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Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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im Schlaf vor sich hin und warf sich unruhig hin
und her, so daß Pepe es für richtig hielt, Ak Nafuur zu
benachrichtigen, der draußen im Kreis bei den anderen saß
und Möglichkeiten zu Carminias, Arsons und Björns Rettung
erörterten.
    Zu den Versammelten hatte sich inzwischen eine weitere Person
gestellt. Danielle de Barteaulieé, ein neues Gesicht auf
Marlos.
    Die attraktive, faszinierend schöne und junge Französin
hatte lange Zeit unter dem Bann der Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my gestanden und hatte unter Zwang ein Leben
geführt, daß unter normalen Umständen nicht für
sie in Frage gekommen wäre. Lange Zeit galt Danielle für
Hellmark und seine Freunde als verschollen. Durch einen Hinweis Ak
Nafuurs war ihnen endlich ihr Aufenthaltsort bekannt geworden. Und im
Augenblick des höchsten Triumphes, als es endlich gelungen war,
Danielle den unsichtbaren Klauen der Dämonengöttin zu
entreißen, wurden plötzlich Gefahren akut, die Rani Mahay
und Björn Hellmark voll trafen.
    Der Inder wurde zur Nachtseele, Björn Hellmark und Arson
drangen ein in die Mikroweit und konnten nicht mehr
zurückkehren.
    Danielle de Barteaulieé war eine Abtrünnige. Sie hatte
ewige Jugend und Schönheit erhalten, war aber wortbrüchig
geworden, als sie Hellmark zum erstenmal begegnete. Sie nutzte ihre
Hexenkräfte, um Gutes zu tun. Sie war so etwas wie eine
Weiße Hexe. Und damit in den Augen der Schergen
Rha-Ta-N’mys eine Abtrünnige, die vernichtet werden
mußte. Hier auf Marlos war sie auf alle Fälle sicher. Die
Insel war ein Bollwerk gegen das Böse, ein Eiland, auf dem die
unterschiedlichsten Menschen in harmonischer Eintracht trotz
verschiedener Charaktere und Temperamente zusammenleben konnten.
    »Was ist Pepe?« wollte der weißhaarige Priester
wissen.
    »Mit Rani geht etwas vor. Ich weiß nicht, ob es sich
zum Guten oder Bösen wendet«, antwortete der Junge
ernst.
    In der Hütte sahen sie es dann.
    Als sie eintraten, stand der Inder in seiner ganzen
Größe vor ihnen, mitten in dem geräumigen Zimmer.
    Rani Mahay reckte und dehnte seine Glieder.
    »Was war denn los?« fragte er mit müder Stimme, als
würde er aus einem tiefen Schlaf erwachen.
    Pepe und Ak Nafuur antworteten nicht sofort. Sie schienen dem
friedlichen Bild nicht zu trauen, das sich ihren Augen bot.
    Mahay hörte auf mit seinen Freiübungen.
    »Was ist denn los?« fragte er verwundert und wirkte mit
einem Mal hellwach. »Warum starrt ihr mich denn so an? Ist heute
ein besonderer Tag?«
    »Du siehst aus wie eine Fledermaus, die ihre Flügel
spreizt«, platzte Pepe heraus. »Du hättest mal sehen
sollen, was für komische Verrenkungen du machst, um deine Arme
und Beine zu sortieren.«
    »Der Bursche scheint ’ne besonders gute Nacht und
schöne Träume gehabt zu haben«, erwiderte der
sympathische Inder, dessen prachtvolle Glatze mächtig
glänzte. »Ich komme mir vor, als hatte ich tagelang
geschlafen und furchtbar geträumt.«
    »Was hast du denn geträumt?« faßte Ak Nafuur
sofort nach.
    Rani Mahay erzählte. »Ein scheußliches Zeug…
ich versteckte mich in einem Schrank, um mich vor dem Tageslicht zu
schützen. Ich hielt mich in einer fremden Wohnung auf, die ich
mit einem unbekannten Mann teilte, der in einem Sarg schlafen
mußte. Verrückt, wie?«
    Er blickte von einem zum anderen. Pepe und Ak Nafuur verzogen
keine Miene.
    »Aber das ist noch nicht alles, nicht wahr?« sagte der
weise Priester aus Xantilon unvermittelt. »Der Traum geht noch
weiter?«
    »Oh, ja«, bestätigte der ›Koloß von
Bhutan‹. »Stellt euch vor – ich habe geträumt,
Menschen zu jagen. Ich hatte eine ganz merkwürdige Gestalt. Halb
flog ich, halb schwebte ich… den Boden schien ich gar nicht mehr
zu berühren. Ich war schwarz wie die Nacht, ein Geist – auf
der Jagd nach frischer Beute…«
    Er sprach plötzlich bedächtig und unterbrach sich
dann.
    »Das ist alles sehr merkwürdig«, fügte er
unvermittelt hinzu. »Ein Traum, der so intensiv im
Gedächtnis haften bleibt, ist mir nie zuvor in Erinnerung
geblieben. Manchmal kommt es mir so vor, als hätte ich das alles
nicht geträumt, sondern…«
    Er sprach nicht weiter.
    »… sondern erlebt, wolltest du sagen«, fügte
Ak Nafuur einfach hinzu. »Du hast alles genau so erlebt,
Rani.«
    Die Augen des Inders wurden zu einem schmalen Schlitz.
    »Das ist ein Witz. Ihr erlaubt euch einen Scherz mit mir,
nicht wahr?« fragte er plötzlich. Er versuchte zu
lächeln. Es gefror ihm auf den Lippen.
    Die Gesichter seiner

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