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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wurden ihre Leiber in die
Meerestiefe gerissen und zu einem Fraß für die Fische.
    Der ungleiche Kampf, jener Überraschungsangriff, währte
nur kurze Zeit.
    Das Wasser rauschte und gurgelte, gischtige Schaumwellen
klatschten am zerstörten Rumpf des Schiffes empor, Todesschreie
verhallten über dem Meer.
    Innerhalb weniger Minuten, die Hellmark vorkamen wie eine
Ewigkeit, spielte sich alles ab. Die »General Masters«
sank. Donnernd fielen die Wassermassen in den entstehenden Strudel,
doch die Maschinenfische und die Menschenhaie, die von den Ursen
geritten wurden, wurden davon nicht in Mitleidenschaft gezogen.
    Es schien, als ob ein magisches Feld sie auch vor jeder
natürlichen Gefahr schütze…
    Sequus hatte seine Finger im Spiel.
    Die Bilder verblaßten, die Haut der Kugel wurde wieder
durchsichtig.
    Hellmark konnte wieder in den Tempel sehen, erblickte die
zahllosen Fischmenschen, den geflügelten Sequus und seinen
Freund Rani, der noch immer am Boden lag und sich nun langsam und
schwerfällig in der riesigen Wasserlache zu regen begann.
    Mahay prustete und schnaufte wie ein Walroß, er
schüttelte sich und begriff im ersten Moment nicht, wo er sich
befand.
    In dem Augenblick, als er wieder zu sich kam und sich aufrichtete,
erhob sich auch die dünne, ausgebreitet auf dem Boden liegende,
elastische Haut und wölbte sich über ihn wie ein Himmel,
der sich langsam verschloß.
    Sequus’ Magie wurde wirksam. Rani Mahay war erneut gefangen,
um – wie Björn, Carminia Brado und Pepe – auf seine
Hinrichtung zu warten.
    Der Tod durch Ertrinken war ihnen bestimmt.
    Und nun gab es keine weitere Möglichkeit mehr, das Warten
länger hinauszuzögern. Sequus ließ sich auf nichts
mehr ein, und es interessierte ihn auch nicht, was Hellmark über
die Beziehung der sieben Hauptdämonen untereinander dachte.
    Sequus war siegessicher. Er wollte nicht wahrhaben, daß er
möglicherweise – da er kein reinblütiger Dämon
war – nur als eine Art Werkzeug benutzt wurde, um, wie schon
viele andere rangniedrigere Diener der Finsternis, dann doch wieder
in der Versenkung zu verschwinden.
    Der Ursenkönig breitete erneut Flügel und Arme aus.
    Dann wieder murmelten seine Lippen eine Beschwörung in einer
Sprache, die Hellmark nicht verstand.
    Da veränderte sich die Atmosphäre im Innern der Blase
erneut.
    Die Luft roch plötzlich schärfer, und Björn
spürte, wie benommen sein Kopf war.
    Er griff nach seiner Stirn, hinter der Anspannung entstand, und
vernahm das leise Rauschen, das von nun an permanent vorhanden war
und er die ganze Zeit über nicht wahrgenommen hatte.
    Es schien ihm, als würden in der Innenhaut sich
plötzlich zahlreiche Öffnungen bilden, durch die ein
geheimnisvolles Gas ins Innere ströme.
    Und genauso war es!
    Alles begann sich vor Hellmark zu drehen. Seine Sinne wurden
stumpf, seine Augen, die eben noch aufmerksam und interessiert die
Umgebung beobachtet hatten, blickten starr.
    Unter der Einwirkung eines geheimnisvollen, magischen Gases wurde
Hellmark von einer Minute zur anderen zu einer willenlosen Puppe.
    »Hellmark… kannst du mich hören?« fragte
Sequus wieder in der Sprache, die Björn verstand.
    »Ja«, antwortete Björn mit klarer, natürlicher
Stimme.
    »Dann weißt du, was du zu tun hast…«,
erwiderte der König der Ursen. Wort für Wort trug er
Hellmark auf, was er von ihm erwartete, und Wort für Wort –
ohne die geringste Veränderung – wiederholte Björn den
hypnotischen Auftrag.
    »Ich werde den Eingang in die Tiefe benutzen und die
Gärten des Hestus aufsuchen… dort werde ich Carminia und
Pepe darauf hinweisen, daß es für sie wichtig ist, mit mir
zu kommen, weil ich einen Sieg über Sequus davongetragen
habe… ich werde mich verhalten, wie es meiner Art entspricht.
Niemand wird mir etwas anmerken…«
    »Genauso ist es«, bestätigte der Ursenkönig.
Er nickte gelassen. Dann ließ er die Arme sinken und faltete
seine Flügel zusammen. Hellmarks starrer Blick verlor sich im
gleichen Augenblick, und er war der Mann, wie ihn jeder kannte:
frisch, unternehmungslustig, voller Elan. Daß er dennoch nicht
Herr seines eigenen Willens war, sah man ihm nicht an…
    Die Hautkugel um Björn klappte auf wie Blätter einer
sich öffnenden Blüte. Lautlos entfalteten sie sich und
legten sich flach auf den Boden. Björn Hellmark war
frei…
    Fassungslos starrte der wieder zu sich gekommene Rani Mahay auf
den Freund. Der Inder wischte sich über die Augen, trommelte
gegen die Innenwand

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