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Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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über
seinen graugesprenkelten Bart.
    »Monsieur, was kann ich für Sie tun?«
    Björn erklärte, daß ein Freund von ihm im Hotel
logiere.
    »Sein Name ist – Pierre Yves Bayonne. Er ist doch noch
bei Ihnen untergebracht, nicht wahr?«
    Er brauchte unbedingt diese Einleitung, um schließlich auch
von Richard Patrick sprechen zu können, von dem er behauptete,
daß dieser Mann die Absicht hatte, hierher zu kommen, um
Bayonne zu besuchen. Dann hatte die Geschichte wenigstens Hand und
Fuß.
    Björn war darauf eingestellt, zu hören, daß Pierre
Yves Bayonne sich nicht mehr im Hotel aufhalten würde.
Schließlich hatte er als Macabros festgestellt, daß das
Zimmer zweihundertsechsundsiebzig nicht mehr bewohnt war.
    Um so überraschter war er, die Antwort zu hören.
    »Oui, Monsieur Bayonne ist Gast dieses Hauses. Allerdings
hält er sich im Moment nicht hier auf. Er hat das Hotel vor drei
Tagen verlassen, sein Zimmer aber noch für zehn weitere Tage im
voraus bezahlt.«
    »Das ist seltsam«, stellte Björn sich auf die
veränderte Situation ein. »Ein Freund von mir wollte ihn
besuchen, er muß hier im Hotel gewesen sein. Vielleicht haben
Sie ihn zufällig gesehen?«
    »Wie sah Ihr Freund denn aus?«
    Björn Hellmark gab eine genaue Beschreibung Richard
Patricks.
    Kopf schütteln. »Nein, Monsieur! Tut mir leid! Ein Herr,
auf den diese Beschreibung paßt, hat nicht nach Bayonne
gefragt. Kann ich irgendeine Nachricht für ihn
hinterlassen?«
    »Hat er denn angegeben, wann er wieder zurück sein
will?«
    »Leider nein. Doch wenn er für zehn Tage voraus bezahlt
hat, ist anzunehmen, daß er in der Zwischenzeit noch mal sein
Zimmer aufsucht.«
    Da gab es eine Frage, die Hellmark auf der Zunge brannte.
»Wenn Monsieur Bayonne sich für längere Zeit nicht in
Ihrem Haus aufhält, ist doch anzunehmen, daß er auch sein
Gepäck mitgenommen hat, nicht wahr?«
    »Ja, das hat er mitgenommen«, entgegnete der Mann mit
dem Bärtchen. »Dennoch ist das Zimmer für ihn
jederzeit reserviert. Schließlich hat er bezahlt.«
    Hellmark bat darum, einen Blick in jenen Band des Pariser
Telefonbuches zu werfen, in dem der Buchstabe ’N’
vorkam.
    Er hatte einen Verdacht. Und im Moment sah er keine andere
Möglichkeit des Weiterkommens, als die, herauszufinden, wo
Albert Nevieux, der Mann wohnte, mit dem Pierre Yves Bayonne sich
getroffen hatte.
    Der Name war glücklicherweise nicht so weit verbreitet. Und
Albert Nevieux gab es in der Millionenstadt nur eine Handvoll.
    Hellmark bedauerte, daß der Fotograf hinter dem Namen seinen
Beruf nicht hatte aufführen lassen.
    Er ließ einen Versuchsballon los. »Kennen Sie
zufällig den Fotografen Albert Nevieux?« fragte er
unvermittelt.
    »Naturelement, Monsieur. Sein Name ist so bekannt wie die
Zeitschrift, für die er arbeitet. Ich bin zufällig
begeisterter Amateurfotograf und besitze mehrere Fotobände von
Monsieur Nevieux.«
    »Das ist ja großartig!« Hellmark atmete
erleichtert auf.
    »Und kürzlich hatte ich sogar die Freude, Monsieur
Nevieux persönlich kennenzulernen. Er war hier im Hotel. Bei
Ihrem Freund Bayonne.«
    Nun paßte plötzlich alles zusammen, und Björn war
froh, daß er die Sprache noch mal darauf gebracht hatte. Der
Concierge konnte genau angeben, welcher Albert Nevieux der Fotograf
war. So konnte Hellmark sich ersparen, die einzelnen Bezirke
aufzusuchen, um dies erst herauszufinden.
    Björn bedankte sich, verließ das Hotel und verwandelte
sich wenige Schritte vom Eingang des ’Bijou’ entfernt in
Macabros, um im nächsten Augenblick in der Rue Buffon
aufzutauchen.
    Das fünfstöckige alte Mietshaus, in dem Albert Nevieux
wohnte, stand genau am Jardin de Plantes.
    Hellmark studierte die Namensschilder am Hauseingang. Der Fotograf
wohnte direkt unter dem Dach.
    Björn drückte auf die Türklingel.
    Ob Nevieux zu Hause war?
    Der Türsummer ging, und Hellmark trat in den dunklen, muffig
riechenden Hausflur.
    Der späte Besucher ging in den vergitterten Lift, der ihn
ratternd in die Höhe trug.
    Nevieux war also da. Vielleicht würde er durch ihn mehr
erfahren über das, was sie im Hotelzimmer Pierre Yves Bayonnes
in Bann gezogen hatte.
    Darüber hinaus erwartete er jemand Bestimmten zu treffen.
Wenn seine Gedankengänge richtig waren…
    Als sich rasselnd die Lifttür im obersten Stock öffnete,
wußte er, daß seine Vermutung richtig war.
    »Rich!« entfuhr es ihm dennoch überrascht.
»Daß ich dich bei Nevieux wahrscheinlich treffen
würde – damit habe ich schon

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