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Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Titel: Macabros 056: Die Leichenpilze kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dann veranlaßt haben,
dieses Lager aufzugeben. Ein mit Batterien betriebener
Schallplattenapparat lag ebenfalls nahe dem Matratzenlager. Es
schien, als wäre der Auszug derjenigen, die sich hier
aufhielten, Hals über Kopf erfolgt.
    Durch die zweite Tür gelangten Patrick und Hellmark wieder
aus dem Haus.
    Professor Cartning, Poul Saltzer und die attraktive Französin
Nicole St. Curie schlossen sich den Davongehenden an. Sie bildeten
den Abschluß.
    Patrick und Hellmark standen auf einer hölzernen Treppe, die
in den Hof der Farm führte. Hier hinter dem Haus war Björn
vorhin schon gewesen. In unmittelbarer Hausnähe befand sich
einer der alten abgedeckten Brunnen.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stieß Richard Patrick
mit kurzem Ruck die Abdeckplatte vom Brunnenrand. Es schepperte.
    Patrick und seine Freunde bildeten einen Halbkreis.
    Sie faßten sich stumm bei den Händen und unterstrichen
dadurch noch stärker das Bild einer rätselhaften,
verschworenen Gemeinschaft.
    Man wollte ihm etwas demonstrieren.
    Macht!
    Abwartend stand Hellmark da. Die ihn hier erwartet hatten, fielen
nicht über ihn her, um ihn zu vernichten. Hätte er das
Amulett mit dem »Bild des Herrschers in der Tiefe« dabei
gehabt, wäre es sicher zu einer Auseinandersetzung gekommen.
Aber das Amulett befand sich auf Marlos.
    Patrick und seine Mitarbeiter brauchten ihn lebend. Sie erwarteten
etwas von ihm. Sie wollten ihn ganz offensichtlich unter Druck
setzen.
    Da entdeckte er schon wieder einen Widerspruch.
    Wenn das Amulett so dringend benötigt wurde, dann war es doch
dumm gewesen, daß Patricks Killer sie beide auslöschen
wollten! Ohne ihn – Hellmark – gab es keine
Möglichkeit mehr, das Bild herbeizuschaffen!
    Er kam nicht mehr dazu, dieser Frage nachzugehen. Ein Ereignis zog
ihn in Bann.
    Im Innern des Brunnens bewegte es sich raschelnd und schmatzend.
Riesige Pilzköpfe, die mit raubtierartigen, glühenden Augen
versehen waren, wuchsen aus dem Brunnen. Massige Stengel schoben sich
nach. Bizarre, aufgequollene Gliedmaßen klebten daran wie
Auswüchse.
    Drei, vier, fünf dieser seltsamen, sich bewegenden Pflanzen
krochen aus dem Brunnen, entfalteten sich in ihrer ganzen
Größe und überragten die Menschen, die hier
versammelt standen, um ein Vielfaches.
    Die gewaltigen, mandelförmigen Augen wirkten kalt, unheimlich
und bedrohlich. Hellmark hatte das Gefühl, von allen Seiten
gleichzeitig beobachtet zu werden.
    Seine Aufmerksamkeit galt den Pilzen, die aus dem Brunnen
kamen.
    Aber das waren nicht die einzigen!
    Überall im Hof der Farm tat sich etwas. Der Boden geriet in
seltsame Bewegung und Erregung.
    Er wurde porös. Breiige Zellenverbände, zunächst
unförmig und zusammenhanglos, dann deutlich die Pilzgestalt
entwickelnd. Pilze wuchsen aus dem Boden und entwickelten sich unter
seinen Augen in ungeheurem Tempo.
    Der Innenhof der Farm wurde innerhalb von Minuten zu einem wild
wuchernden Pilzdschungel.
    Die unheimlichen Geschöpfe aus dem Brunnen und der Tiefe der
Erde bildeten eine dichte, undurchdringliche Mauer.
    »Unsere Freunde«, sagte Patrick kaltlächelnd, und
sie ließen einander los. »Es sind ›die
Rächer‹ – oder Leichenpilze. Sie können, wenn wir
es wollen, an jedem Ort der Erde auftauchen. Nur wir können sie
rufen. Vorsicht bei der Berührung mit ihnen! Unter anderen
Umständen würden wir dies bejahen!«
    Hellmark fiel auf, daß Patrick niemals von sich in der
ersten Person sprach, sondern immer in der Mehrzahl.
    Das Kollektiv bestimmte hier, herrschte vor in seinem
Bewußtsein. Sein eigenes, wahres Ich – davon war
Björn überzeugt – war verschüttet. Richard
Patrick wußte in Wirklichkeit nicht mehr, daß er Richard
Patrick war, daß er sein Leben eigentlich in den Dienst einer
ganz anderen Sache gestellt hatte.
    »Aber wir brauchen dich noch«, fuhr Patrick fort.
»Du mußt uns das Amulett mit dem Bild des Herrschers in
der Tiefe zur Verfügung stellen.«
    »Ich habe gesagt, daß ich es nicht tue.«
    »Worte sind noch lange keine Taten, Björn Hellmark. Du
wirst es tun – weil du nämlich etwas anderes niemals
zulassen würdest! Sieh genau hin, die Vorführung ist noch
nicht zu Ende! Du sollst alles wissen, bevor du eine falsche
Entscheidung triffst.«
    Er beobachtete nicht die Pilze sondern Richard Patrick und seine
Begleiter.
    Wieder geschah es. Sie faßten sich bei den Händen,
diesmal nur ganz kurz.
    Die Leichenpilze, die Patrick so bezeichnet hatte, schienen nur
dann zu reagieren, wenn das

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