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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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haben…«
    Delay wollte nähere Einzelheiten über dieses, von
Lorette angekündigte Teehaus wissen, hielt aber im Sprechen
inne, als er die schemenhaften Umrisse des im viktorianischen Stil
errichteten Gebäudes sah, das wie eine wunderschöne Fata
Morgana eine zurückweichende Lichtung ausfüllte.
    Ein Haus mit spitzgiebeligem Dach, kleinen Erkern und Baikonen
wirkte hier, inmitten der Waldschneise, geradezu einladend.
    Tom Delay strahlte: »Genau wie du gesagt hast. Nicht ein
einziges Fahrzeug. Wir sind offenbar die einzigen
Gäste.«
    »Dann wird man uns um so zuvorkommender – wie
Könige – bedienen.«
    Lorette Mallory fuhr ans Haus heran, bremste und schaltete den
Motor ab.
    Totenstille umgab sie.
    Tom Delay stieg aus, ging um das Fahrzeug herum und öffnete
die Tür zur Fahrerseite, damit Lorette heraus konnte.
    Als sie die Beine herumzog, rutschte der schwingende Rock
über die Knie und gab den Blick auf ihre langen, braunen und
festen Schenkel frei. Sie machte sich nicht die Mühe, den Rock
verschämt herunterzustreichen.
    Tom Delay streckte beide Hände nach ihr aus, die sie ergriff.
Er zog sie an sich. Ihre Nähe verwirrte und erregte ihn jedesmal
aufs neue.
    Er schlang den rechten Arm um ihre Hüften.
    Zwei Schritte von der schmalen, niedrigen Tür entfernt,
ließ Tom die schöne Journalistin los, um ihr zuvorkommend
die Tür zu öffnen.
    Seine Hand legte sich auf die Klinke… wollte sich auf die
Klinke legen… aber da war nichts.
    Er griff ins Leere!
    Im nächsten Augenblick reagierte sein Verstand mit Verwirrung
und Ratlosigkeit.
    Wo er eben noch das Haus im viktorianischen Stil wahrgenommen
hatte, waberte lautlos und grau der Nebel auf und nieder. Dahinter
zeigten sich die schemenhaften Umrisse alter, knorriger
Bäume.
    Diese unheimliche Stille!
    Sie war nicht normal. Man hörte kein Laub rascheln, das von
irgendeinem Waldtier verursacht wurde, man hörte nicht mal das
Zwitschern der Vögel…
    »Lorette!« rief er voller Entsetzen. »Das gibt es
doch nicht! Das ist ja unheimlich! Laß uns schnell von hier
fortgehen…« Mit diesen Worten warf er den Kopf herum, um
seine Freundin anzusehen.
    Aber die – war nicht mehr da, wo sie eben noch gestanden
hatte!
    An ihrer Stelle – ragte hoch wie ein Hügel eine
schuppige, riesenhafte Echse auf, deren Maul weit geöffnet war.
Weiß und wie geschliffene Dolche schimmerten die gewaltigen
Zahnreihen. Rot wie Blut zuckte die dicke Zunge in dem gewaltigen
Maul, von dessen Lefzen schwarzer Geifer troff.
     
    *
     
    Die bernsteinfarbenen Raubtieraugen in dem wuchtigen Schädel
mit den Hörnern bewegten sich wie selbständige Kugeln.
    Ein urwelthaftes Brüllen kam aus der Kehle des
Ungeheuers.
    Es hob seine rechte Pranke.
    »Lorette?« entrann es mit schwacher Stimme den
zitternden Lippen des bleichen Mannes. Er taumelte zurück. Sein
Herz schlug wie rasend, und der Schweiß brach ihm aus allen
Poren. »Lorette!« rief er dann mit sich
überschlagender Stimme, daß es schaurig durch den Wald
hallte und er das Echo seines Rufes vernahm.
    »Wo bist du?«
    Gehetzt blickte er sich um. Die Frau, in die er vernarrt war, wie
in keine andere je zuvor, war wie vom Erdboden verschluckt.
    Panisches Entsetzen packte sein Herz, und er meinte, eine eiskalte
Hand würde seine Brust durchstoßen und das zuckende Organ
umklammern.
    Verschluckt! Aus dem Nichts war das Ungetüm gekommen und
hatte Lorette… Alles in ihm wehrte sich gegen das, was sich ihm
aufdrängte.
    Die Haare standen ihm zu Berg. Die riesige Klauenhand kam
blitzschnell herab!
    Tom Delay wußte nicht, woher er die Kraft zum Handeln nahm.
Wie von Furien gehetzt, lief er los. Keine Sekunde zu spät. Die
Klauenpranke krachte nach unten.
    Zweige und Äste brachen, das Buschwerk, das in Wirklichkeit
anstelle des im viktorianischen Stil erbauten Teehauses stand, wurde
wie unter einem riesigen Hammer zusammengepreßt.
    Das Brüllen ließ die Luft erzittern. Das Stampfen der
massigen, muskulösen Schuppenbeine erschütterte den
Erdboden, über den er lief.
    Für Tom Delay stand die Welt Kopf…
    Alles in ihm wehrte sich gegen das, was er sah, hörte und
erlebte – und doch konnte er diese grausige Vision nicht einfach
ignorieren.
    Er suchte sein Heil in der Flucht.
    Aber er hatte nicht die geringste Chance.
    Wenn er zehn Schritte machte, tat das Ungeheuer nur einen
einzigen, und im Nu war der scheinbar rettende Abstand zwischen ihnen
zur Lächerlichkeit zusammengeschrumpft.
    Delays gesamter Organismus befand sich in

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