Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Titel: Macabros 056: Die Leichenpilze kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Fenster dahinter
ab, durch das das erste schwache Tageslicht fiel.
    Björn erkannte den Mann sofort.
    »Richard!«
     
    *
     
    Im Gesicht seines Gegenübers entwickelte sich kein
Lächeln und zeigte sich nichts, was darauf schließen
ließ, daß Richard Patrick, sein Freund, sich freute.
    Er wirkte verändert. Kühl und sachlich.
    »Wir haben auf dich gewartet. Es hat lange gedauert. Aber nun
bist du doch gekommen.«
    Wie ein Fremder sprach der Verleger zu ihm.
    In Hellmark schlug eine Alarmglocke an. Vorsicht! Daß hier
etwas nicht stimmte, das roch man zehn Meilen gegen den Wind.
    Und dies im wahrsten Sinn des Wortes! In der Luft lag ein
scharfer, ätzender Geruch…
    Hellmarks Augen verengten sich. Mechanisch tastete er nach der
Dämonenmaske, die er immer bei sich trug.
    Hatte er es wirklich mit Richard Patrick zu tun oder mit einem
Boten aus dem Reich der Finsternis, der sich erdreistete, Patricks
Persönlichkeit nachzuahmen?
    Der Mann, den er als Patrick kannte, benahm sich selbstsicher.
Keine Spur von Schwäche! Aber dies zumindest hätte er
registrieren müssen, wenn er es mit einem Dämon zu tun
hatte. Die Nähe der Dämonenmaske wirkte sich stets
beunruhigend und schmerzhaft auf Finsterlinge aus Molochos’
Gefilden aus.
    Wenn die Dämonenmaske versagte, war dies ein
untrügliches Zeichen dafür, daß er es in der Tat mit
einem Menschen zu tun hatte.
    Aber Patrick war anders, war nicht so wie früher!
    »Was ist passiert, Rich? Warum benimmst du dich so
merkwürdig?«
    »Merkwürdig? Ich benehm’ mich so wie immer!«
Er wendete sich ab und deutete in das dämmrige Zimmer, aus dem
er gekommen war. »Komm, damit wir’s endlich hinter uns
bringen. Es liegt auch in deinem Sinn.«
    Hellmark blieb stehen. »Was ist, wenn ich mich weigere,
mitzukommen?«
    Ein leises, gefährliches Lachen ging der Antwort Patricks
voraus. »Warum solltest du dich weigern? Du hast gar keine
andere Wahl!«
    Ohne weitere Erklärung ging er auf den Eingang zu. Hellmark
machte zwei schnelle Schritte nach vorn, packte Patrick am Arm und
zog ihn mit harter Hand herum.
    »Rich! Was hat das Ganze zu bedeuten?! Erkennst du mich denn
nicht mehr? Ich bin’s, Björn Hellmark, dein
Freund…!«
    Richard Patrick zog verächtlich die Mundwinkel herab.
»Das ist das erste, was ich höre. Freund? Ich kann mich
nicht daran erinnern, daß wir jemals befreundet gewesen sind.
Feinde… wir sind Todfeinde, seit eh und je!«
    Richard Patrick war eine Marionette – und nicht nur er, wie
Björn Sekunden später erschreckt feststellen
mußte.
    »Professor Cartning! Nicole! Poul!« entfuhr es ihm, als
er sah, daß außer Patrick sich noch andere hier in der
verlassenen Farm versammelt hatten.
    Björn kannte sie alle.
    Sie standen im Halbkreis mitten im Zimmer und blickten ihn kalt
lächelnd an.
    Die ganze Gruppe um Richard Patrick war eine verschworene
Gemeinschaft, eine Sekte im Dienst des schrecklichen Molochos.
    Für Björn gab es keinen Zweifel mehr.
    Auch Astrid Reven und Frank Holesh gehörten dazu. Die junge
Deutsche hatte ihn in die Irre geführt!
    Ein Teil des unheimlichen Mosaiks glaubte er schon jetzt erkennen
zu können.
    Richard Patrick und seine Gruppe waren durch irgendeinen
unfaßbaren und unerklärlichen Vorgang in dämonische
Abhängigkeit geraten. Die Ereignisse im Palais waren
offensichtlich nur der Schlußstrich unter eine schon
länger dauernde Entwicklung.
    Die Erkenntnis, die ihn jetzt traf, raubte ihm fast den Atem.
Demnach war Richard Patrick unter diesen Umständen doch für
den Anschlag auf Carminia und ihn verantwortlich zu machen! Patrick
hatte die Killer bezahlt!
    »Was wollt ihr von mir?« Hellmarks Stimme klang
hart.
    »Nicht viel«, antwortete Richard Patrick anstelle der
anderen, und Björn ahnte nicht, daß die Anwesenden
praktisch das gleiche dachten, daß Patrick nur ihr Sprecher
war. »Das Amulett! Gib es uns – und wir lassen dich von nun
an in Ruhe!«
    »Ich denke nicht daran!«
    »Das haben wir uns bereits gedacht. Komm’ mit! Wir
wollen dir etwas zeigen.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging Patrick durch den Raum.
Es gab eine Verbindungstür in ein anderes Zimmer. Die Tür
hing windschief in den Angeln. Reste eines Handkarrens standen in
einer Ecke. Leere, rostige Coladosen und Papier lagen überall
herum. Björn entging auch nicht das nasse, von Ungeziefer
bewohnte Matratzenlager. Offenbar hatten sich hier mal ein paar
Jugendliche einquartiert und eine Zeitlang gewohnt.
    Irgend etwas mußte sie jedoch

Weitere Kostenlose Bücher