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Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Brado sich versah, wurde sie von den großen
Greifzangen umfaßt und in die Höhe gerissen.
    Die Brasilianerin verlor den Boden unter den Füßen. Sie
schrie und ruderte wie wild mit Armen und Beinen in der Luft herum,
ohne dadurch ihre Lage auch nur im geringsten verändern zu
können.
    Sephoos lachte schallend. Aus seinem spitzen Insektenmaul drangen
kullernde, girrende Laute, die seinen Triumph verkündeten.
    Der mehr als große Insektenmensch teilte mit kräftigen
Flügelschlägen die Luftmassen, gewann rasch an Höhe
und verschwand in der ewigen Düsternis dieser Welt.
    Im Hintergrund waren schwach die Umrisse der Riesenwaben zu
erkennen, die eine ganze Stadt bildeten. Es war die ausgestorbene
Stadt der Insektenrasse, in die Sephoos mit seiner Beute
zurückkehrte.
    Carminia Brado schrie wie von Sinnen, als ihr unheimlicher
Widersacher direkt auf eine offene Kammer der Waben zuschwebte, um
sie darin zu deponieren.
    Die Brasilianerin wußte nur zu gut, was dies bedeutete.
    Schon einmal war sie ahnungslos durch eine dieser Waben gekrochen,
in der Hoffnung, das Grauen hinter sich zu lassen.
    In der Mitte der Wabenkammer war dann die wachsartige Substanz
plötzlich lebendig geworden, und tausend dünne, klebrige
Fäden hatten begonnen, ihren Körper zu umgarnen.
    Wäre nicht im letzten Augenblick Björn Hellmark
aufgetaucht, das Schicksal hätte unweigerlich seinen Lauf
genommen.
    Bevor die Fäden auch durch ihre Poren und in ihren Leib
kriechen konnten, um ihre Zellen zu verändern, hatte er sie aus
der Gefahr befreit.
    Doch diesmal war die Chance gleich null, Rettung von Hellmarks
Seite zu erwarten, von Arson nicht minder.
    Als alter, gebrochener Mann war er zurückgeblieben…
    Sephoos schob sie in die Kammer.
    Björn Hellmark lag in verkrümmter Haltung auf dem Boden
am Fuß des Baumes. Der Deutsche blutete aus einer tiefen Wunde
an der Schläfe. Er hatte das Bewußtsein verloren und war
nicht mehr dazu gekommen, im Moment der größten Gefahr
Macabros entstehen zu lassen.
    Die Dingen nahmen ihren Lauf.
    Auch Arson veränderte sich nicht.
    Er erhob sich, tippelte mit seltsam kraftlosen Schritten auf den
Freund zu, blickte auf den Reglosen herab und verließ dann den
Ort, als wäre überhaupt nichts geschehen. Er warf keinen
einzigen Blick mehr zurück.
    Abwesend tastete er nach dem Amulett, das an einem dünnen
Kettchen an seinem Hals hing und legte seine Hand darauf.
    Da begann sein Kopf fluoreszierend gründ zu leuchten wie eine
Glühlampe…
     
    *
     
    »Was können wir tun, um ihnen zu helfen?« Diese
Frage stellte Alan Kennan, ein junger Mann, der zu Hellmarks
treuesten Anhängern zählte und alles für den Mann tat,
der ihm auf Marlos eine zweite Heimat gegeben hatte.
    Am weißen Strand unter leise rauschenden Palmwipfeln waren
sie versammelt.
    Camilla Davies, Tina Morena, Anka Sörgensen-Belman, Jim, der
Guuf und Ak Nafuur.
    Vertraute Gesichter wie Björn Hellmark, Carminia Brado, Pepe
und Rani Mahay fehlten.
    Was die beiden letzteren anbelangte, so befanden sie sich auf
Marlos.
    Pepe, Hellmarks Adoptivsohn, ein Junge, der über starke
parapsychologische Anlagen verfügte, hielt sich in der
Hütte des Inders auf, saß am Fußende des einfachen
Bettes und spielte leise auf seiner Gitarre. Dabei beobachtete er
unentwegt den Mann mit der Glatze, der mit bloßem
Oberkörper auf dem Bett lag und mit offenen Augen zur Decke
starrte.
    In der Hütte lag ein zweiter Mann, der ebenfalls durch Pepes
entschlossenes Eingreifen von der Gefahr der Selbstvernichtung quasi
im letzten Augenblick gerettet werden konnte.
    Seit über achtundvierzig Stunden lagen die beiden Geretteten
so da, ihr Zustand hatte sich kaum verändert.
    Sie befanden sich in völliger Lethargie.
    Ob diese positiv zu bewerten war oder eine Bedrohung für den
Organismus darstellte, wußte niemand.
    Beide Männer waren in den Bann der Nachtseele aus Zoor
geraten und dabei selbst zu Nachtseelen geworden. Die Nacht war ihr
Metier, nur dann fühlten sie sich wohl und gingen auf die Jagd
nach neuen Opfern, die sie zu ihresgleichen zu machen gedachten. Den
Tag verbrachten sie in unzugänglichen, finsteren Verstecken,
weil das Sonnenlicht sich tödlich auf sie auswirkte.
    Doch die Sonne von Marlos hatte ihnen bisher nicht geschadet. Hier
herrschte immer Tag.
    Pepe hielt unwillkürlich den Atem an, als er sah, daß
Rani Mahays mächtiger Brustkorb sich stärker hob und
senkte.
    Der Inder wurde von einer unerklärlichen Unruhe gepackt. Er
sprach leise und wie

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