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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Lebewesen, das er als Stadt mit
schwarzen Kuppeln angesehen hatte, war einige tausend Quadratmeter
groß, und es brauchte seine Zeit, die ungeheuren Fleischmassen
in Bewegung zu setzen.
    Nur diese Trägheit war es, die Hellmark vor einigen
bösen Überraschungen bewahrte.
    Es gelang ihm, das Ende der »Straße« zu erreichen.
Die Straße lag nun mehrere Meter höher als der
»echte« Untergrund jener fremden, stillen Welt mit den
kleinen Palmenhainen und Wäldern, die dieses unheimliche
Riesenvieh umsäumten.
    Hellmark sprang. Macabros hatte er längst aufgelöst, um
seine ganzen Kräfte seinem Originalkörper
zuzuführen.
    Im Augenblick kam es ihm nur darauf an, sich in Sicherheit zu
bringen, um von diesem tolpatschigen Riesen nicht zu Boden gestampft
zu werden.
    Er suchte nicht den Kampf. Er war zufällig in diese Situation
geraten und in seiner Unwissenheit hatte er einen Giganten aus dem
Schlaf geweckt oder gestört. Die Größe allein war
nicht maßgebend dafür, in diesem Wesen gleich einen
Dämonenboten zu sehen.
    Alles konnte eine ganz natürliche Erklärung haben.
    Hellmark lief um sein Leben. Zwischen dem sich aufrichtenden Leib
des Kolosses und dem Festland klaffte ein breiter, bizarrer Spalt,
der wie eine Steilküste wirkte.
    Der Gigant lag in einer tiefen Mulde, einem bizarren,
zerklüfteten Tal, das er wie ein Bett benutzte.
    Björn sprang. Zwischen dem Leib des riesigen Wesens und dem
»Festland« lag eine Kluft, die etwa die Breite von vier
Metern hatte und sich ständig erweiterte.
    Wenn der Schwung nicht groß genug war, wenn das Ungetüm
sich unerwartet ruckartig bewegte, dann sprang er jetzt in den
Tod.
    Haarscharf kam er an der Kante auf. Sand rieselte den
zerklüfteten Abhang hinab.
    Hellmark rannte weiter. Er vernahm das heftige Zischen und Fauchen
und warf einen Blick zurück.
    Das Untier erhob sich. Die dunklen, in sich gezeichneten Kuppen
sahen aus wie überdimensionale Warzen.
    Das Wesen bildete einen Berg, wo vorher keiner gewesen war. Es
verschloß ihm den Blick in das bewaldete Land dahinter.
    Björn schätzte das gewaltige Tier auf eine Höhe von
etwa hundert Metern und eine Länge von mindestens
fünfhundert. Mindestens fünfhundert Meter war es auch
breit.
    Es drehte sich unendlich langsam um seine eigene Achse. Die
mächtigen Beine, die diesen Riesen wie Säulen stützen
mußten, waren nicht zu sehen. Sie standen tief unten in dem
riesigen Erdloch.
    Außer dem Zischen und Fauchen erfüllte nun ein
gewaltiges Schaben und Rascheln die Luft. Der gepanzerte
Riesenkörper drehte sich langsam um seine eigene Achse. Die
hornigen Säulenbeine hoben sich kaum vom Boden ab, kratzten
schlurfend darüber hinweg, der Leib selbst krachte donnernd
gegen die steinigen Erdmassen, die diese tiefe Schlucht bildeten.
    Der riesige Schädel schraubte sich langsam in die Höhe.
Von dort kam das Zischen und Fauchen. Breite Muskelringe schoben sich
teleskopartig aus dem Nacken und drückten den quadratischen Kopf
mit den sich aufblähenden Nüstern wie einen Stempel in die
Höhe.
    Das Fauchen und Zischen war ein Einatmungsvorgang. Ungeheure
Luftmassen saugte der Riese in sich hinein. Minutenlang flatterte die
Luft, und mächtiger Sog wurde ausgeübt. Die palmenartigen
Bäume beugten sich in Richtung des Sogs. Ihre Stämme waren
elastisch, so daß sie fast den Boden berühren konnten,
ohne abzubrechen.
    Die Blätter waren alle nach einer Richtung ausgerichtet, und
das heftige Flattern wie von Fahnen im Wind kam von ihnen.
    Der Sand wurde emporgewirbelt, und im Nu lag ein gelblicher
Schleier aus dichtem Staub über den Hainen und dem
lufteinatmenden Ungetüm. Der Himmel über dem Krater
verfärbte sich, nahm eine schmutziggelbe, bedrohlich aussehende
Farbe an, so daß die schemenhaft erkennbaren Umrisse des
Dreigestirns hinter der Wolkendecke fast verschwanden.
    Je weiter das Ungeheuer seinen Kopf drehte, desto näher kam
der Sog und der die Sandmassen aufwirbelnde Sturm auch Björn
Hellmark.
    Diesem Sog war er nicht gewachsen. Wenn der in seine Richtung kam,
dann würde er wie ein welkes Blatt eingesogen in die
Nüstern des Kolosses.
    Im Vergleich zu diesem Giganten war er ein Insekt, das an
Körperkraft und Substanz dem Gegner nichts entgegensetzen
konnte. Hellmark spurtete los.
    Er war schnell und wendig im Vergleich zu dem Urtier, wie es in
diesen Ausmaßen nicht mal während der Herrschaft der
Saurier auf der Erde hervorgebracht wurde.
    Nur in seiner Schnelligkeit lag eine Chance, dem Unheil zu
entgehen.

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