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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Xantilons wieder
aufstieg, Milachoot in der Tiefe des Meeres zurückgeblieben.
    Hier aber hatte es einer – Olsen oder Manolito –
nachgebaut.
    Rani Mahay begriff gleich weshalb, und Wut stieg in ihm auf, als
er erneut vor Augen geführt bekam, wie rücksichtslos jene
Mächte vorgingen, die in den Menschen nur eine Art Spielzeug
sahen.
    Hier unten wurden vier Frauen festgehalten, die wie die Tiere
lethargisch in Ecken und Nischen lagen. Grobe Wolldecken
schützten sie vor dem nackten Steinboden.
    Ihre Anwesenheit war menschenunwürdig wie die Umgebung, in
der sie sich aufhalten mußten. Hier gab es keine Fenster, hier
drang niemals ein Sonnenstrahl ein.
    Die bedauernswerten Geschöpfe wiegten die Köpfe, sangen
leise vor sich hin, eine rief nach »Kay«, so daß
Mahay zusammenzuckte.
    Er hörte ein Geräusch und reagierte etwas zu heftig.
    Das wurde ihm zum Schicksal.
    In der schummrigen Atmosphäre, vor sich die
»weite«, nachgebaute Landschaft Milachoots, stieß er
gegen eine Götzenfigur. Das hohl klingende, tönerne
Geräusch war unüberhörbar.
    Manolito, auf halbem Weg zu dem zwischen die unwirkliche
Landschaft eingebetteten Brunnen, wirbelte augenblicklich herum.
    Der Inder und der Maya standen sich gegenüber.
    Von den irrsinnigen Frauen lösten sich zwei von ihrem Lager
und kamen kichernd und neugierig näher. Sie hatten die Augen
weit aufgerissen und sahen aus wie große, schöne Puppen,
die sich selbständig bewegten, aber nicht wußten, was sie
taten…
    Manolito ging sofort zum Angriff über. Er war nur eine
Sekunde lang irritiert über die Tatsache, daß jemand hier
unten weilte, den er nicht zu sehen erwartete.
    Aber er handelte erst und wollte später darüber
nachdenken.
    Manolito hielt die Petroleumlampe noch in der Hand. Er riß
sie empor und schleuderte das Objekt ohne zu zögern Mahay
entgegen.
    Der bückte sich. Die Lampe verfehlte ihn und krachte gegen
die Gewölbewand. Der Glaszylinder zerplatzte wie eine reife
Frucht.
    Das Petroleum ergoß sich über die Wand und über
den Boden.
    Sofort leckten riesige Flammenzungen darüber hinweg.
    Noch im Wegducken warf Rani sich nach vorn. Im nächsten
Moment lagen die beiden Männer sich in den Haaren.
    Rani schoß einen Haken ab. Der saß. Manolito flog
zurück und taumelte gegen den niedrigen Brunnenrand, kam aber
sofort wieder auf die Beine.
    Im Schein lodernder Flammen und zunehmender Rauchentwicklung
entspann sich ein Kampf auf Leben und Tod.
    Mahay stellte sich dem Gegner und kämpfte mit seiner ganzen
Kraft. Manolito war kräftig, weniger kompakt wie Mahay und
scheinbar wendiger. Doch gegen den Inder war er unbeholfen und plump.
Rani bewegte sich mit der Wendigkeit eines Fisches, den man vergebens
zu greifen versuchte. Dem Inder kam es darauf an, seinen Gegner so
schnell wie möglich kampfunfähig zu machen und ihm
überhaupt keine Chance zu geben, seine schwarzmagischen
Fähigkeiten einzusetzen.
    Manolito wußte alles, er würde auspacken, wenn man ihm
dementsprechende Fragen stellte. Es gab gewisse Hilfsmittel, die
machten auch einen Schwarzen Priester gefügig.
    Die Rechnung ging nicht auf.
    Aus dem Rauchvorhang schob sich eine massige Gestalt, Kay Olsen,
der Schreckliche, halb Mensch, halb Echse. Rani erkannte die Gefahr
zu spät und reagierte nicht mehr.
    Er erhielt einen Stoß mit solcher Wucht in die Rippen,
daß er seitwärts wegtaumelte. Instinktiv suchte er noch
nach einem Halt. Er stolperte gegen den niedrigen Brunnenrand.
    Ein zweiter Schlag! Diesmal auf den Hinterkopf…
    Todesgefahr! Dieses Signal grellte noch in seinem Bewußtsein
auf.
    Er wollte die Konsequenzen daraus ziehen. Nach Marlos
›springen‹! Zu spät! Das Bewußtsein
verließ ihn, und er kippte über den Brunnenrand. Da gab es
kein Halten mehr…
    Selbst wenn er jetzt wieder zu sich gekommen wäre, es
hätte ihm nichts mehr genützt. Wurde der Totenbrunnen in
einer bestimmten Richtung benutzt, gab es – auf halbem Weg
zumindest - kein Zurück mehr. Mahay raste der anderen Seite des
Totenbrunnens entgegen.
    Der mündete – genau wie der Opferbrunnen der Mayas im
Dschungel von Yucatán – in der Welt und der Eigenzeit des
Schlangengottes, in der auch Björn Hellmark inzwischen
angekommen war.
    Allerdings mit einem Unterschied.
    Mahay trug kein Abwehr- und Schutzmittel bei sich. Er war den
verändernden, grauenhaften Einflüssen hilflos ausgesetzt,
als er auf der anderen Seite über den Brunnenrand geschleudert
wurde. Unsichtbare Hände schienen ihn

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