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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vierteljahrhundert
nach dem Tod der geliebten Frau trauerte er ihr noch nach und sehnte
sich danach, mit ihr vereint zu sein. Über den Weg des Todes,
den er selbst noch nicht gewollt hatte, glaubte er dies zu
erreichen.
    Er sagte es auch wörtlich. Er sah nicht gequält, sondern
nur schwach aus. Es schien, als würde der unheimliche Totem, der
ihn durchbohrt hatte, wie ein Vampir das Leben aussaugen.
    Er schwieg einen Moment und atmete nicht, so daß Carminia
und Björn schon glaubten, er hätte leise und unbemerkt sein
Leben ausgehaucht. Aber dann hob sich doch noch mal seine Brust.
    Björn wiederholte seine Frage.
    »Weiß nicht«, erwiderte Loll, und er hielt seine
Augen geschlossen. »Ich bin… in einen Hinterhalt
geraten… sah einen meiner Leute aus dem Dorf. Ich war…
unvorsichtig…, verließ mein Versteck…, folgte
ihm…, sie wissen alles über die Totems…, glaube
ich…, für den Stamm hat ein neues Leben begonnen…,
eines – wie ich jetzt begreife – das sie schon lange
erwarteten. Dies war ihre Hoffnung, ihre Erwartung… ich habe die
Mythen gekannt, aber sie doch nie begriffen… es genügt eben
nicht, nur zwanzig oder dreißig Jahre mit… ihnen… zu
leben… man muß mit den Mythen geboren werden…, um sie
zu verstehen… die mir gehorchten… warteten in
Wirklichkeit… auf etwas anderes… auf die Zauberkraft der
Guu-ufs… der Fremden, die von einer anderen Welt kommen…,
die die Magie und den Geist des Metaphysischen wirklich…
beherrschten… der Stamm… hat sich verändert… der
Geist beherrscht ihn… und er wird vom Geist des anderen
beherrscht…«
    Das waren seine letzten Worte.
    Ein Lächeln spielte um seine Lippen, die den Namen
»Elaine« im Tod zu formen schienen…
    Seine letzten Worte – ein direkter Hinweis auf den Geist des
Magier-Priesters, den Ak Nafuur erwähnt hatte?
    Hellmark drückte dem Toten die Augen zu.
    »Björn!« hörte er da Carminias verwunderten
und erschreckten Aufschrei. »Sieh’ dir das an!«
    Er nahm es in der gleichen Sekunde wie die geliebte Frau wahr.
    Der Boden um den Körper des Toten veränderte sich.
    Moos und Gras wurden braun und welk und schrumpften. Blumen und
Büsche starben ab, als wären sie mit einer hochwirksamen
Chemikalie übergossen worden.
    Sogar die Bäume im Umkreis von fünf Metern zeigten ein
verändertes Aussehen. Ihre Stämme wurden grau und
unansehnlich, als wären sie mit Puder überstäubt.
Zahlreiche Blätter fielen zu Boden, trocken und braun, als
wäre es plötzlich Herbst geworden…
    »Die Pflanzen sterben ab«, murmelte Hellmark. Er
glaubte, einer Fata Morgana erlegen zu sein und konnte das Geschehen
nicht fassen.
    Was war die Ursache?
    Der Totempfahl, in dem eine unsichtbare Kraft steckte, über
die sie nichts Näheres wußten, oder Lolls Tod?
    Sich darüber weitere Gedanken zu machen, dazu kam es
nicht.
    Das seltsame Zischen lag plötzlich in der Luft und
verstärkte sich.
    Carminia Brado und Björn Hellmark, die die kleine Lichtung
noch nicht verlassen hatten, warfen fast gleichzeitig den Kopf
hoch.
    Mit ungeheurer Geschwindigkeit kam es auf sie zu.
    Es war schwarz, dick, zugespitzt wie ein Pfahl – ein riesiger
Totem raste durch die Luft, als wäre er wie eine
überdimensionale Lanze von einer Riesenfaust geschleudert
worden!
    Das todbringende Objekt, gleich der Art, die Lolls Leben
ausgelöscht hatte, senkte sich in kraftvollem Flug direkt auf
Carminia Brado nieder!
     
    *
     
    Das grauenvolle Knurren und der nachfolgende, wilde Aufschrei
alarmierten sie.
    Der Wolfsmensch war aus seiner Ohnmacht erwacht.
    Pepe, der die ganze Zeit über seinen Freund Jim nicht aus den
Augen gelassen hatte, sprang auf und war sofort an der Tür, die
weit offen stand und in den angrenzenden Raum führte.
    Der Lärm von der anderen Seite verstärkte sich. Pepe
blieb an der Schwelle und trat einen Schritt zur Seite, als Macabros
neben ihm auftauchte.
    Der Wolfsmensch stand aufrecht gegen die hinterste Wand der
kleinen Kammer gelehnt. In seinen Augen glitzerte es kalt und
mordgierig, das zähnestarrende Maul mit den kräftigen
Reißzähnen, hatte er weit aufgerissen. Bedrohliches
Knurren drang aus der Tiefe der blutroten Kehle. Mit aller Wucht
riß der Unheimliche an seinen Fesseln.
    Mit seinen aneinandergebundenen Händen stieß er nach
Pepe und Macabros, die ihm eine Weile zusahen.
    »Vielleicht könnten wir uns einigen, wenn es weniger
laut zuginge«, sagte Macabros. »Ich hatte eigentlich die
Hoffnung, daß wir uns gemeinsam

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