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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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auch wenn man es ihnen auf dem
ersten Blick nicht ansah.
    Der tote Loll wurde zwischen trockenem Laub und frischen
Blättern in die Grube gelegt, und dann schaufelte Björn die
trockene Erde über ihn.
    Die unvorhergesehenen Vorfälle veranlaßten ihn, anders
zu handeln als eben noch geplant.
    Er löste seinen Doppelkörper auf, rief ihn in den
Dschungel und versetzte ihn in die Richtung, in die Rani Mahay und
Danielle de Barteaulieé davongegangen waren.
    Durch das Ereignis um Loll und den »Angriff« eines
Totems auf Carminia wußte er um eine Gefahr, von der Rani und
Danielle keine Ahnung hatten. Sie mußten rechtzeitig gewarnt
werden. Vielleicht konnte sich dort, wo sie sich bewegten, genau das
gleich abspielen und dann…
    Macabros materialisierte mitten im Busch und wurde durch Hellmarks
Geist so gesteuert, daß er etwa an der Stelle ankam, wo er dem
Schrittempo nach mit Danielle sein mußte.
    Björn verschätzte sich nur um einige unbedeutende
Meter.
    Macabros sah das heruntergetrampelte Gras, und die beiden
Gestalten, die jenseits des Gebüsches lagen, hinter dem er
angekommen war.
    Macabros’ Wahrnehmungen wurden Bewußtseinsinhalt
Hellmarks.
    Die beiden schwarzen, grotesk aussehenden Totems waren in der
Dämmerung des Urwalds kaum wahrzunehmen, hoben sich aus dem
belaubten Hintergrund kaum ab.
    Um so stärker aber hoben sich die beiden am Boden liegenden
Gestalten ab.
    Björn Hellmark zuckte zusammen und erbleichte. An seiner
Reaktion erkannte Carminia, daß Macabros einen furchtbaren
Eindruck übermitteln mußte.
    Es war so!
    Macabros warf sich durch die Büsche und wollte nicht glauben,
daß da vor ihm der Freund und Danielle de Barteaulieé
lagen – beide von den grausamen Totems durchbohrt, wie zuvor
Loll…
     
    *
     
    Die Müdigkeit war plötzlich wie weggewischt.
    Marikje Adeninnen interessierte sich nicht dafür, wie lange
sie geschlafen hatte.
    Sie war unruhig, und keine zehn Pferde hätten sie mehr in der
Hütte zurückgehalten.
    Sie wußte, daß diese Hütte zwar ihr Versteck, ihr
Unterschlupf bleiben würde, daß niemand sie aber von hier
vertreiben konnte.
    Aber sie brauchte Partner, Helfer…
    Sie mußte sich auf die Suche nach ihnen machen. Ihr
Auftauchen in besiedelten Orten würde kein Problem sein, die
Kettenreaktion, die der Vampirismus notgedrungen auslöste, in
Gang zu setzen.
    Marikje Adeninnen stand vor der Holztür. Sie drückte sie
nicht mal ins Schloß. Was sie vor Stunden noch gefürchtet
hatte, war jetzt ein Teil von ihr. Ihr eigenes Ich war nur noch
schwach ausgeprägt, praktisch zur Bedeutungslosigkeit
herabgesunken.
    Die Finnin atmete tief die kühle Luft ein.
    Die veränderte Aufnahmefähigkeit ihrer Sinne bewirkte,
daß sie in der Dunkelheit sehen, besser hören und riechen
konnte.
    Sie schnupperte verhalten wie ein Hund, der plötzlich
Witterung von etwas aufgenommen hatte.
    Feiner Rauch?
    Der kühle Wind trug ihn aus nördlicher Richtung zu ihr
her.
    Marikje Adeninnen stand im Kernschatten des Hauses. Die Lampe
über der Eingangstür hatte sie ausgeschaltet.
    Die Frau wandte den Blick in die Richtung, aus der der Geruch kam
und spreizte dann die Arme, die große, fledermausartige
Flügel waren. Ihr dunkler Körper hob sich beim ersten
Flügelschlag vom Boden ab.
    Marikje Adeninnen wurde eins mit der Schwärze des Himmels.
Sie war eine riesige Fledermaus mit einem Menschenkopf, den fein
geschnittenen, zarten Zügen einer Frau.
    Marikje Adeninnen erhob sich über die rauschenden Baumwipfel
und flog zielstrebig in die Richtung, aus der sie den Rauchgeruch
bemerkt hatte.
    Sie brauchte nicht lange zu fliegen.
    Es hätte nicht ihrer empfindlich reagierenden Nachtaugen
bedurft, über die sie seit ihrer Veränderung verfügte,
um die feine Rauchsäule wahrzunehmen, die zwischen dunklen
Fichten emporstieg.
    Schwacher Feuerschein spiegelte sich zwischen den Bäumen.
    Die Vampirin bewegte nun nicht mehr die gezackten, bizarren
Fledermausflügel. Wie ein riesiger Vogel, der die aufsteigende
Luft ausnutzte, glitt sie über die Wipfel hinweg und bewegte
sich mit gespenstischer Lautlosigkeit. Langsam ließ sie sich
dabei tiefer sinken, bis sie die Wipfel der höchsten Bäume,
die einen kleinen, öden Lagerplatz umschlossen, fast
berührte.
    Dort unten um ein Lagerfeuer saßen vier Personen. Den
scharfen Augen der Vampirin entging keine Einzelheit.
    Es waren zwei Männer und zwei Frauen. Im Dunkel der
Büsche waren zwei Zelte aufgeschlagen und stand ein altes
Kombifahrzeug mit großen

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