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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Stirn zeigte sich eine steile
Unmutsfalte. Sein ganzes Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »B-e-r-e-c-h-n-u-n-g?« dehnte er dieses Wort mit
schwacher, kaum vernehmbarer Stimme. »Lorette… wieso…
du? Was hast du… mit diesem… furchtbaren…
Ungeheuer… zu… tun?«
    »Alles, Tom! Das andere – und ich… wir sind ein-
und dasselbe.«
    »Das kann… nicht… sein… Lorette«, brachte
der Sterbende mit letzter Kraft hervor. »Ich verliere…
den… Verstand… Ich begreife… nichts… du,
Lorette… hast nichts… nicht das Geringste… mit dem zu
tun… was ich meine… gesehen zu haben.«
    »Du irrst, Tom!« Er konnte den triumphierenden Ausdruck
auf ihrem Gesicht nicht mehr wahrnehmen. Es schien, als würde
sie die letzten Sekunden seines Lebens noch ausnützen, um ihm
ihren Sieg noch vollends klarzumachen. »Dies alles war gewollt.
Ich mußte dich töten…«
    »Was sagst… du… da… Lorette? Warum –
Lorette? Wie kannst du – meinen Tod… wollen… wenn du
mich… doch… liebst?«
    »Ich habe dich nie geliebt, Tom. Liebe? Was ist das? Ich habe
lediglich getan, was Shimba-Loo von mir verlangt hat. Er ist mein
Herr und Meister – er befiehlt, und ich führe aus! Dein Tod
ist der Köder für Frank Morell, für Mirakel – den
Dyktenmann… Er wird dir nachfolgen, weil er nun glaubt,
daß das schreckliche Ungeheuer erneut auftauchte um mich zu
verfolgen…«
    Man sah dem blassen, verzerrten Gesicht Delays an, daß es
noch viele Fragen gab, die ihm auf der Seele brannten.
    In der tiefsten Tiefe seines Bewußtseins entwickelte sich
ein merkwürdiger, unfaßbarer Gedanke. Ein Verdacht…
Konnte es sein, daß Geister aus einem finsteren Reich das Leben
der Menschen in irgendeiner Form beeinflußten und
bedrohten?
    In vielen Büchern war schon die Rede von sogenannten
Besessenen, die einen oder gar mehrere Teufel und Dämonen in
sich beherbergten. So etwas gab es nicht… konnte es nicht geben!
Wenn ein Mensch nicht wollte, dann konnten die bösen Mächte
ihm nichts anhaben.
    Bei Lorette Mallory aber lagen die Dinge anders. Sie wollte…
sie war kein Mensch!
    Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen war sie in sein Leben
getreten und hatte ihn wie ein Handwerkszeug benutzt. Nun entledigte
sie sich dieses Handwerkszeugs…
    Seine Gedanken verwischten und waren nicht länger
faßbar für ihn.
    Mit einem großen Geheimnis in seinem Herzen starb Tom Delay.
Sein Körper streckte sich, sein Kopf fiel zur Seite.
    Lorette Mallory richtete sich auf. Ohne noch einen weiteren Blick
auf den Toten zu werfen, wandte sie sich um und lief schleunigst den
Weg zurück, den sie mit dem silbergrauen Bentley gefahren
war.
    Nackt und bloß wie sie war, eilte sie in den Nebel. Dann
begann sie laut um Hilfe zu rufen.
    Auf dem Weg zur Straßenkreuzung bediente sie sich der
magischen Fähigkeiten, die der schreckliche Shimba-Loo ihr
verliehen hatte.
    Ihre Blöße bedeckte sich mit dem hellen,
buntgemusterten und schwingenden Rock, mit dem enganliegenden,
ausgeschnittenen T-Shirt, der ihre weiblichen Reize voll zur Geltung
brachte.
    Ihr langes, blondes Haar flatterte wie eine Fahne um ihren
Kopf.
    Sie erreichte die Wegabzweigung und lief am Fahrbahnrand entlang,
heftig winkend, sobald sie die Annäherung eines Fahrzeuges
registrierte.
    Der erste Fahrer hielt auch sofort an, als er die
verängstigte, völlig erschöpfte Frau sah.
    Erschrocken kam der Mann aus dem Auto. »Was ist denn los? Ist
etwas passiert?«
    Lorette Mallory atmete schnell und schluckte. Mehrere Male setzte
sie zum Sprechen an, aber kein vernünftiges Wort kam über
ihre Lippen.
    Abgehackt erzählte sie etwas von einer Spazierfahrt mit ihrem
Freund, vom Auftauchen einer urwelthaften Echse, die sie hatte
töten wollen und der ihr Begleiter schließlich zum Opfer
gefallen war… »Polizei… bitte informieren Sie…
das nächste Revier!« stammelte sie. »Das Untier…
kann jederzeit… wieder auftauchen. Es hält sich noch…
immer im Wald auf. Menschen… sind aufs äußerste
gefährdet!«
    Ihre Stimme klang weinerlich. Sie schluchzte. Lorette Mallory war
mit den Nerven fertig.
    Was sie – ihren eigenen Worten nach – erlebt hatte, war
mehr als ein Mensch ertragen konnte.
    Sie verdrehte die Augen und taumelte.
    Der Fahrer, den sie angehalten hatte, reagierte schnell genug.
    Lorette Mallory sank in seinen Armen zusammen.
    Sie war bewußtlos…
     
    *
     
    Der Mann verlor keine Sekunde und informierte die Polizei, die
sofort einen Streifenwagen losschickte,

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