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Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Titel: Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Und wir werden uns unterhalten! Es geht um Ihre
Filme, Mister Octlan!«
    »Wie bin ich hierhergekommen?« murmelte Octlan, auf die
Worte des Kranken gar nicht achtend. »Das geht nicht mit rechten
Dingen zu. Sie müssen mir das erklären. Hypnose?«
    »Nein! Magie! Mächte, über die Sie oft Themen
gebracht haben, kann man anrufen. Aber darüber will ich nur am
Rand mit Ihnen diskutieren. Als Hauptsache liegt mir Ihr Tod am
Herzen. Ich habe Sie hierher gerufen – weil ich Sie töten
werde!«
     
    *
     
    Octlan klappten die Mundwinkel herunter.
    »Sie sind wahnsinnig!«
    »Ihr Tod gehört zu meinem Spiel. Es ist nur
durchführbar, wenn Sie voll aktionsfähig sind, sich bei
vollem Bewußtsein befinden und wissen, worum es geht.«
    »Und da ich das jetzt bin, werde ich mich zur Tür
begeben und good bye sagen…«
    »Das können Sie nicht.«
    »Ich hab’ ja gesagt: Sie sind wahnsinnig!«
    Octlan drehte sich auf der Stelle um und lief zu der Tür,
durch die er gekommen war. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern,
ob er sie geschlossen hatte oder nicht. Jedenfalls war sie ins
Schloß geklappt. Er drückte die Klinke herab – zog
die Tür zurück… und wollte sie zurückziehen. Es
ging aber nicht.
    Wütend schlug und trat er dagegen und suchte einen
Riegel.
    Der alte Mann lag noch immer kraftlos in seinem Bett und
beobachtete aus spaltbreit geöffneten Augen die ergebnislosen
Versuche seines unfreiwillig anwesenden Gastes.
    »Sie können die Tür nicht öffnen und nicht
einschlagen, und es wird Ihnen auch bei den Fenstern nicht gelingen.
Solange ich es will, werden Sie hier bleiben.«
    »Das wollen wir doch sehen!«
    Octlan war wütend. Mit zwei, drei raschen Schritten
durchquerte er das dämmrige Zimmer.
    Er riß einen Stuhl empor und schleuderte ihn gegen das
kleine Fenster. Es war ganz deutlich zu sehen, daß ein
Stuhlbein voll gegen die Scheibe knallte. Das Fenster hätte
zerspringen müssen.
    Es gab aber keinen Riß und keine Scherben.
    Die Scheibe war fest wie eine Mauer!
    Aber dahinter brodelte der wolkige Himmel und flammten die Blitze
auf. Deutlich war die Wucht des Sturmes zu erkennen, der in den
Wipfeln tobte, Zweige verbog und Blattwerk abriß. Es rauschte
draußen, pfiff und heulte, und der Regen prasselte vom Himmel
herab, der alle seine Schleusen geöffnet hatte.
    Donner grollte. Es herrschte eine Stimmung wie zu Anbeginn der
Schöpfung.
    Ronald Martin lachte leise und teuflisch.
    »So könnte es fast in einem Ihrer Filme sein, Octlan,
nicht wahr? Ich habe mich immer gefragt: wie kommt der Mann nur auf
seine ausgefallenen Ideen. Entweder er hat eine sonderbare Phantasie
oder er weiß Bescheid.«
    »Weiß – Bescheid? Was meinen Sie damit, zum
Teufel?« Octlan brüllte los. Der Sturm tobte. Das Heulen
und Pfeifen unter dem Dach hörte sich beängstigend an.
Draußen wurde das auf dem Boden liegende Laub aufgewirbelt, der
Regen trommelte gegen die Scheiben und schleuderte kleine Steine und
Blätter mit sich.
    »Wenn man Ihre Filme sieht, dann hat man einfach das
Gefühl, daß Sie schon mal einen Blick in eine Welt wagten,
die einem Normalsterblichen eben verschlossen ist. Ich habe x-mal die
gleichen Streifen gesehen. Sie haben Dinge angedeutet oder oft auch
bis zur letzten Konsequenz durchkomponiert, daß man glauben
konnte: der Satan persönlich, Molochos oder Rha-Ta-N’my
hätten Regie geführt oder Sie in entscheidenden Phasen
beraten.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie
reden!«
    »Sie haben noch nie etwas von – Molochos
gehört?«
    »Nein!«
    »Von… Rha-Ta-N’my?«
    »Nein.«
    »Seltsam. In einigen Ihrer Filme zeigen Sie gespenstische
Wesen, die frappierende Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit
haben.«
    »Mit der Wirklichkeit? Von welcher Wirklichkeit sprechen Sie,
Mann?«
    »Von der Wirklichkeit Ihrer Filme. Diese Wirklichkeit gibt
es. Das Fantastische, das Außergewöhnliche, das Sonderbare
zog Sie stets an.«
    »Ja. Anfangs war ich auch überzeugt davon, daß es
mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gäbe, als unsere
Schulweisheit sich träumen läßt – wie man so
schön sagt. Aber ich fand keine Beweise. Ich nahm an
spiritistischen Sitzungen und okkulten Forschungsvorträgen teil,
ich beobachtete sogenannte Medien bei ihrer Arbeit – alles ohne
Erfolg. Ein fader Nachgeschmack blieb.«
    »Sie sind nie an die richtigen Leute geraten.«
    »Es gibt sie nicht.«
    »Ich darf Sie daran erinnern, was eben passiert
ist.«
    »Mit der Tür? Mit dem Fenster?«
    »Ja.«
    »Unsinn! Ein Trick!

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