Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
während Lorette Mallory
auf dem schnellsten Weg in ein Londoner Hospital gebracht
wurde…
     
    *
     
    Beverley Summer hatte das Gefühl, schwebend einen Traum zu
durcheilen.
    Eben noch die Stimme, die ihr eine Botschaft ankündigte
– und nun erlebte sie mit allen Fasern ihres Bewußtseins
und ihres Körpers diese Botschaft selbst.
    Die Welt um sie herum veränderte sich.
    Der Nebel löste sich auf.
    Mit einem Mal meinte Beverley Summer nicht mehr in der Horizontale
zu liegen, sondern wieder auf ihren Füßen zu stehen.
    Fest und steinig war der Untergrund. Unweit von ihr erhoben sich
bizarre, zerklüftete Felsnadeln, die in einen schwarzen,
sternenübersäten Himmel ragten.
    Beverley Summer ließ den Blick in die Runde schweifen.
    Was sie erlebte, war so phantastisch, so
außergewöhnlich, daß Worte zu schwach waren, es zu
schildern.
    Sie glaubte das Ereignis in seiner ganzen Tragweite zu
erkennen.
    Der kantige, felsige Horizont hob sich messerscharf vom schwarzen
Hintergrund des – Weltalls ab!
    Die junge, blasse Frau mit dem kurz geschnittenen Haar hob den
Blick und fuhr erschreckt zusammen. Links über ihr stand
sonnengroß eine kupferfarbene, mit zahllosen dunklen Streifen
durchsetzte Scheibe, die wie ein Planet über ihr schwebte.
    Es handelte sich in der Tat um einen Planeten. Es war – der
Mars.
    Sie selbst stand in dieser Minute auf einem winzigen, nur mehrere
Quadratkilometer großen Gesteinsbrocken, einem sogenannten
Planetoiden, der sich in einer Umlaufbahn zwischen Erde und Mars
befand. Zu beiden Seiten neben ihr, über und unter ihr,
schwebten weitere Gesteinsbrocken, die aus einem größeren
Planeten zu stammen schienen. Einige waren größer als
jenes steinige Eiland, auf dem sie stand – andere kleiner. Es
gab einige, die waren nur so groß wie
Tennisbälle…
    Beverley Summer fühlte ihr Herz pochen.
    Was sie hier erlebte, war doch ganz unmöglich!
    Diese winzige, steinerne Welt, auf der es weder Wasser noch Luft
gab, die auf der einen Seite durch die ungehinderte
Sonneneinstrahlung glühend heiß und auf der anderen Seite
durch die eisige Kälte des Weltalls klirrend kalt war – war
eine mörderische Welt, die einen Menschen von einer Sekunde zur
anderen umbrachte!
    Aber seltsamerweise konnte sie atmen, spürte sie weder Hitze
noch Kälte und war in eine für sie angenehme Temperatur
getaucht.
    Zu dieser, allen Naturgesetzen hohnsprechenden Erkenntnis kamen
neue Erfahrungen und Erlebnisse, die sie wie ihre Umgebung als echt
und wirklich vorhanden annehmen mußte.
     
    *
     
    Sie hörte plötzlich ein Geräusch hinter sich.
    Schritte!
    Sie wandte den Kopf. Schräg hinter ihr löste sich aus
dem Schatten der seltsam geformten Felsnadeln eine Gestalt. Es war
Dr. Stone, den sie in den Krater gestoßen hatte. Beverley
Summer konnte sich plötzlich wieder an alles erinnern. Und
seltsamerweise begriff sie in dieser Sekunde erst, weshalb sie es
getan hatte.
    »Wir sollten die gleichen Erfahrungen machen«, sagte sie
leise. »Irgend jemand will, daß wir beide zu Eingeweihten
werden. Dieser Jemand ist niemand anders als Shimba-Loo. Er hat es
mir selbst gesagt…«
    Der untersetzte Mann mit dem schütteren, grauen Haar, das ihn
älter machte, nickte ernst. »Als ich in den Krater fiel,
hätte ich nicht geglaubt, daß sich unsere Wege noch mal
kreuzen würden. Es gibt viele seltsame und wunderbare Dinge in
dieser Welt.
    Shimba-Loo will sichergehen. Er braucht Botschafter. Dazu hat er
uns erwählt. Soviel ist mir in der Zeit meines kurzen
Aufenthaltes hier klargeworden. Es ist als ob ein unsichtbarer Geist
mit meinem Hirn ständig in Verbindung stehe, um es mit neuen
Informationen zu versorgen. Mit Worten tut Shimba-Loo sich schwer,
habe ich festgestellt. So hat er einen anderen, für ihn offenbar
günstigeren Weg gewählt, uns in Kenntnis zu setzen.
Daß er zwei Personen gleichzeitig ausgewählt hat, spricht
dafür, daß er Sicherheit sucht. Er muß damit
rechnen, daß einem von uns etwas passiert… Dann aber
muß der andere noch in der Lage sein, seine Botschaft weiter zu
geben.«
    Die Begegnung und das Gespräch spielten sich ab wie im Traum.
Hier waren zwei fremde Menschen, deren Wege sich durch Zufall
kreuzten, im wahrsten Sinne des Wortes wie im Traum mitten im Weltall
auf einem winzigen Eiland zusammengetroffen, um etwas in die Wege zu
leiten, was ein fremder und für sie unfaßbarer Geist
ausgedacht hatte.
    Sie begriffen: so gewaltig diese Macht auch sein mochte – sie
kam ohne die Hilfe

Weitere Kostenlose Bücher