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Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Augenblick seinen Zweitkörper
zurück in das Hotelzimmer Nummer zweihundertsechsundsiebzig.
    »Rich?« fragte Macabros Tausende Meilen entfernt. Die
Frage wurde Bewußtseinsinhalt Björns, und die Umgebung,
die sein Zweitkörper mit seinen Sinnen aufnahm, sah praktisch
auch er. Der Raum, in dem Richard Patrick nach dem Angriff der
Nachtseelen zurückblieb, war leer…
     
    *
     
    Macabros Gesichtszüge wurden hart.
    Der Freund konnte sich nicht in Luft aufgelöst haben!
    Macabros sah sich aufmerksam in dem Apartment um.
    Keine Spur…
    Er verließ das Zimmer. Vielleicht war Patrick in seiner
Aufregung nach draußen gelaufen? Doch auch auf dem Korridor war
alles leer. Die Seitenabzweigung… Neben der geöffneten
Tür lag noch immer die junge Frau, die vor wenigen Minuten
ohnmächtig geworden war.
    Macabros eilte auf sie zu und hob sie auf seine Arme.
    »Hallo, Madame! Können Sie mich hören?«
    Er trug die schöne Fremde ins Zimmer.
    Die Augenlider mit den langen, seidigen Wimpern zitterten
aufgeregt wie die zarten Flügel eines Schmetterlings.
    Macabros ging zum Waschbecken, feuchtete das Handtuch an und
tupfte damit die Stirn der Ohnmächtigen ab.
    Die Frau gab ein leises Stöhnen von sich. Dann schlug sie die
Augen auf.
    »Es ist alles in Ordnung, Madame. Sie brauchen sich nicht zu
ängstigen. Es besteht überhaupt kein Grund zur
Sorge…«
    Sie lächelte ihn an. »Wenn Sie bei mir sind, habe ich
keine Angst mehr«, sagte sie mit leiser, verführerischer
Stimme.
    Er wandte sich zum Gehen. »Wo wollen Sie hin?« rief sie
ihm nach. Sie war wieder voll bei Bewußtsein. »Bleiben Sie
doch, bitte…«
    Aber Macabros hörte sie schon nicht mehr. Er war an der
Tür, drückte sie ins Schloß und eilte davon. Drei
Schritte von der Tür entfernt löste Hellmark auf Marlos
seinen Zweitkörper auf. Beide Körper lebendig und voll
aktiv zu erhalten, kostete ihn viel Kraft und zehrte an seiner
Substanz.
    Macabros verschwand in dem Augenblick, als die attraktive
Französin die Tür ihres Zimmers öffnete.
    Die Frau war erstaunt, den Korridor vor sich leer zu finden.
    Ihre schön geschwungenen, feuchten Lippen öffneten sich
zu einem leisen Aufschrei.
    Sie wurde an die Szene von vorhin erinnert, als dieser Mann sich
schon mal wie ein Geist aufgelöst hatte.
    War er kein Mensch aus Fleisch und Blut?
    Der Gedanke schockte sie und bewirkte das gleiche wie vorhin.
    Sie verdrehte die Augen, ihre Kniekehlen wurden weich.
    Sie schaffte es gerade noch zwei Schritte zurück zu gehen und
fiel dann auf das Bett.
    Die Beine hingen über die Seite, mit dem Oberkörper lag
sie in seltsam verkrampfter Haltung, beide Hände ausgestreckt
wie in Erwartung, daß irgend jemand kam, den sie umarmen
konnte.
    Die Tür war weit geöffnet.
    Vom Ende des Ganges – aus Richtung Zimmer
zweihundertsechsundsiebzig - näherte sich ein etwas
dreißig Zentimeter langes Etwas, das dicht an der Bodenleiste
entlangglitt, so daß es im Schatten kaum auffiel.
    Es bewegte sich lautlos und mit erstaunlicher Schnelligkeit.
    Es war jenes Ding, das sich aus dem Körper der Nachtseele
gelöst hatte, der Macabros und Richard Patrick im Schrank des
Zimmers zweihundertsechsundsiebzig zu allererst begegneten.
    Unbemerkt und flink wie eine Schlange verschwand es in den Raum,
in dem die bewußtlose Frau lag.
     
    *
     
    Björn Hellmark ließ Macabros direkt neben sich
erstehen, berührte ihn und verschwand im nächsten Moment
aus dem Kreis der Freunde.
    Rani Mahay erhob sich ebenfalls.
    »Nun, wenn unsere Zusammenkunft so abrupt unterbrochen wird,
mache ich mich am besten auch gleich auf den Weg«, meinte der
glatzköpfige Inder. »Bis dann! Wollen wir hoffen, daß
ich das schöne Mädchen unter all den schönen Frauen in
Paris wirklich entdecke.«
    Seine Worte waren kaum verklungen, da war er auch schon
verschwunden.
    Leise fauchend schlug die Luft an der Stelle zusammen, wo er eben
noch gestanden hatte.
    Fast zur gleichen Zeit kamen Rani Mahay und Björn Hellmark in
Paris an. Beide jedoch an zwei völlig verschiedenen Stellen.
    Der Inder materialisierte neben einer dunklen Hausfassade in der
Nähe des Place de la Concorde, Björn Hellmark und Macabros
kamen auf dem Parkplatz des Hotels an, an dem in großen
schwarzen Buchstaben der Name ’Bijou’ prangte.
    Niemand wurde Zeuge, als Macabros sich auflöste.
    Der blonde Mann bewegte sich mit federnden Schritten zum
Hautpeingang und sprach an der Rezeption vor.
    Der Concierge blickte interessiert auf und strich sich

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