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Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Zwischenfall kam.
    Pepe, der kleine Mexikanerjunge, den er an Sohnes Statt angenommen
hatte, streckte plötzlich seinen Kopf durch das
gegenüberliegende Fenster, das nur zu zwei Drittel vom Rollo
bedeckt war.
    »Björn«, rief er dem blonden Mann leise zu.
»Bitte, entschuldige, daß ich störe. Ich muß
dir jedoch etwas ausrichten. Es ist sehr wichtig!«
    »Was hast du auf dem Herzen, mein Junge?«
    Zwischen diesen Menschen, die hier eine Gemeinschaft bildeten, gab
es kein Geheimnis. Da konnte jeder frei sprechen.
    »Ich war bei Mr. Patrick. In New York. Er hat mich gebeten,
dir auszurichten, daß er sich gern mal wieder mit dir unter
vier Augen unterhalten möchte. Es scheint da etwas sehr
Wichtiges zu geben…«
    Alle, die in der einfachen Blockhütte versammelt waren,
wußten sofort, worum es ging.
    Richard Patrick war der Verleger von ’Amazing Tales’.
Dies war eine Zeitschrift, in der okkulte, magische und
grenzwissenschaftliche Themen behandelt wurden. Viele Leser kauften
’Amazing Tales’ aus Neugier. Sie hatten einfach Freude
daran, über Dinge zu lesen, die geheimnisvoll und
rätselhaft waren. Sie machten sich über das Geschriebene
wenig oder gar keine Gedanken. So war es nicht verwunderlich,
daß nur einige Leute merkten, daß das meiste, was Richard
Patrick in seiner Zeitschrift mitzuteilen versuchte, auf
tatsächlichen Begebenheiten beruhte. Björn Hellmark war
eifriger Leser dieses Magazins. Ein umfangreicher Mitarbeiterstab in
allen Teilen der Welt versorgte den Verlag in New York
regelmäßig und ständig mit den neuesten Erkenntnissen
und Berichten.
    Merkwürdigkeiten, die sich überall in der Welt
ereigneten, waren gerade für Björn Hellmark und seine
Getreuen von besonderem Interesse. Aus den mysteriösen Artikeln
las er Hinweise auf Feinde, die aus der Finsternis kamen, sich unter
Menschen mischten oder Menschen wie Marionetten benutzten.
    Jetzt, nach Pepes Rückkehr aus New York, wurde Björn
sofort hellhörig.
    »Hat er noch etwas gesagt?« wollte er wissen.
    »Nein, Björn. Das war alles…«
    Doch gerade das Wenige konnte schon genug sein. Richard Patrick
hatte Pepe offensichtlich nicht beunruhigen oder mit Informationen
versehen wollen, die für den Jungen ungeeignet waren.
    »In Ordnung! Vielen Dank! Ich werde mich gleich darum
kümmern…« Hellmark meinte es wörtlich. Für
ihn war es nicht notwendig, lange Reisevorbereitungen zu treffen.
Für niemand auf der Insel Marlos gab es eigentlich ein solches
Problem.
    Wenn einer den Wunsch hatte, das weltabgeschiedene Eiland mitten
im Pazifischen Ozean jenseits der Datumsgrenze zu verlassen, dann
genügte im wahrsten Sinn des Wortes ein einziger Gedanke.
    Es gab eine wunderbare Eigentümlichkeit, die mit dem
Aufenthalt auf Marlos Hand in Hand ging. Jeder, der sich längere
Zeit dort aufhielt, war imstande, seinen Körper an jeden
beliebigen Ort der sichtbaren Welt zu versetzen. Die Reise dauerte
Bruchteile von Sekunden, denn nichts ist schneller als der
Gedanke.
    Die Möglichkeit, nach Lust und Laune die Insel zu verlassen
und irgendwo aufzutauchen – ob in London, Berlin, New York,
Paris, Bangkok, Sidney, Madrid oder in einem weltabgeschiedenen Punkt
wie Nord- oder Südpol, wie eine ferne Insel auf der anderen
Seite der Erdkugel, war für niemand auf der Insel etwas
Besonderes.
    Jeder beherrschte diese Fähigkeit.
    Björn Hellmark hatte darüber hinaus noch andere
Möglichkeiten.
    Ohne daß er selbst Marlos verließ, konnte er seinen
Zweitkörper entstehen lassen und ihn an jeden beliebigen Ort
versetzen.
    Davon machte er jetzt, unmittelbar nach Pepes Mitteilung,
Gebrauch.
    Alle, die anwesend waren, ahnten es, ohne jedoch zu sehen, wie
Björns Zweitkörper Tausende von Meilen entfernt im Korridor
eines Bürohochhauses mitten in New York materialisierte.
    Der gleiche Björn Hellmark, der auf Marlos mit den Freunden
sprach, existierte nochmal als Ätherkörper, als Doppel.
Björns Zweitkörper unterschied sich in nichts vom Original.
Macabros blickte aufmerksam nach allen Seiten und setzte sich dann in
Bewegung.
    Der Lift rauschte gerade in die Höhe. Das rote Licht
über der Tür flammte auf.
    Die beiden Türhälften glitten zurück. Fünf
Personen verließen den Aufzug. Es waren vier Japaner und ein
Amerikaner. Der Amerikaner verschwand mit seinen Begleitern, die ihm
folgten wie die frisch geschlüpfte Brut der Entenmutter,
aufgeregt sprechend und wild gestikulierend um die nächste
Gangbiegung.
    Aus den Gesprächsfetzen, die Macabros

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