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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nie
etwas damit zu tun.
    Er sah, daß im Schatten der baufälligen Arkaden etwas
kroch.
    Sofort dachte er an eine Schlange, packte das Schwert fester und
lief nach vorn. Auf dem Boden vor ihm – lag ein Mensch! Eine
Frau, nur mit einem dünnen, hellen Hemd bekleidet…
    Die Fremde war am Ende ihrer Kräfte und konnte sich nicht
mehr auf den Beinen halten. In ihren Augen aber stand noch immer
wilde Entschlossenheit zu lesen, dem Geheimnis dieser unseligen Lage
auf die Spur zu kommen.
    Björn kümmerte sich um die Frau, sprach sie ruhig an,
fragte wie sie hierherkäme und wer sie wäre…
    Angelika Huber antwortete mit schwacher Stimme.
    Hellmark konnte sich rasch ein Bild von den Umständen machen,
die zu der außergewöhnlichen Situation paßten, die
Angelika Huber jedoch offensichtlich nicht als ihre Wirklichkeit
begriff. Und dieser Tatsache allein hatte sie es bis jetzt zu
verdanken, daß sie dem Wahnsinn noch nicht verfallen war. Aber
der stand unmittelbar bevor. Je länger sie sich in der Welt des
Schlangengottes aufhielt, desto wahrscheinlicher war es, daß
sie den Verstand verlor.
    »Warten Sie hier auf mich«, sagte er freundlich zu ihr.
»Ich beeile mich, so gut es geht. Ich werde zurückkehren
und Sie mitnehmen, und Sie werden glauben, daß alles nur ein
böser Traum gewesen war…«
    Angelika Huber sah dem blonden Mann nach wie einer
Erscheinung.
    Hellmark begab sich zu der großen Öffnung, die von dem
außergewöhnlichen Schlangenpaar besonders hervorgehoben
war.
    Aus dem Schatten sprang ihn eine Gestalt an.
    Ein Wesen, halb Mensch halb Echse…
    Die linke, menschliche Gesichtshälfte war die – Julio
Hernandez’!
     
    *
     
    Er hatte es erwartet. Die Einflüsse, die wie tödliches
Gift im Totenbrunnen hockten, waren auf Hernandez’ Organismus
voll wirksam geworden.
    Viel Zeit zum Überlegen blieb Björn nicht.
    Der Echsenmensch griff ihn sofort an. Aus dem geteilten Mund kam
ein tierisches Knurren und Fauchen.
    Hernandez verfügte über wahrhaft übermenschliche
Kräfte. Hellmark flog zurück.
    Er parierte. Es wäre ihm mit dem Schwert ein Leichtes
gewesen, Hernandez auf der Stelle trotz dessen gewaltiger Kraft zu
töten. Doch etwas hielt ihn davon ab. Er dachte an die
»Ewige Flamme der Schlangengöttin Luku-U’moa«, um
die es ein Geheimnis gab.
    Es kam ihm schon zugute, wenn der Schreckliche, zu dem Hernandez
geworden war, ausgeschaltet war.
    Björn verdoppelte sich. Macabros materialisierte genau hinter
dem Schrecklichen. Alles, was Hellmark in Händen trug, wurde bei
dem Verdoppelungsvorgang ebenfalls erfaßt. So kam es, daß
auch Macabros ein Schwert in den Händen hielt.
    Der schwere, metallene Griff sauste auf den Schädel der
unheimlichen Gestalt herab.
    Das Echsenmaul schnappte zu. Hernandez-Echse verdrehte die Augen,
das dumpfe Fauchen verstummte.
    Ein zweiter Schlag erfolgte, noch ehe der Getroffene die
Achsendrehung vollziehen konnte.
    Ohne einen weiteren Laut von sich zu geben, sackte der
Echsenmensch in die Knie und blieb in dem fahlgelben, steinigen Sand
einer unwirklichen Welt liegen.
    Hellmark verlor keine Zeit. Er sprang über den reglos am
Boden Liegenden hinweg, während Macabros ihm schon voraus eilte.
Hinter dem schlangengeschmückten Bogengang begann ein gewundener
Tunnel, der sich spiralförmig in die Erde drehte.
    Aus der Tiefe schimmerte ein grünliches Licht. Es lag genau
im Mittelpunkt der Spirale. Hellmark hatte das Gefühl, in einen
unendlich weit entfernten, beleuchteten See zu blicken.
    War dies das Heiligtum, wo die »Ewige Flamme« aufbewahrt
wurde?
    Gleich würde er mehr wissen…
    Er hielt sein Versprechen, Zeit einzusparen, wo immer es ging, um
Angelika Huber die Chance einer Rückkehr zu
ermöglichen.
    Er versetzte Macabros in die Tiefe - und stand im selben Moment
einem Sandwurm von ungeheuren Ausmaßen gegenüber, so
daß er sofort zum Kampf herausgefordert wurde, noch ehe er sich
über seine neue Umgebung informieren konnte.
    Der Kopf des Sandwurms hatte einen Durchmesser von gut und gern
vier Meter, der Körper des riesenhaften Geschöpfs eine
Länge von vielleicht zweihundert Meter, der lange, borstige Leib
die Farbe des Sandes außerhalb der Erdhöhle, in die
Hellmark vordrang.
    Das Heiligtum Luku-U’moas war von gewaltigen Erdlöchern
und Nischen durchbrochen, so daß es am ehesten mit einem
durchlöcherten, überdimensionalen Schweizer Käse zu
vergleichen war.
    In diesen Öffnungen hatte der Sandwurm einen Großteil
seines unfaßbaren Körpers

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