Hintergrund zu bleiben und
selbst die Augen offen zu halten.
    Inspektor Frazer hielt sich nicht lange im Castle auf. Offenbar
sah er keinen Grund, weiter zu recherchieren. Es gab nichts
Verdächtiges zu überprüfen.
    Ed Hopkins begleitete Frazer und seine Männer sogar den Weg
nach unten auf das Plateau, wo er sich überschwenglich
verabschiedete, die Achseln zuckte und mit einer umfassenden Geste
über das Plateau deutete, als wolle er damit sagen, daß er
wohl schlecht Autos in Luft auflösen konnte.
    Der Schein sprach gegen das, was Hiller mit verstellter Stimme am
Telefon mitgeteilt hatte. Für Frazer war dies ein Einsatz, den
er nicht mehr ernst nehmen konnte. Für ihn handelte es sich
jetzt um die Frage, herauszufinden, wer hier die Polizei an der Nase
herumgeführt hatte.
    John Hiller beobachtete die Abfahrt und erblickte durch das
Fernglas Ed Hopkins, der an der Wegmündung stand und die
Fahrzeuge mit seinen Blicken verfolgte.
    Dann wandte Hopkins sich um.
    Und da durchfuhr es Hiller wie ein Blitz. Der Eindruck blieb nur
für die Länge eines Atemzugs.
    Ed Hopkins blickte zu der Ruine des ehemaligen Gästehauses
empor.
    Hiller tat einen Schritt zur Seite und preßte sich gegen die
kahle, feuchte Wand.
    Atemanhaltend blieb er stehen; er fragte sich, ob Ed Hopkins ihn
von dort unten gesehen hatte?
     
    *
     
    Aber Hopkins konnte nichts wissen! Noch nicht. Es fragte sich
allerdings, ob das auch so blieb. Frazers Ankunft und die seiner
Männer mußte ihn mißtrauisch gemacht haben. Er
würde sich fragen müssen, wie die Polizei in Perth auf die
Idee gekommen war, hier nachzukontrollieren. Nur einer aus der Gruppe
der an der Party Teilnehmenden konnte ihr einen Tip gegeben
haben.
    Hopkins würde umgehend die Verliese aufsuchen und sofort
feststellen, wer fehlte.
    Die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepreßt, beugte
Hiller sich wieder langsam aus dem Dunkel der Mauerecke vor und
spähte nach unten. Er sah gerade noch, wie Ed Hopkins das
schwere Schloßtor zudrückte.
    Hillers Gedanken drehten sich rasend schnell wie ein
Karussell.
    Konnte und sollte er hier bleiben? War es überhaupt
möglich, daß Hopkins ihn aus dieser großen
Entfernung gesehen hatte?
    Nein! Wenn einer nicht wußte, daß sich jemand hier
oben aufhielt, dann blickte derjenige auch nicht erst in die
Höhe. Jetzt war John Hiller davon überzeugt, daß
seine überreizten Nerven ihm einen Streich gespielt hatten.
    Die Flucht, der lange Weg nach Blairgrownie und zurück,
ermöglichte nur eine kurze, hastige Mahlzeit, die ihm wie ein
Stein im Magen lag. Gerade das Letztere bewies, daß die Nerven
es waren, die ihm zu schaffen machten. Immer wenn er unter besonderen
Anspannungen stand, machte der Magen nicht mehr mit.
    Hiller beobachtete noch einige Minuten lang die nähere
Umgebung des Castle mit dem Fernglas und suchte dann in der Ruine die
am besten geschützte Stelle aus. Er fand sie zwei Räume
weiter. Hier gab es nur ein einziges Fenster, das sich an jener Seite
des turmartigen Vorsprungs befand, der auf dem scharf abfallenden
Steilfelsen stand.
    Das Fenster war nur klein und lag hoch, so daß er sich auf
die Zehenspitzen stellen mußte, um überhaupt hinaussehen
zu können.
    Ihm genau gegenüber gab es eine schmale Türöffnung,
die in einen quadratischen, fensterlosen Raum führte, der noch
fast völlig mit einer Decke versehen war. Das bedeutete: er war
vor Kälte und Regen geschützt!
    Hier konnte er für die Nacht sein Lager zurechtmachen, falls
er wirklich durchführte, was er anfangs beschlossen hatte.
    John Hiller legte größten Wert darauf, auch vor
Überraschungsangriffen geschützt zu sein. Für den
Fall, daß Hopkins hier oben doch nachsah, wollte er sicher
sein, dem Verrückten rechtzeitig in den Weg treten zu
können. Von jenem dunklen, fensterlosen Raum aus hatte er selbst
einen hervorragenden Blick ins Helle, während er im

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