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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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weil er merkte, daß er
übermäßig stark reagierte, als ahne er das, was seine
Schwägerin ihm mitteilen wollte.
    »Ken – Henry ist verschwunden!«
    »Verschwunden, Liz? Was soll das heißen?«
    »Ich weiß es selbst nicht, Ken. Ich stehe vor einem
Rätsel. Alle stehen vor einem Rätsel. Seine Mitarbeiter in
der Klinik, seine Kollegen, die ich angerufen habe. Und nun auch du,
wie ich feststellen muß. Dabei warst du noch meine letzte
Hoffnung…«
    »Du denkst – er ist hier? Hattet Ihr Streit? Ich kann
mir das gar nicht vorstellen, Liz. So plötzlich aus heiterem
Himmel…«
    »So plötzlich aus heiterem Himmel, ja, Ken. Streit
hatten wir nicht, wir hatten überhaupt nie welchen. Kleine
Meinungsverschiedenheiten, wie sie überall vorkommen, aber nie
etwas Ernsthaftes. Es ist etwas passiert, Ken, ich fühle
es…«
    »Unsinn, Liz!« Er sagte es ganz mechanisch, während
in seinem Kopf sich die Ereignisse der Nacht zu drehen begannen.
    War etwas dran an den Merkwürdigkeiten? Hatte er gar nicht
geträumt?
    »Er ist nicht in der Klinik. Er hat sich auf den Weg gemacht
wie immer. Sein Auto steht nicht mehr auf dem Parkplatz. Bei der
Polizei allerdings weiß man nichts von einem Unfall. Jetzt,
nachdem ich alle Kollegen und Freunde aus dem Bett geklingelt habe,
bleibt mir nichts mehr anderes übrig, als den Sheriff zu
verständigen und eine Vermißtenanzeige aufzugeben. Ich
mache mir große Sorgen, Ken.«
    »Das brauchst du nicht, Liz. Es wird sich sicher alles sehr
schnell als harmlos herausstellen. Vielleicht ist Henry in seinem
Labor?« Diese Äußerung rutschte ihm so schnell
heraus, daß er erst danach merkte, wie undiplomatisch es von
ihm gewesen war, sie gemacht zu haben.
    »Das war auch meine Idee. In der letzten Zeit hielt er sich
mehr dort auf als in seinem Haus, Ken. Er war einer großen
Sache auf der Spur. Über seinen Dienst hinaus hängte er
manche Stunden in der Klinik dran, um zu forschen. Ich hatte auch
schon an einen Unfall im Labor gedacht. Das war mein erster Gedanke,
bevor ich nachsehen ließ, ob eigentlich sein Wagen noch auf dem
Parkplatz steht. Im Labor war niemand. Es war nicht mal
abgeschlossen, mußte ich mir sagen lassen. Das ist mehr als
ungewöhnlich. Zu der Tür gab es nur einen einzigen
Schlüssel, den Henry stets bei sich trug. Mit ihm ist der
Schlüssel verschwunden. Ich stehe vor einem Rätsel, Ken,
ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich bin völlig
durcheinander.«
    »Ich komme zu dir, Liz«, sagte er schnell. Auf seiner
Stirn perlte der Schweiß. »Wir müssen uns
unterhalten, bevor du die Vermißtenanzeige aufgibst. Es ist
sehr wichtig, Liz.«
    »Ken«, hauchte sie. »Du weißt etwas über
Henry, du…«
    »Ich ahne etwas, Liz. Ich weiß nicht, ob es stimmt. Ich
werde dir alles erklären…«
     
    *
     
    Er sah keinen anderen Ausweg mehr, saß seiner
Schwägerin eine halbe Stunde später in dem freundlich
eingerichteten Wohnzimmer gegenüber und erzählte ihr sein
nächtliches Abenteuer.
    »Ich dachte selbst, es hand’le sich nur um einen Traum,
Liz. Aber auf der Fahrt hierher, bin ich mir sicher geworden,
daß das, was in der letzten Nacht geschah, wirklich passiert
ist. Mein Fahrtenbuch zeigte es auf. Ich war in der Klinik bei Henry.
Ich habe die Fahrt eingetragen.«
    Liz Herold war eine schöne und intelligente Frau. Alles in
ihr wehrte sich gegen das, was ihr Schwager von seinen Wahrnehmungen
und Unterhaltungen mit ihrem Mann und seinen Erlebnissen berichtet
hatte.
    »Ich kann’s nicht glauben, Ken«, wisperte sie.
    »Ich konnte es auch nicht. Ich faß’ es jetzt noch
nicht, Liz. Aber es gibt kein Zweifel: Henry befindet sich nicht mehr
in diesem Teil der Welt. Er lebt, dessen bin ich sicher. Aber an
einem Ort, den wir unter normalen Umständen nie erreichen
können. Nur Henry selbst kennt das Geheimnis des Übergangs
in eine andere Dimension und die Möglichkeit zur Rückkehr.
Er allein besitzt den Schlüssel dazu. Als er mir den Weg nach
drüben zeigte, war er sicher, auch wieder zurückkehren zu
können. Etwas ist geschehen, woran er nicht dachte oder was er
nicht wissen konnte.«
    »Es kann nicht sein, Ken. Etwas an deiner Erzählung
stimmt nicht.« In Liz Herolds Augen schimmerten Tränen, und
sie mußte sich öfters schneuzen. »Das Labor – du
beschreibst es als einen schmutzigen Keller, der eher an eine
Baustelle erinnert als an das, wofür Henry es ausgegeben hat, um
sein Geheimnis zu wahren. Die Schwester, mit der ich gesprochen habe,
hätte dies doch

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