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Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Materie waren. »Ich konnte euch
nicht mehr warnen… ich wurde von einem Pfeil getroffen, ehe ich
dazu kam, etwas zu unternehmen… als ich wach wurde, habe ich
sofort gerufen… aber ihr wart nicht mehr da… erst langsam
dämmerte mir, daß man mich entführt hatte. Auch euch?
Ich konnte euch nirgends entdecken… da erhob ich mich, um euch
zu suchen.«
    Er hielt inne und schlug die Augen auf.
    »Die Höhle ist gewaltig… du kannst dir keine
Vorstellung davon machen, Björn…«
    »Was ist in der Höhle passiert?«
    »Das weiß ich nicht… als ich zu mir kam, hatte ich
das Gefühl, alt und verbraucht zu sein. Ich war mir selbst eine
Last…«
    »Wo ist die Höhle, Arson?«
    »Hinter dem Hügel, tief in der Erde. Du mußt
Nh’or Thruu vernichten, denn dort – liegt der
Schlüssel zu unserer Freiheit… und der zum Rätsel der
Nachtseelen.«
    Ähnliches hatte auch Ak Nafuur verlauten lassen. Der einstige
Dämonenfürst Molochos, der nun wieder seinen alten Namen Ak
Nafuur angenommen hatte, gab Björn den Hinweis, nach Zoor zu
gehen und die Gefahr dort an Ort und Stelle zu beseitigen. Nur so sei
es möglich, weiteres Unheil abzuwenden.
    Aber die Dinge hatten sich in der Zwischenzeit verändert. Die
Spalte von Mikro- in den Makrokosmos war wieder verschlossen. Durch
das Verschwinden des Ruinenrestes der magischen Zitadelle. Dadurch
hatte die Gefahr sich praktisch von selbst behoben. Aus dem
Mikrokosmos konnte keine neue Bedrohung mehr eindringen, die –
an Form der Nachtseelen noch in der Normalwelt existierte –
mußte beseitigt werden.
    So konnte die Höhle tatsächlich der richtige Ort
sein.
    »Wie konntest du entkommen, Arson?« Björn sprach
ruhig. Der Freund saß aufrecht an den Baum gelehnt, sah
erschütternd blaß und fremd aus. Die Nase spitz aus dem
zerknitterten Gesicht hervor, in den Augen war jeglicher Glanz
erloschen. Der kräftige, silberne Farbton, der sonst das
Aussehen von Arsons Haut bestimmte, war einer fahlen, matten
Oberfläche gewichen. Arson wirkte krank und sah aus, als ob er
im nächsten Moment wie eine Mumie zerfallen würde…
    »Ich fand einen Ausgang – dann fing ich an zu
laufen.«
    »Nh’or Thruu hielt dich nicht zurück?«
    »Nein! Im Gegenteil – er jagte mich davon. Drohend
hallte seine Stimme hinter mir her…«
    Arson war als abschreckendes Beispiel auf den Weg geschickt
worden. Björn und Carminia sollten sehen, zu welch grausamen
Taten er fähig war.
    Und Hellmark war bereit, die Herausforderung anzunehmen.
    Einiges in Arsons Ausführungen gefiel ihm nicht. Es gab
Widersprüche und Lücken.
    Das mahnte ihn, noch mehr Vorsicht walten zu lassen, falls das
überhaupt noch möglich war.
    Er konnte den Greis und Carminia nicht allein zurücklassen
– das war seine nächste Überlegung.
    Aber er konnte mit Macabros einen weiteren Versuch unternehmen,
jenen Ort aufzusuchen, an dem Arson eine schauerliche Erfahrung
gemacht hatte.
    Dazu kam es nicht mehr…
    Flügelrauschen war plötzlich über ihnen.
    »Björn!« schrie Carminia noch.
    Instinktiv warf Hellmark sich herum und riß gleichzeitig
geistesgegenwärtig sein Schwert empor.
    Ein riesiger Schatten stürzte sich auf die Brasilianerin.
    Ein geflügeltes Insekt, groß wie ein Mensch! Die
Flügelspannweite maß mindestens zweieinhalb Meter.
    Ein Wabenmonster, wie sie es in ihren Träumen auf dieser Welt
zum ersten Mal erblickt hatten.
    Es war – Sephoos, der in den Mikrokosmos zurückgekehrte
letzte Überlebende seines Volkes, der insgesamt drei irdische
Frauen in den unheimlichen Waben hatte zu seinesgleichen machen
können. Mit ihnen beabsichtigte er, sein Volk neu erstehen zu
lassen. Sie waren die Königinnen einer neuen Brut, die die
Waben-Städte bald belegen würden.
    Von all diesen Dingen wußten die in der Mikroweit
Eingeschlossenen nichts. Sie hatten sich während ihrer
»Abwesenheit« von der Erde ereignet.
    Der Insektenmensch stürzte sich blitzartig auf Carminia.
    Björn wurde von dem Angriff ebenso überrascht wie seine
Begleiterin, wie Arson, der Mann mit der Silberhaut.
    Die äußere, hornartig überzogene Kante des rechten
Flügels traf Hellmark.
    Er meinte, an der Schläfe von einem Keulenschlag getroffen zu
werden.
    Im Nachvornlaufen blieb er ruckartig stehen, als würde er
gegen eine unsichtbare Wand rennen.
    Vor seinen Augen begann alles zu kreisen. Dann wurde es schwarz um
ihn herum.
    Schwer wie ein nasser Sack stürzte er zu Boden. Der ganze
Vorgang spielte sich innerhalb von Sekunden ab.
    Ehe Carminia

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