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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verbrauchen.
    Mitten auf der Treppe blieb sie plötzlich stehen und schalt
sich im stillen eine Närrin.
    Jane war nervös. Das Ganze ging doch nicht so einfach, wie
sie sich das vorgestellt hatte. Ihr Nervenkostüm war zarter
gestrickt, als vermutet. Sie wußte, daß sie etwas
Unrechtes tat.
    Sie hastete durch den Gang.
    Links und rechts waren andere Gänge und Türen. Ein
kahler Keller, der sie stets an ein Labyrinth erinnerte. Hier unter
der Erde lagen die Behandlungs- und Massageräume, ferner der
umfangreiche Heizungskeller, wurden Geräte und Medikamente
aufbewahrt…
    Jane Osly erreichte die graugestrichene Metalltür.
    Sie sah durch die Türritzen Licht.
    Ohne anzuklopfen, drückte sie die Klinke herunter und
stieß die Tür nach innen.
    Sie wollte noch schreien. Aber namenloses Grauen schnürte ihr
die Kehle zu.
    Sie sah einen Kugelkopf, ein fremdartiges, dämonisches
Geschöpf ohne Nase, ohne Ohren. Als einzige Sinnesorgane waren
die kugelrunden, wimpernlosen Augen, die dunkel und feucht
glitzerten, anzusprechen.
    Das unheimliche Wesen trug eine Hose und ein dunkelkariertes
Sporthemd, das nicht zugeknöpft war und die bronzefarbene,
muskulöse Brust des unheimlichen Fremden sehen ließ.
    Der Schädel mit dem starren Echsenkamm ruckte in die
Höhe. Die runden Augen richteten sich auf Jane Osly.
    Die Krankenschwester stand da, als hätte sie Wurzeln
geschlagen, als würde ihr Körper in diesen Sekunden zu
kaltem Stein erstarren.
    Ted! Er lag auf dem Boden… In seinem Blut… Tot!
    Der Unheimliche – hatte ihn getötet.
    Das alles war zuviel für sie.
    Ihre Stimmbänder versagten ihr den Dienst. Wie eine eisige
Flutwelle schoß das Blut durch ihre Adern, und die
Gefäße verkrampften sich schockartig.
    Jane Osly verdrehte die Augen und brach zusammen, ohne einen Laut
von sich zu geben.
    Der Mann mit dem Kugelkopf sprang im gleichen Moment auf sie
zu.
     
    *
     
    Die Sonne hatte Mühe, durch die dichte Wolkendecke zu
kommen.
    Es war neun Uhr morgens, wurde aber nicht richtig hell.
    In Dayton war Alltag.
    Die Einwohner gingen ihrer Arbeit nach wie überall in der
Welt.
    Außerhalb der lebenserfüllten Stadt stand inmitten
eines alten Parks ein dreistöckiges Gebäude. Die wenigsten
Einwohner von Dayton kannten diesen Platz oder wußten
überhaupt, welche Bedeutung dieses Palais mal gehabt hatte.
    Um die Jahrhundertwende erbaut, war es einst Wohnsitz eines
Diplomaten. In diesem Haus hatte es viele Empfänge und
große Gesellschaften gegeben.
    Der ehemalige Besitzer war ein Freund großer Gala-Abende in
einer Umgebung ideenreicher Architektur und Kunst.
    Die hohen Fenster zeugten schon von außen her von der
Großzügigkeit der Räumlichkeiten, die Erker und
Balkone ließen ahnen, wie verwinkelt das Innere des Bauwerks
war, daß es zahllose kleine und große Räume geben
mußte.
    Vor kurzer Zeit erst war das ziemlich verwahrloste Gebäude
wieder restauriert worden. Nachdem es in den Besitz des New Yorker
Verlegers Richard Patrick übergegangen war.
    Patrick war mehrfacher Millionär. Die Zeitschriften und
Magazine mit den höchsten Auflagen kamen aus seinem Haus.
    Patrick hatte ein Hobby. Die Erforschung des Okkulten,
Parapsychischen und Übersinnlichen in der Welt.
    Er gab eine Zeitschrift heraus, die unter der Bezeichnung
›Amazing Tales‹ die Grenzgebiete der Wissenschaft
erforschte und schon zu einigen erstaunlichen Ergebnissen gekommen
war.
    Der Verleger, der speziell für dieses Magazin, das in der
ganzen Welt vertrieben wurde, eigene Berichterstatter und
Korrespondenten in allen Teilen der Erde beschäftigte, war vor
kurzem dazu gekommen, eine private parapsychische Gesellschaft zu
gründen. Mit deren Hilfe wollte er weitere Erkenntnisse
sichern.
    Die Gesellschaft, die sich ganz auf die Erforschung und vor allem
auch Wiederholbarkeit parapsychischer Phänomene spezialisiert
hatte, war in dem wiedererrichteten Palais untergebracht.
    Fünf Personen, deren Namen internationalen Rang
besaßen, hielten sich hier auf. Patricks Mittel
ermöglichten die Arbeit. Er hatte für die Anschaffung der
Instrumente und Geräte gesorgt, seine Mittel ermöglichten
es, daß die Gruppe hier überhaupt leben und arbeiten
konnte.
    An diesem Morgen gab es außer den fünf Mitarbeitern und
Richard Patrick noch eine siebte Person, die sich seit zwei Tagen im
Palais als Gast aufhielt.
    Der Mann war von sympathischem Äußerem, wirkte offen
und weltgewandt. Wenn man ihn sah, hatte man das Gefühl, in ihm
sofort einen Freund zu

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